Читать книгу Das große Buch der Berg-Krimis Dezember 2019 - Peter Haberl - Страница 19

2. Kapitel

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„Was hältst du davon?“, fragte Hauptkommissar Degenhart seinen Kollegen, als sie zu Jakob Trummer fuhren.

„Nun ja“, antwortete der Oberkommissar und wiegte nachdenklich den Kopf. „Wenn alles stimmt, was wir über die Tote erfahren haben, dann war sie keine erfreuliche Zeitgenossin. Sie wollte nach außen hin mehr scheinen, als sie tatsächlich war – also mehr Schein als Sein. Was ihre Schwiegertochter anbetrifft, so scheint die Antipathie auf Gegenseitigkeit beruht zu haben. Ich glaube aber nicht, dass Waltraud Scholz in der Lage ist, zu der alten Frau zu fahren, ihr eine Vase über den Schädel zu ziehen und sie dann zu erwürgen. Im Übrigen hat sie ein Alibi.“

„Das ihr ihr Mann bescheinigt hat. Was ist, wenn die beiden unter einer Decke stecken?“

Kutzer schoss dem Hauptkommissar einen schnellen Seitenblick zu, konzentrierte sich sodann aber wieder auf den Verkehr und erwiderte: „Das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn soll nicht schlecht gewesen sein“, verlieh er seiner Skepsis Ausdruck.

„Anna Scholz wird nicht gerade darüber glücklich gewesen sein, als man ihren Sohn vor zehn Jahren wegen des Raubüberfalls für fünf Jahre hinter Gitter schickte“, gab der Hauptkommissar zu verstehen. „Gemessen an dem, was wir über Anna Scholz in Erfahrung gebracht haben, dürfte sie ihrem Sohn den Fehltritt von damals kaum verziehen haben, denn er hat dem Image, das sie sich für ihre Familie aufgebaut hat, ziemlich geschadet. Und er hatte möglicherweise irgendwann ihre ständigen Vorwürfe satt.“

„Das ist natürlich ein Aspekt, den man nicht vernachlässigen sollte“, musste Karl Kutzer zugeben. „Im Zuge unserer Ermittlungen werden wir dahingehend sicherlich den einen oder anderen Hinweis erhalten und entsprechende Schlüsse ziehen.“

Das Gespräch zwischen den beiden Kommissaren schlief ein, und schon drei Minuten später rangierte der Oberkommissar den Dienstwagen vor dem Gebäude, in dem Jakob Trummer eine Wohnung besaß, in eine Parklücke.

Trummer war zu Hause. Fragend fixierte er die beiden Beamten, die vor seiner Korridortür standen. Er war zweiundsechzig Jahre alt, mittelgroß und untersetzt und verfügte über eine Halbglatze.

„Ich vermute, dass Sie Herr Jakob Trummer sind“, sagte Hauptkommissar Degenhart.

„Bin ich. Darf ich fragen, wer Sie sind?“

„Ich bin Hauptkommissar Degenhart von der Kriminalpolizei Weiden, das ist mein Kollege Oberkommissar Kutzer. Wir hätten in der Sache Anna Scholz einige Fragen an Sie, Herr Trummer.“

Ein Schatten schien über Trummers Gesicht zu huschen, sein Blick wurde abweisend, er schnarrte: „Ich hab Frau Scholz gut gekannt, mit ihrem tragischen Ableben habe ich jedoch nichts zu tun. Ich wüsste auch nicht, was Sie mich in diesem Zusammenhang fragen möchten.“

„Es reicht, wenn wir es wissen!“, versetzte Oberkommissar Kutzer etwas harsch. „Wir wollen auch keine Diskussion über den Sinn oder Unsinn unserer Arbeitsweise mit Ihnen beginnen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder Sie sprechen jetzt mit uns – oder Sie erscheinen am Montagmorgen um 8:00 Uhr bei uns in der Dienststelle.“

„Ihr Ton gefällt mir nicht!“, blaffte der ehemalige Major.

