Читать книгу Adam und Eve - Penny Palmer - Страница 10
8 Kapitel
ОглавлениеEine Stunde später machte sich Konstantin auf den Weg zur Pizzeria Neapolitana, in der Amsterdam Lane unter dessen rot-weiß gestreiften Baldachin man den Inhaber des Restaurants immer antraf. George war zwei Meter groß und wog 200 Pfund und war im Haus der Petarkas aufgewachsen. Als er das Licht der Welt erblickte, bekam sein Vater gerade von einem milden Richter 3- mal lebenslänglich aufgebrummt. Georg war für Konstantin Petarkas ein Sohn und er war der beste Freund seiner Tochter.
„Papa“, rief Georg erfreut und überdeckte mit einer heftigen Geste sein Schuldgefühl, er hatte die Petarkas seit Tagen nicht besucht. Er stand von der Haube seines Buicks auf. Neben ihm hockten seine Angestellten Galfino das Kind und Mario die Schnur. Die Spitznamen bezogen sich auf die Eigenheiten der beiden Männer. Galfino hatte eine hohe Knabenlache, wie ein Bengel in der Pubertät und Mario die Schnur hatte Probleme damit, seine Schnürsenkel ordentlich zu binden. Man konnte sich sicher sein einer seine Schuhe war immer offen. Eigentlich hockte Mario immer auf den Knien und band sich gerade eine Schleife. Georg eilte Konstantin entgegen und umarmte ihn. Die in schwarzen Anzügen steckenden Angestellten von Giuseppe “George“ Sebastini saßen weiterhin ihre Zigaretten lässig im Mundwinkel, die Sonnenbrillen auf die Stirn geschoben auf der Motorhaube. Sie sahen aus als fahren sie gleich zu Werbeaufnahmen für die Kleiderfirma Benetton für deren Sonnenbrillen Kollektion, nur dass die Fotomodelle das Rentenalter überschritten hatten. Alle waren Angestellte des Müllentsorgungsbetriebes, dass seitdem Adam es auf legal und umweltverträglich umstrukturierte florierte. Die ehemaligen Gangster seines Vaters, lauter Familienangehörige hatten jetzt richtige Jobs. Er hatte von seinem Vater einen Haufen älterer Männer geerbt die nur gelernt hatten wie man Menschen erpresst, verprügelt und Gewerkschaften unterwandert. Mit Angestellten eine Firma zu betreiben, die sich kleideten und aufführten, wie aus einem 50er Jahre Gangsterfilm war sehr schwierig.
Angelo die Faust besserte sich seine Rente auf und fuhr den Müllwagen und sagte den Geschäftsleuten, wenn er die Müllcontainer abholte, das nächste Mal ist da mehr drin, capice? Leider verstanden sie immer noch, nicht warum sie den Müll sortierten und trennten und nicht mehr einfach irgendwo unter Kinderspielplätzen vergruben, wie in den 80er Jahren als der Betrieb seinem Onkel gehörte.
Konstantin kniff Georg zur Begrüßung in die Wangen „Georg mein Junge wann kommst du das nächste Mal mit mir zum Golfen? Bewegung wird dir guttun. Du bist dick, was isst du den lieben langen Tag, Spaghetti und Pizza? Am Sonntag kommst du und keine Widerrede, Gyros und Pilaw wird aus dir einen Herkules machen. Und nach dem Essen schlagen wir ein paar Bälle wie früher.“
Kaum war der kleine Mann in seiner Nähe, verwandelte sich George wieder in einen schüchternen Achtjährigen, dessen Vater wegen mehrerer Gangstermorde Toni das Messer gerufen wurde. Es gab bessere Möglichkeiten für ein Kind soziale Kontakte anzuknüpfen als zwei Köpfe größer als jeder in seiner Klasse zu sein und einen Vater zu haben, der von den Zeitungen der Al Capone von Boston genannt wurde.
„Was machen Mom und Eve?“
Augenblicklich legte sich ein Schatten in Konstantins Gesicht. „Oh je Frage mich nicht.“
Georg erschrak. „Was ist passiert?“
Konstantin tätschelte seine Hand. „Du musst morgen Eve zum Frauenarzt fahren und dann zu einem Drogentest in ihrem Zustand soll sie kein Auto fahren.“
Für einen Moment setzte sein Herz aus. „Was ist mit ihr?“
Konstantin schüttelte den Kopf. „Mom meint, sie ist schwanger.“
Georges Herz fing wieder zu schlagen an. Nach einem tiefen Seufzer aus Erleichterung war er wieder fähig seine Gedanken in Worte zu kleiden. „Schwanger oh Gott Paps du darfst mir keinen solchen Schrecken einjagen ich dachte, sie hatte einen Unfall.“
„Ist das keiner? Und im Prinzip ist das deine Schuld.“
„Wie meine Schuld?“
„Na ihr habt immer alles zusammen unternommen, und weil du deine Müllentsorgung hast und kaum noch Zeit wurde sie verführt.“
Georg nickte und sagte: „Mache dir keine Sorgen, ich fahre sie zum Arzt.“
„Ja und bekomme heraus, wer der Vater ist. Ein Großvater hat doch das Recht zu wissen, wer der Vater seines Enkels ist, oder?“
Georg nickte, „Ja es könnte sogar einer aus Jersey City sein.“
Der Hass der Bostoner auf die andere Großstadt war reine Folklore so wie man als Bostoner eben Fan der Boston Red Sox war und die Jersey City Giants hasste. Konstantin nickte und bedauerte einen Moment lang, dass Georg und Eve nicht füreinander gemacht waren. Er betrachtete den Mann, der in seinen Augen immer noch der verschüchterte liebe Junge war, den er großgezogen hatte, wenn seine Mutter wieder einmal monatelang in Florida war. Er dachte an die Campingurlaube und an die Besuche im Boston Zoo und das die Petarkas aus dem Jungen einen anständigen Kerl gemacht hatten.
„Wenn du Eve zum Frauenarzt bringst, darfst du nicht zu schnell fahren. Die Straßen sind glatt und holprig. Mister Greenway ist auf der Haustreppe ausgerutscht und hat sich den Schenkel verstaucht.“ Konstantin sah auf seine Uhr. „Wie die Zeit rennt, George. Ich muss los, Misses Andropulus hat mich angerufen, sie liegt wieder im Sterben und ich soll ihre Kinder anrufen.“ Er schüttelte missbilligend seinen Kopf. „Sie kommen sie immer nur besuchen, wenn sie denken sie kommen zu spät. Ihr geht es blendend aber es ist für eine alte Frau nicht gesund, ohne die Kinder zu sein.“ Konstantin rief oft die Verwandten von einsamen alten Menschen an und fragte, ob die Kinder spezielle Wünsche für die Beerdigung hätten. Er beendete diese Telefonate immer mit dem guten Gefühl, seine Pflicht getan zu haben. Alle eilten nach Hause und das, obwohl Konstantin die Leute mindestens zwei Mal im Jahr anrief, und die sich bereits daran gewöhnt haben sollten.
George nickte. „Ich bin morgen um 10 Uhr da und fahre Eve zum Arzt. Ich weiß sie kann Krankenhäuser und Arztpraxen nicht ausstehen.“ Innerlich graute er sich schon vor der Fahrt. Eve konnte wirklich unausstehlich werden. Sie war wie der alte bissige Pitbull in der letzten Folge von Cesar Chavez dem Hundeflüsterer. Eve konnte den Angestellten eines Arztes den Angstschweiß auf die Stirn treiben.