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Wo ist dein Stuhl?

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Ein Werbemanager bekehrte sich, meinte aber, für eine tägliche Gebetszeit keine Zeit zu haben. „Für Sie ist das einfach“, sagte er zu seinem neuen Pastor. „Sie haben jede Menge Zeit, aber ich bekomme einfach nicht noch etwas in meinem Leben unter.“ Am Anfang dieses Buchs magst du ähnliche Gedanken haben: „Für Pete ist das ja kein Problem“, denkst du vielleicht, „er ist schließlich der 24-7-Typ. Er schreibt den ganzen Tag Bücher und spricht mit den Eichhörnchen. Mein Leben sieht völlig anders aus – hektisch und stressig.“

Aber der Pastor konterte mit einer kleinen Herausforderung. „Wissen Sie“, sagte er, „für die Dinge, die mir viel bedeuten, habe ich noch immer Zeit gefunden.“ Der frischbekehrte Werbemanager ging los und kaufte sich einen besonders schönen Schaukelstuhl, den er zu Hause vors Fenster stellte. Ab sofort stand er jeden Tag zwanzig Minuten früher auf und setzte sich zum Bibellesen und Beten in den Stuhl. Das gehörte nun einfach zu seinem Tagesablauf, und nach und nach bemerkten seine Frau und seine Kollegen, dass er gesammelter, friedevoller und freundlicher wurde. Dieser Schaukelstuhl wurde zu seinem „lichten Ort“.

Aus Monaten wurden Jahre, aus einer täglichen Disziplin eine heilige Gewohnheit, und eines Morgens, als er dasaß und schaukelte, machte ihm der Herr den Vorschlag, seinen Beruf aufzugeben, das Haus zu verkaufen und von Chicago nach Colorado zu ziehen, wo eine Gemeinde seine Hilfe brauchte. Es war ein lebensverändernder Moment, der für seine ganze Familie einen neuen und außerordentlich fruchtbaren Lebensabschnitt eröffnete.

Einige Jahre später wurde bei ihm eine aggressive Form von unheilbarem Krebs diagnostiziert, aber er hielt seinen allmorgendlichen Termin mit Gott in diesem Stuhl ein. In seinen letzten Tagen fand er dort im Gebet Kraft für die allerschwerste Veränderung.

Am Tag der Beerdigung bemerkte ein Freund, wie die trauernde Witwe den Schaukelstuhl anschaute. „Was machst du jetzt damit?“, fragte er. „Oh, wir werden ihn unseren Kindern und Enkelkindern vererben“, meinte sie. „Es ist mir ein sehr lieber Gedanke, dass sie so in diesem Stuhl sitzen, wie mein Mann es getan hat, ihr Herz erleichtern, auf den Herrn hören und ihr Leben von ihm leiten und gestalten lassen.“31

Wo steht dein „Stuhl“? Für meine Frau ist er ein täglicher Spaziergang mit dem Hund und ein wöchentlicher Termin mit Gott in einem bestimmten Café. Für eine Lehrerin, die zu unserer Gemeinde gehört, ist er ihr Klassenzimmer, in dem sie jeden Tag eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn leise über jedem einzelnen Tisch betet. Für eine Studentin aus einer sehr strengen Sikh-Familie ist er ihr Auto. „Fahren ist meine Zuflucht“, erzählte sie mir. „Ich stelle Anbetungsmusik an, ganz laut, und meine Familie kann mich nicht davon abhalten!“ Wo auch immer du deinen Stuhl findest, versuche ihn täglich zu besuchen. Mach ihn zu deinem lichten Ort, einem heiligen Raum, der dir hilft, in allem Hin und Her des Lebens mit Gott zu leben und zu sprechen.

Kraftvoll beten

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