„Nun, mir gefällt Ihr Kasernenhofton ebenso wenig“, versetzte der Oberkommissar kühl. „Haben Sie sich entschieden?“

„In meiner Wohnung haben Sie nichts verloren“, stieß Jakob Trummer mit einem hohen Aggressionspotential in der Stimme hervor. „Einen Durchsuchungsbefehl haben Sie ja gewiss nicht. Also werde ich Montagmorgen früh um 8:00 Uhr bei Ihnen in der Polizeiinspektion erscheinen. Es gäbe aber sicherlich andere Möglichkeiten für Sie, Ihre Zeit sinnvoll zu nutzen, als ein unnötiges Verhör durchzuführen.“

„Seien Sie pünktlich“, knurrte Hauptkommissar Degenhart, ohne auf den letzten Satz Trummers einzugehen, und wandte sich ab. Oberkommissar Kutzer und Jakob Trummer maßen sich noch einmal mit einem eisigen Blick, dann schwang auch Kutzer herum und folgte seinem Kollegen zur Treppe.

Als sie unten waren, sagte der Oberkommissar zornig: „Wahrscheinlich hat er zu der Getöteten gepasst wie die Faust aufs Auge. Er ist nur arrogant, sonst nichts, und lebt in der irrigen Meinung, dass aufgrund seines Berufes jeder vor ihm strammstehen müsste.“

„Du hast ihn auch nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst“, erwiderte Degenhart. „Gehe ich richtig in der Annahme, dass er dir vom ersten Moment an unsympathisch war?“

„Bis in die Seele“, versetzte Oberkommissar Kutzer. „Diese Sorte ist für mich wie ein Brechmittel. Je mehr ich von diesen Zeitgenossen kennenlerne, umso mehr liebe ich Hunde und Katzen.“

Wenig später waren sie auf dem Weg in die Innenstadt, wo Dr. Matheis seine urologische Praxis betrieb. Der Hauptkommissar hatte die Telefonnummer der Praxis per Internet festgestellt und nun rief er dort an. Eine weibliche Stimme meldete sich: „Urologische Praxis Doktor Matheis, was kann ich für Sie tun?“

„Hier spricht Hauptkommissar Degenhart von der Kriminalpolizei Weiden. Ist Herr Doktor Matheis zu sprechen? Wir sind gerade auf dem Weg zu ihm.“

„Worum geht es denn? Um ein gesundheitliches Problem oder ...?“

„Nein, es geht nicht um ein gesundheitliches Problem sondern um Ermittlungen, die wir betreiben.“

„Ich verbinde Sie mit dem Herrn Doktor, einen Augenblick bitte.“ Es dauerte gerade mal die Spanne dreier Atemzüge, als eine sonore männliche Stimme erklang: „Doktor Matheis. Wenn mich die Kripo sprechen will, dann geht es gewiss um Anna Scholz.“

„Richtig, Herr Doktor Matheis. Wir sind auf dem Weg zu Ihrer Praxis, und ich wollte nur sichergehen, dass Sie anwesend sind. Ein paar Minuten haben Sie sicherlich Zeit für uns.“

„Es ist terminlich zwar ziemlich eng bei mir, aber ein paar Minuten werde ich sicher herausholen können. Ich erwarte Sie.“

„Vielen Dank. Wir werden in etwa zehn Minuten bei Ihnen sein.“

Oberkommissar Kutzer parkte wenig später den Dienstwagen auf dem Großparkplatz beim Busbahnhof, opferte einen Euro für den Parkschein, dann machten sie sich zu Fuß auf den Weg in die Dr. Pfleger Straße, wo sie nach weiteren drei Minuten die Praxisräume des Dr. Matheis betraten. „Sie sind sicherlich die Herren von der Kripo“, empfing sie eine dunkelhaarige Frau mittleren Alters.

