Читать книгу Joy Touch - Pete A. Sanders - Страница 16
So finden Sie das Glückszentrum Ihres Gehirns
ОглавлениеBevor Sie Ihr Glückszentrum stimulieren können, müssen Sie dessen Lage kennen. Zuerst sollten Sie wissen, was Sie nicht tun dürfen: Sie dürfen nichts erzwingen und sich nicht zu stark konzentrieren. Was Sie brauchen, ist eine moderate Aufmerksamkeit. Konzentrieren Sie sich also behutsam. Eine gute Analogie ist der Unterschied zwischen Anschauen und Anstarren.
Starren Sie einen Gegenstand vor Ihnen an, und achten Sie darauf, wie beengt und verspannt die Augen sich anfühlen. Nun betrachten Sie einen Gegenstand am Rande Ihres Sehfeldes. Versuchen Sie, die Farbe oder Form des Objekts wahrzunehmen, ohne den Kopf zu drehen. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand, ohne sich anzustrengen. Wenn Sie dabei die Stirn runzeln oder die Augen zusammenkneifen, strengen Sie sich zu stark an.
Wenn Sie etwas erzwingen oder sich zu stark konzentrieren, schaltet das Gehirn wie gewohnt auf das willkürliche Nervensystem um. Dann konzentrieren Sie sich auf die Muskeln und die physische Sinne, die Sie normalerweise bewusst steuern. Aber Sie wollen Ihre Aufmerksamkeit ja auf eine neue Gehirnregion und ihre autonomen Nerven lenken. Denken Sie also daran: Achtsam sein ohne Zwang.
Wichtig ist auch, dass Sie locker bleiben. Erwarten Sie nicht, dass Sie beim ersten Mal perfekt sind. Auch hier gilt: Je öfter Sie Ihr Glückszentrum stimulieren, desto leichter wird es. Nervosität lähmt das autonome Nervensystem (viele Männer wissen das). Betrachten Sie das Auffinden und Stimulieren des Septum pellucidum als Abenteuer, nicht als Eignungstest. Sie wollen lernen, aber ohne Leistungsdruck.
Übrigens haben Sie diese natürliche Stimmungsaufhellung schon oft erlebt. Denken Sie daran, wie Sie sich fühlen, wenn Sie eine gute Nachricht erhalten oder neue Hoffnung schöpfen. Die Freude, die Sie empfinden, wenn Ihr Team (oder ein Mensch, der Ihnen nahesteht) einen großen Erfolg erzielt, ist ein weiteres Beispiel.
Empfinden Sie diese Gefühle nach.
Rufen Sie sich ins Gedächtnis, wie Sie sich fühlten, als Sie eine gute Nachricht erhielten.
Spüren Sie noch einmal die Freude, die Sie empfanden, als jemand oder etwas Ihnen neue Hoffnung schenkte.
Erinnern Sie sich an einen großen Erfolg und an Ihre Gefühle danach.
Diese positiven Gefühle haben Sie schon oft empfunden. Sie müssen also nichts völlig Neues erlernen. Der Unterschied besteht nur darin, dass Sie Glücksgefühle jetzt willkürlich auslösen wollen, ohne von äußeren Ereignissen abhängig zu sein. Zunächst möchte ich Ihnen zeigen, wo Sie die Glücksgefühle auslösen.
Abb. 2: Die Lage des Septum pellucidum
Von vorne nach hinten und von Seite zu Seite gemessen, befindet sich das Septum pellucidum nahe der Mitte des Kopfes. Von oben nach unten betrachtet, liegt es knapp vier Zentimeter über den Augenbrauen (siehe Abb. 2). Auf diese Region konzentrieren Sie sich.
Wenn Sie sich auf die Augenbrauen konzentrieren, beeinflussen Sie das Sehvermögen anstatt das Septum pellucidum. Außerdem könnten Sie von dort nach innen wandern und das limbische System anregen. Die Folge wären Reizbarkeit und Unbehagen statt Entspannung. Wenn Sie bei einer der folgenden Übungen einmal nicht die erwünschte Wirkung erzielen, liegt es wahrscheinlich daran, dass Sie zu tief „eindringen“. Probieren Sie es ein wenig höher.
Viele Menschen berichten, dass ihre Aufmerksamkeit beim Visualisieren zur Mitte der Stirn abwandert. Sie brauchen sich nur auf dieses „dritte Auge“ zu konzentrieren und dann „nach innen zu denken“. Sie richten ihre Aufmerksamkeit also nach innen anstatt auf ein äußeres Objekt.
Hier ist eine einfache Technik, die Ihnen hilft, das Septum pellucidum zu finden. Vielleicht spüren Sie ein sanftes „Ah!“, wenn Sie sich darauf konzentrieren. Denken Sie aber daran, dass dies nur eine „Aufwärmübung“ ist. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Üben Sie einfach, Ihre Aufmerksamkeit zum Septum pellucidum hin zu lenken. Sie können die Augen offen lassen; aber ich empfehle Ihnen, sie zu schließen, weil Sie dann weniger abgelenkt werden.
Abb. 3: Berührungspunkte zum Auffinden des Septum pellucidum
Anmerkung: Überspringen Sie diese Übung nicht. Sie ist sehr wichtig, damit Ihnen die folgenden Übungen optimal gelingen.
Legen Sie den Mittelfinger auf die Stirnmitte, etwa 4 cm über den Augenbrauen (siehe Abb. 3).
