Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 16

9

Оглавление

Die Hügel wurden zunehmend flacher. Die Flüchtenden durchquerten ein kleines Waldgebiet und gelangten dann auf flaches Grasland.

„Wie geht es, Luke?“, fragte George Malcolm besorgt. Er sah das blutverschmierte Hemd, das Luke Harris auf dem Leib trug, und wusste, dass seine Frage eigentlich überflüssig war. Harris hatte eine Kugel in den Rücken bekommen, und es stand außer Frage, dass er so schnell wie möglich ärztliche Betreuung brauchte.

„Es tut verdammt weh …!“, hauchte Harris schwach. Er hing vornüber gebeugt auf seinem Pferd und keuchte.

„Was machen wir jetzt, George?“, rief Sam Field. Die letzten Reste seines Vollrausches vom vergangenen Tag waren verflogen und hatten nackter Furcht Platz gemacht. „Sag doch, was wir tun sollen! Man wird uns längst auf den Fersen sein!“

„Halt’s Maul!“

„George, ich weiß nicht, ob du dir darüber klar bist …!“

„Halt’s Maul!“, schimpfte Malcolm noch einmal. „Wenn du dir gestern über einige Dinge besser im Klaren gewesen wärst, wenn du dich etwas besser unter Kontrolle gehabt, oder wenigstens nur in deinem Hotelzimmer für dich getrunken hättest, dann wäre das alles nicht passiert!“ Das war natürlich richtig, und Field wusste das ebenso gut wie Malcolm. Es blieb Field nichts anderes übrig, als seinen Ärger, seine Verzweiflung – und vor allem seine Angst – herunterzuschlucken.

„Wir dürfen jetzt auf keinen Fall den Kopf verlieren!“, mahnte Malcolm.

„Das wäre das Schlimmste, was wir tun könnten!“

„Dann sag doch verdammt noch mal, was wir tun sollen!“ Field fuhr sich mit der flachen Hand über das Gesicht. Alles war wie ein schlechter Traum.

Aber aus diesem Traum konnte es kein Erwachen geben. Es war alles Wirklichkeit … Gestern noch hatte er sich wie ein König gefühlt, mit seinen Taschen voller Geld, heute schon fühlte er sich erbärmlicher denn je. Wie oft hatte er im Straßengraben gelegen, betrunken und nicht mehr fähig, sich auf den Beinen zu halten. Er hatte die üblen Späße ertragen müssen, die die Kinder mit ihm trieben, wenn er so hilflos dalag und vor sich hinlallte. Aber all das erschien ihm im Rückblick als Zuckerschlecken, wenn er an sein gegenwärtiges Befinden dachte.

Malcolm musterte Field kühl. Ihm war klar, was mit dem Gefährten los war.

„Nun mach mal halblang, Sam!“, sagte er ihm, wobei er sich den Hut in den Nacken schob. „Schließlich hat es Luke erwischt und nicht dich!“ Sam Field beruhigte sich ein wenig. Dann sagte er: „Wir schaffen es mit Luke nicht!“

„Du meinst, wir sollten ihn zurücklassen?“, fragte Malcolm, wobei er die Stirn runzelte. Er tat dies auf eine Art und Weise, die bewirkte, dass Field kaum zu nicken wagte.

„Ihr dürft mich nicht hierlassen!“, rief Harris, dessen Augen sich vor Schreck und Schmerz geweitet hatten. „Ihr dürft es nicht! Die hängen mich auf!“

Malcolm sagte nichts, und es schien Field, als würde er jetzt seinen Vorschlag ernsthaft in Erwägung ziehen.

„Ihr könnt das nicht tun!“, wimmerte Harris. „George!“ Doch Malcolms Gesichtsausdruck blieb regungslos. Er wandte sich an Field. „Ich habe dich auch nicht im Stich gelassen, Sam! Das alles ist doch nur passiert, weil wir dich befreit haben! Du kannst doch nicht …“

„Du kennst dich hier in der Gegend besser aus als ich, Sam“, wandte George Malcolm sich an Field. „Gibt es hier in der Nähe eine Ranch, ein Haus, irgendetwas, wo man Luke erst einmal unterbringen könnte?“

„Ja, die Farm der McCoys. Das ist nicht weit!“

„Wie viele Menschen leben dort?“

„McCoy, seine Frau und ein Baby.“

Malcolm nickte. „Damit dürften wir fertigwerden können!“

In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane

Подняться наверх