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Mit Gott kämpfen
ОглавлениеIn einer finsteren Nacht, als meine Frau Sammy im Krankenhaus auf ihre Hirnoperation wartete, lange bevor wir wussten, dass sie es überleben würde, kam mein Freund Dan vorbei, um mit mir zu beten.
„Herr, wenn es jetzt deine Zeit ist, Sammy heimzuholen“, wagte sich Dan schließlich vor und sprach damit meine schlimmste Befürchtung aus, „dann gib Pete bitte die Kraft, das Unerträgliche zu tragen.“ Es war bestimmt nicht leicht, so zu beten. Es war eine Bitte in Übereinstimmung mit dem Glauben und der Bibel, aber ich wollte davon nichts hören. „Nichts da“, unterbrach ich ihn ohne eine Entschuldigung. „Auf keinen Fall, Gott. Nur über meine Leiche!“ Ich war aufgesprungen und lief im Zimmer auf und ab. „Wenn du vorhast, mir meine Frau zu nehmen … Wenn du vorhast, den beiden kleinen Jungs ihre Mama zu nehmen, dann kriegst du es mit mir zu tun.“
Dan wirkte etwas nervös, aber das war mir egal.
„Und dann musst du dir in Zukunft auch jemand anderen suchen, der PR für dich macht“, fuhr ich fort. „Ich kündige. Ich steige aus. Ich laufe nicht rum und sage den Leuten, dass du gut bist, wenn du mir jetzt nicht den Beweis dafür gibst.“ Tränen strömten mir über das Gesicht. „Gott, es ist mir völlig egal, was dein Wille ist. Ich will dir sagen, was mein Wille ist – ich möchte, dass meine Frau lebt. Ich möchte, dass unsere Jungen ihre Mama behalten. Und wenn ihr Name auf irgendeinem Wandplaner im Himmel steht, wenn sie an diesem Ding sterben soll, dann will ich, dass du dich um uns kümmerst. Du musst es tun.“
Ich heulte fast in meinem Schmerz, während der arme Dan einfach dasaß und sich wahrscheinlich fragte, ob man zu so einer Respektlosigkeit „Amen“ sagen könnte.
Es war eines meiner ehrlichsten Gebete. Eine Weile schämte ich mich dafür, wie ich in jener Nacht versucht hatte, mit Gott zu kämpfen, schämte mich, dass ich nicht genug vertraut hatte und nicht heilig genug gewesen war, um die große Hingabe Jesu in seiner dunkelsten Stunde nachzuempfinden: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“
Aber dann zeigte mir der Herr ganz behutsam, dass er meine Bereitschaft, um Sammys Leben zu kämpfen, tatsächlich gut gefunden hatte. Er liebte sie ja auch. Dass er nichts anderes von mir erwartet hätte. Dass er selbst den Vater angefleht hatte: „Lass diesen Kelch an mir vorübergehen“, bevor er das andere schaffte.