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Seinen eigenen Gebetsort finden

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Bevor Jesus seinen Jüngern das Vaterunser gab, „war er an einem [bestimmten] Ort“.26 Das ist von Bedeutung. Es scheint bestimmte Orte gegeben zu haben, an denen er am liebsten betete. An anderer Stelle riet er seinen Jüngern: „Wenn du beten willst, zieh dich zurück in dein Zimmer, schließ die Tür hinter dir zu …“27 Die Örtlichkeit war eindeutig von Belang. Und dann, ein wenig später, am Pfingsttag, heißt es: „Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten“, sodass die Jünger „etwas wie züngelndes Feuer“ sahen, „das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ“. Nur Augenblicke später „wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt“ (Apg. 2,2-4).28 Ist das nicht ein interessanter Verlauf? Der Heilige Geist erfüllte den Ort, bevor er die Menschen erfüllte.

Die alten keltischen Christen verstanden sehr gut, dass der Heilige Geist sowohl Orte als auch Menschen durchdringen kann, und beschrieben solche heiligen Stätten anschaulich als „thin places“, „dünne“ oder „lichte Orte“. Dein lichter Ort kann einfach ein bestimmter Stuhl in deinem Haus sein, eine Bank im Park, eine gesegnete halbe Stunde lang der Weg zur Arbeit, ein 24-7-Gebetsraum29, in dem du regelmäßig eine Schicht übernimmst, vielleicht sogar die heilige Stätte namens Badezimmer.

„Ich rate dir auch dringend“, schreibt der geistliche Lehrer Richard Foster, „einen Ort zu suchen, an dem du dich konzentrieren kannst – einen Garten, einen Abstellraum, einen Dachboden, vielleicht sogar einen bestimmten Stuhl – irgendeine Stelle, die nicht zum alltäglichen Ablauf gehört und wo du nicht abgelenkt wirst. Nutze diesen Platz als dein heiliges ‚Zelt der Begegnung‘.“30

Selbst wenn du eigentlich gar nicht wirklich beten willst, kann ein Ort des Gebets es oft leichter machen. Schon allein deine Anwesenheit ist eine Absichtserklärung, du sagst damit: „Herr, ich möchte nicht hier sein. Trotzdem – hier bin ich!“ Diese Erfahrung habe ich bei meinen täglichen Zeiten mit Gott und bei Terminen in 24-7-Gebetsräumen oft gemacht. Ich mag anfangs nicht immer da sein wollen – oft fahre ich ohne Lust zum Gebetsraum, überzeugt, dass ich eigentlich keine Zeit dafür habe und dass 24-7-Gebet die schlechteste Idee der Weltgeschichte ist –, aber ich stelle mich zur Verfügung, einfach, indem ich da bin. Bei solchen Gelegenheiten begegnete mir Gott oft am stärksten. Nach Jahrzehnten von Nacht-und-Tag-Gebet bin ich heute überzeugt, dass 99 Prozent einfach in der Anwesenheit besteht; in der Leistung, bewusst da zu sein für den Gott, der jederzeit und immer für uns da ist.

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