Читать книгу Trevellian, das Callgirl und die Mafia: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 9

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Milo und ich fuhren am Morgen nach Bergen Beach. Von Manhatten aus mussten wir zuerst nach Brooklyn. Wir benutzten den Brooklyn Battery Tunnel, der sich am südlichsten Zipfel Manhattans befindet, drüben befuhren wir den Gowanus Expressway, dann den Prospect Expressway, es ging zwischen Prospekt Park und dem Greenwood Friedhof hindurch und dann wandten wir uns nach Osten, um zur Jamaika Bay zu gelangen.

»Der alte Schuft wird Augen machen, wenn wir ihm erklären, dass er verhaftet ist«, meinte Milo voller Vorfreude. »Wie lange sind wir hinter dem Kerl eigentlich schon her? Ein Jahr, zwei Jahre?«

»Freu dich nicht zu früh«, antwortete ich. Ich musste bremsen, weil eine Ampel auf gelb umschaltete und der Verkehr vor mir ins Stocken geriet. Dann kam rot und die Autokolonne stand. Wir hatten es nicht eilig. Richard Mercer lief uns nicht davon. Er hatte ja keine Ahnung, dass wir im Anmarsch waren. Auch ich war zufrieden. Wir waren hinter dem alten Mobster schon eine ganze Weile her. Mit der Verhaftung Swantons hatten wir endlich einen seiner Lakaien erwischt, der den Mund aufmachte. »Mercer hat sicher die besten Anwälte an der Hand. Sie werden schon eine Hintertür finden, durch die sie ihren schwerreichen Mandaten auf freien Fuß bekommen.«

»Das ist nicht mehr unser Problem«, meinte Milo schnoddrig. »Beweise und Zeugenaussagen auszuwerten ist Sache des Staatsanwalts. Er muss dem Haftrichter genug Material präsentieren, damit Mercer festgehalten werden kann.«

Ich schaute Milo von der Seite an. »Das ist doch nicht dein Ernst. Du bist doch frustriert bis in die Knochen, wenn jemand, den wir verhaftet haben, gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wird. Und ich denke, gerade bei Rich Mercer würde es dich bis ins Mark treffen, wenn ihn der Haftrichter laufen ließe.«

Milos Brauen hoben sich. »Wie gut du mich kennst, Partner.« Er zeigte ein angedeutetes Grinsen. »Ich würde mich wahrscheinlich in den Hintern beißen, wenn die Aussage Swantons nicht ausreichen würde, um den alten Schuft hinter Schloss und Riegel zu bringen.«

Die Ampel schaltete wieder auf grün um. Die Autos vor uns rollten an. Wir befanden uns bald mitten in einem Wohngebiet. Zu beiden Seiten der Straße waren schmucke Einfamilienhäuser mit kleinen Gärten davor zu sehen. Kinder spielten. Eine Gruppe Frauen stand auf dem Gehsteig und unterhielt sich. Hier war die Welt noch in Ordnung. So schien es zumindest...

Wir erreichten die Flatbush Avenue und hier war das Verkehrsaufkommen wieder lebhafter. Irgendwann bog ich nach links ab und wir gelangten nach Mill Basin, einem Ortsteil, bei dem es sich ebenfalls um ein Wohnviertel handelte.

Südlich von uns erhoben sich die Bäume und Büsche des Marine Parks, östlich befand sich Bergen Beach, eine bevorzugte Wohngegend des Geldadels, der sich hier - fernab von Verkehrslärm und Stress - an der Jamaika Bay teure Häuser erbaut hatte.

Es waren Villen, die in großen, parkähnlichen Gärten lagen, die mit hohen Hecken wie Mauern umgeben waren. Wir fanden das Anwesen Mercers auf Anhieb. Ich stellte den Wagen an den Straßenrand. Milo und ich stiegen aus. Das große, schmiedeeiserne Tor, hinter dem die Zufahrt zur Villa lag, war verschlossen. Vor der Garage stand ein schwarzer Oldsmobile. An einer der Säulen, die die Gartentür säumten, war eine Klingel mit Gegensprechanlage. Parallel zur Zufahrt verlief ein gepflasterter Fußweg, der bei einem Rondell vor dem Haus endete, das mit Blumen bepflanzt war und aus dessen Mitte ein Springbrunnen mit einem Neptun als Brunnenfigur ragte.

Hier war alles pompös und vom Feinsten.

»Wird dem alten Gangster nicht leicht fallen, all das gegen eine nüchterne Gefängniszelle einzutauschen«, freute sich Milo.

»Ganz sicher nicht«, pflichtete ich bei und legte den Daumen auf den Klingelknopf.

Nichts rührte sich.

Ich läutete noch einmal.

Nichts!

Milo versuchte, ob sich die Gartentür öffnen ließ. Sie schwang lautlos auf. Wir betraten das Grundstück. Linker Hand wurde der Fußweg von einer immergrünen Hecke gesäumt. Rechts, jenseits der Zufahrt, war ebenfalls eine Hecke, hinter der sich Bäume und Sträucher erhoben.

Ich schaute mich um und war überzeugt davon, dass der Eingangsbereich in das Grundstück videoüberwacht war. Wahrscheinlich sogar der gesamte Garten. Allerdings konnte ich nirgendwo eine Kamera entdecken.

Wir schritten den Fußweg entlang und erreichten die Haustür.

Sie war nur angelehnt.

Mir fiel sofort auf, dass die Tür beschädigt war.

»Himmel«, kam es von Milo. »Sieht aus, als wäre die Tür aufgebrochen worden.«

Ich stieß sie auf, sie schwang nach innen. Wir betraten das Haus. Vor unseren Blicken lag das Wohnzimmer. Am Boden lag ein nackter Mann auf dem Teppich. Seine gebrochenen Augen starrten zur Decke hinauf. Seine Brust war blutbesudelt. Auf den ersten Blick sah ich, dass er erschossen worden war.

»Das ist Rich Mercer«, stieß Milo hervor. »Heiliger Rauch! Wer ist uns da zuvorgekommen?«

Ich hatte schon das Handy aus der Tasche genommen und holte die eingespeicherte Nummer der Zentrale auf das Display. Gleich darauf hatte ich einen Kollegen an der Strippe. Ich bat ihn, die Mordkommission zu verständigen. Der Kollege sagte es mir zu.

Wir warteten, bis die Kollegen erschienen...

Trevellian, das Callgirl und die Mafia: Action Krimi

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