Berühren Sie gleichzeitig die Mitte der Kopfseite mit dem Daumen (siehe Abb. 3).
Ziehen Sie im Geiste eine Linie von jedem Finger nach innen.
Spüren Sie, wo die Linien sich im Kopf schneiden.
Versuchen Sie auch, den Mittelfinger auf die Stirn und den Daumen auf die Mitte des Schädels zu legen.
Legen Sie den Daumen abwechselnd auf die Schädelmitte und auf die Mitte der Kopfseite.
Achten Sie darauf, ob Sie den Punkt fühlen oder visualisieren können, an dem die drei Linien sich schneiden.
Abb. 4: Berührungspunkte zum Auffinden des Septum pellucidum
Charlene, eine meine Seminarteilnehmerinnen in Kalifornien, spürte schon eine starke beruhigende Wirkung, als sie versuchte, das Septum pellucidum zu finden. Zudem hatte sie das Gefühl, sich selbst innerlich im Griff zu haben. Charlene arbeitete für einen Immobilienmakler, der sie ständig auf Trab hielt. Sie war genervt von den unaufhörlich klingelnden Telefonen und den unzähligen Details. Außerdem kam die Familie ständig zu kurz. Kaum hatte sie vom Septum pellucidum erfahren, konnte sie das äußere Chaos ausblenden. Sie brauchte sich nur auf ihr Glückszentrum zu konzentrieren, und schon fühlte sie sich innerlich stark. Sie beschrieb diesen Vorgang als beruhigenden mentalen Atem, der ihr half, die Fassung wiederzugewinnen. Die Wirkung war noch stärker, als ich ihr erklärte, wie sie die mentale Aufmerksamkeit mit der Hand lenken konnte. Wenn Visualisieren nicht Ihre starke Seite ist, hilft Ihnen vielleicht die zweite Aufwärmübung.
Abb. 5: Schritt 1 der zweiten Aufwärmübung
Legen Sie eine Fingerspitze der rechten oder linken Hand auf den Nasenrücken (Abb. 5). Berühren Sie die Haut nur leicht, und ziehen Sie den Finger langsam hinauf zur Stirnmitte (Abb. 6 und 7). Dort drücken Sie sanft und lassen Ihre Aufmerksamkeit nach innen wandern. Der Kontakt des Fingers mit der Haut sollte Sie dabei nicht ablenken; er soll Ihnen nur helfen, Ihre Aufmerksamkeit an die richtige Stelle über den Augenbrauen zu lenken. Während Sie leicht auf die Mitte der Stirn drücken, lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen wandern. Konzentrieren Sie sich nicht auf die Berührung, sondern nutzen Sie den sanften Druck als Katalysator, um das Septum pellucidum aufzuspüren.
Gehen Sie anfangs einfach nach innen, und erforschen Sie, wie es sich anfühlt, die Aufmerksamkeit im Septum pellucidum zu bündeln. Probieren Sie dann aus, was Sie am meisten beruhigt. Versuchen Sie, etwas höher oder ein wenig nach links oder rechts zu gehen. Variieren Sie auch die Tiefe des Eindringens. Entspannen Sie sich, und genießen Sie es, wenn Ihre Aufmerksamkeit genau das Glückszentrum trifft. Machen Sie diese Übung fünf oder sechs Mal, bevor Sie weiterlesen.
Abb. 6: Schritt 2 der zweiten Aufwärmübung
Legen Sie einen Finger leicht auf den Nasenrücken.
Ziehen Sie den Finger langsam nach oben, damit Sie sich auf die richtige Stelle konzentrieren können.
Drücken Sie sanft, wenn Sie die Stirnmitte erreicht haben, und lassen Sie dann Ihre Aufmerksamkeit nach innen wandern.
Suchen Sie nach der Stelle, die das stärkste „Ah“-Erlebnis auslöst.
Abb. 7: Schritt 3 der zweiten Aufwärmübung
Anmerkungen: Selbst wenn Sie Rechtshänder sind, sollten Sie diese Übung auch mit der linken Hand machen. Neuere Studien deuten darauf hin, dass die Gehirnregion knapp hinter der linken Seite der Stirn (der linke vordere Stirnlappen) dazu beiträgt, die Intensität negativer Emotionen zu reduzieren. Wenn Sie die linke Hand benutzen, können Sie diese Region auch mit dem Biomagnetfeld der Hand sanft stimulieren und dadurch Verspannungen oder Ängste lindern, die subtile Stimmungsaufhellungen überlagern. Im Gegensatz dazu steigert der rechte vordere Stirnlappen die negativen Emotionen. Denken Sie auch daran, dass geschlossene Augen empfehlenswert sind.
Diese Übung ist die beste Methode für Anfänger, um das Septum pellucidum so zu stimulieren, dass es Ihre Stimmung auf natürliche Weise verbessert. Man sieht oft Menschen, die sich die Stirn reiben, um Verspannungen zu lindern. Es ist fast so, als versuchten sie, die Hand durch den Schädel zu schieben und das Septum pellucidum zu liebkosen. Nun, die Hand schafft das nicht, aber der Geist schafft es.
Viele religiöse Rituale regen diese Region ebenfalls an. Wir versuchen seit Jahrhunderten unbewusst, dieses Glückszentrum zu erreichen. Jetzt kennen Sie den genauen Weg.