Читать книгу Trevellian und die Satanisten: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 10
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ОглавлениеAngie Bowden waren um 20 Uhr mit Arthur Brown verabredet. Sie trafen sich bei Morgans, einem Steakhaus in der Fußgängerzone. Angie war einundzwanzig Jahre alt und dunkelhaarig. Sie arbeitete als Sekretärin bei einer privaten Müllentsorgungsfirma. Sie kannte Arthur Brown noch nicht allzu lange. Der Bursche war aber ganz nach ihrem Geschmack. Er studierte Jura, war fünfundzwanzig Jahre alt, machte nebenbei einen Job im größten Supermarkt der Stadt, war sportlich und hatte gute Manieren.
Arthur Brown wartete schon. Er erhob sich lächelnd, als Angie zum Tisch kam, rückte ihr einen Stuhl zurecht, und als die junge Frau saß, fragte er: »Wie war dein Tag? Stress gehabt in der Arbeit? Bei mir war wieder einmal der Teufel los. Haben eine Lieferung Spirituosen erhalten. Musste ‘ne Stunde länger arbeiten als sonst.«
»Hoffentlich hast du dich nicht überarbeitet«, lachte Angie.
Die Bedienung kam, sie bestellten. Danach unterhielten sie sich angeregt. Arthur Brown war nicht nur ein guter Gesellschafter, er konnte auch zuhören. Angie redete viel, erzählte Dinge aus ihrer Vergangenheit, sprach von ihrer Zukunft, hielt nicht hinter dem Berg mit ihren Vorstellungen und Anforderungen an das Leben.
Dann aßen sie. Die Steaks mundeten vorzüglich. Nach dem Essen blieben sie noch eine halbe Stunde sitzen, dann bat Angie den jungen Mann, sie nach Hause zu bringen.
Er fuhr einen alten Bentley, eine Rostlaube. Angie störte es nicht. Sie wusste, dass er nicht viel Geld zur Verfügung hatte. Arthur war stolz auf das Auto. So mancher andere Student konnte sich keinen fahrbaren Untersatz leisten. Vor der Haustür blieben sie noch kurze Zeit im Auto sitzen. Und als Angie sich verabschiedete, küsste er sie ziemlich zaghaft auf die Wange. Arthur war auch schüchtern. Angie passte das so. Ihr letzter Freund war ein Draufgänger gewesen. Davon war sie bedient.
Arthur fuhr davon. Einen Moment bedauerte Angie, dass sie ihn nicht gebeten hatte, mit in die Wohnung zu kommen. Aber dann sagte sie sich, dass es so besser war. Arthur sollte ruhig ein wenig um sie werben und zeigen, dass er nicht zu der Sorte gehörte, die nur das eine wollte.
Aus einem Ford stieg ein Mann. Er hatte auf dem Beifahrersitz gesessen. Angie sah ihn, und ihr entging nicht, dass der Mann auf sie zukam. Abwartend blieb sie stehen. Ein mulmiges Gefühl beschlich sie. Die Straße war menschenleer, obwohl es noch nicht einmal zweiundzwanzig Uhr war. Es war eine ruhige Wohnstraße.
»Guten Abend«, sagte der Mann. »Ich suche eine Familie Steiner hier in der Straße. Können Sie mir helfen?«
Aus dem Ford stieg ein zweiter Mann. Von seinem Gesicht konnte Angie nicht viel erkennen. Es lag im Dunkeln.
Der andere Bursche stand vor ihr. Er mochte um die dreißig sein, war einen halben Kopf größer als Angie, hatte ein schmales Gesicht, und seine Augen glitzerten im unwirklichen Licht der Straßenlaternen.
»Steiner«, wiederholte Angie nachdenklich, dann schüttelte sie den Kopf. »Tut mir Leid. Aber der Name sagt mir nichts. Wobei ich einräumen muss, dass ich nur sehr wenige Leute in der Straße hier kenne. Ich …«
Der Mann sprang sie an, wirbelte sie herum, und presste ihr den Mund zu. Der andere glitt heran und presste ihr ein Tuch auf das Gesicht, das einen ätzenden Geruch verbreitete. Angie verlor das Bewusstsein und wurde in den Ford geladen. Die beiden Männer setzten sich in das Fahrzeug, dann fuhr es davon.
In einer der Wohnungen hatte ein Mann am Fenster gestanden und alles beobachtet. Im Raum war es finster. Der Mann war alt, und er konnte nicht einschlafen. Jetzt war er Zeuge einer Entführung geworden. Er war ziemlich perplex, seine Gedanken wirbelten. Das Kennzeichen des Wagens hatte er gesehen, aber die Nummer war ihm sofort wieder entfallen. Das Kurzzeitgedächtnis …
Der alte Mann ging zum Telefon. Die Nummer des Notrufs wusste er auswendig. Er tippte sie, und als sich jemand meldete, sagte er: »Ich wurde soeben Zeuge, wie eine junge Frau auf offener Straße gekidnappt wurde. Die beiden Kerle haben sie in einen Ford geladen. Die Zulassungsnummer habe ich leider vergessen.«
»Wo geschah das Kidnapping?«, fragte der Beamte in der Notrufleitzentrale.
Der alte Mann nannte die Adresse. »Ich glaube, dass es ein Ford war. Es kann aber auch eine andere Automarke gewesen sein. So genau kenne ich mich da nicht aus. Es könnte aber ein Ford gewesen sein.«
Sofort wurde die Fahndung nach einem weißen Wagen ausgelöst.
Vergeblich.
Am folgenden Tag erschien Angie Bowden nicht zur Arbeit. Da sie in ihrer Wohnung nicht erreichbar war, verständigte ihr Arbeitgeber die Polizei.