Читать книгу Trevellian, das Callgirl und die Mafia: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 11
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ОглавлениеEs war Abend. Bei Steven Walker klingelte das Telefon. Er nahm den Hörer und hielt ihn sich vor das Gesicht. »Walker.«
Die helle Stimme einer Frau ertönte: »Hör zu, Walker. Ich weiß, dass du Will Allison zu Rich Mercer geschickt hast. Ich war Augen- und Ohrenzeuge, als er Rich tötete.«
Walker, ein 40-Jähriger Mann mit rotblonden Haaren atmete unwillkürlich schneller. »Wer spricht da? Ich weiß nicht, wovon die Rede ist.«
»O doch, Steven, du weißt es ganz genau. Mercer wurde in deinem Auftrag ermordet. Will Allison hat den Mord ausgeführt.«
»Was willst du?«
»Eine Million, dann halte ich den Mund. Andernfalls erfährt das FBI, wer Rich ermordet hat.«
»Du bist verrückt! Woher soll ich eine Million nehmen?«
»Frag Alfred, ob er sie dir leiht. Er sollte Interesse daran haben, dass du zahlst. Denn wenn dich die Polizei schnappt, ist auch Alfred fällig. Denn du hältst sicher nicht den Mund. Du bist nämlich eine dreckige Ratte, Steven.«
In Steven Walker hallte die Stimme nach. Er versuchte, sie zu analysieren. Es war eine rauchige Frauenstimme, die ihm bekannt vorkam. Und plötzlich fiel bei ihm der Groschen. Seine Augen blickten plötzlich hart wie Bachkiesel. Er sagte: »Na schön. Ich bin bereit, zu zahlen. Wann und wo soll das Geld übergeben werden?«
»Denk nur nicht, dass du mich herein legen kannst. Ich habe Vorkehrungen getroffen. Wenn mir etwas zustößt, geht innerhalb von 24 Stunden dem FBI eine eidesstaatliche Erklärung zu, die den Namen des Mörders und seines Auftraggebers beinhaltet. Du wirst dir dann einige ziemlich unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Außerdem erfährt Al, wer seinen Vater aus dem Weg geräumt hat. Und er dürfte für dich ein noch größeres Problem darstellen als die Polizei.«
»Wann und wo? Und werde ich, wenn ich zahle, Ruhe vor dir haben?«
Gina Shirland lachte kehlig. »Eine Million wird mir sicherlich einige Zeit reichen. Aber möglicherweise hörst du wieder von mir. Heh, was hast du eigentlich vor, Walker? Willst du auch Al beseitigen? Willst du die Nachfolge Richards antreten? Wenn es dir gelingt, hast du doch ausgesorgt. Dann zahlst du eine Million sozusagen aus der Portokasse.« Wieder lachte die Frau.
Walkers Kiefer mahlten. »Sag mir die Übergabemodalitäten«, knirschte er schließlich.
»Ich denke, drei Tage reichen dir, um das Geld zu beschaffen. Sagen wir also am Samstag. Du begibst dich um Punkt 18 Uhr zum Haupteingang des Grand Central. Dort erhältst du weitere Instruktionen. Und versuch nicht, mich aufs Kreuz zu legen. Innerhalb von 24 Stunden würde das FBI Bescheid wissen.«
»Ich werde zahlen.«
»Dann sind wir uns ja einig. Also bis Samstag, Walker. Dass du die Polizei nicht einschalten sollst, brauche ich dir ja gewiss nicht zu sagen.« Wieder erklang das kehlige Lachen. »Du schaufelst dir ja nicht dein eigenes Grab.«
Walker legte auf. Nachdenklich starrte er vor sich hin. »Gina«, stieß er schließlich zwischen den Zähnen hervor. »Du kleines, dreckiges Luder...«
Er nahm noch einmal den Hörer, tippte eine Nummer und sagte, als sich jemand meldete: »Du bist beobachtet worden, Will, als du Mercer kalt gemacht hast.«
»Was!« Die drei Buchstaben kamen wie ein Aufschrei.
»Ja. Gina Shirland befand sich bei dem Alten. Wahrscheinlich hat sie sich versteckt, so dass du sie nicht sehen konntest. Sie verlangt eine Million Schweigegeld von mir.«
»Verdammt. Soll ich mich um die Lady kümmern?«
»Wenn ihr etwas zustößt, erfährt innerhalb von 24 Stunden das FBI, wer Mercer in die Hölle geschickt hat. Es wäre wichtig zu wissen, bei wem sie eine entsprechend schriftlich fixierte Aussage hinterlegt hat.«
»Ich kümmere mich drum.«
»Die Million soll am Samstag übergeben werden. Ich soll mich um 18 Uhr beim Haupteingang des Grand Central einfinden.«
»Ich werde auch dort sein.«
»Ich will es gar nicht erst so weit kommen lassen«, sagte Walker. »Schnappe dir die Lady vorher und mache ihr Dampf. Und wenn du ihr abgenötigt hast, in wessen Händen sich die Aussage befindet, dann machst du sie kalt. Wir können auf sie verzichten.«
»Alles klar, Steven. Ich melde mich wieder.«