„Ja, Hauptkommissar Degenhart, das ist mein Kollege Oberkommissar Kutzer. Doktor Matheis hat sich bereit erklärt, mit uns zu sprechen.“

„Ich weiß Bescheid“, sagte die Sprechstundenhilfe und lächelte freundlich. „Allerdings hat er gerade einen Patienten drinnen. Wenn Sie sich also ein paar Minuten gedulden. Sie können sich ins Wartezimmer setzen.“

Degenhart bedankte sich und die beiden Beamten begaben sich ins Wartezimmer, in dem zwei Männer darauf warteten, behandelt zu werden. Sie grüßten und setzten sich. Ihre Geduld wurde auf keine allzu lange Probe gestellt, dann kam die Sprechstundenhilfe und forderte sie auf, ihr zu folgen. Im Arztzimmer wartete Doktor Matheis, ein mittelgroßer Mann Ende der vierzig, der noch seine vollen Haare besaß, die allerdings ziemlich grau waren. Er reichte den beiden Beamten die Hand, bat sie, Platz zu nehmen und schaute schließlich fragend von einem zum anderen. „Ich ahnte, dass Sie irgendwann bei mir auftauchen würden.“

„Gibt es einen Grund für diese Annahme?“, erkundigte sich Degenhart.

„Nun ja, ich kenne Frau Scholz seit über dreißig Jahren, und sie war nicht gerade eine gute Freundin von mir.“

„Deswegen sind wir hier“, erklärte der Hauptkommissar. „Wir haben mit Bruno Scholz und dessen Ehegattin gesprochen und erfahren, dass Sie die Getötete vor einiger Zeit angerufen haben, weil sie Sie schlecht gemacht haben soll.“

„Es gibt für mich keinen Grund, es abzustreiten“, versetzte der Arzt. „Frau Scholz hat kein gutes Haar an mir gelassen, nachdem ich als Jugendlicher kurze Zeit mit ihrer Tochter gegangen bin und das Verhältnis – das eigentlich gar kein richtiges war, sondern eher nur eine Freundschaft zwischen Heranwachsenden – beendet habe.“

„Was erzählte Frau Scholz über Sie, das man unter dem Oberbegriff Negativkennzeichnung einordnen kann?“

„Es betrifft sowohl meine berufliche Tätigkeit als auch mein Privatleben. Obwohl weder sie noch irgendeiner aus ihrer Verwandtschaft jemals bei mir in Behandlung war, verbreitete sie das Gerücht, dass ich mehr Patienten verpfuscht als geheilt habe. Was meine Privatsphäre anbetrifft, hat sie überall herumerzählt, dass meine Frau und ich meinen Vater, der bis zu seinem Tod bei uns im Haus lebte und den meine Frau pflegte, finanziell ausgebeutet hätten. Mir wurden einige dieser Gerüchte zugetragen, und darum hab ich Frau Scholz angerufen und sie aufgefordert, derlei Rufschädigungen und Verleumdungen zu unterlassen.“

„Sie sollen ihr gedroht haben“, sagte Kutzer.

„Gedroht – nein. Ich sagte ihr lediglich, dass sie sich mit ihren Äußerungen meine Person betreffend zurückhalten solle, da es ansonsten irgendwann mal ganz gewaltig raucht.“ Dr. Matheis zuckte mit den Achseln und fügte hinzu: „Wenn man es eng sieht, kann man diese Äußerung vielleicht als Drohung auffassen.“

„Verstehen Sie mich nicht falsch, Herr Doktor Matheis, wenn ich Sie jetzt nach Ihrem Alibi für Montagmorgen frage“, gab Degenhart zu verstehen.

„Natürlich nicht, schließlich haben Sie ja einen Job zu erledigen. Okay, okay, ich bin am Montag um 8:00 Uhr in der Praxis gewesen. Bis 7:45 Uhr war ich zu Hause und habe mit meiner Frau gefrühstückt. Eine Viertelstunde benötige ich von meiner Wohnung in Schirmitz bis zu meiner Praxis hier in der Dr. Pfleger Straße.“

„Ich nehme an, dass dies zum einen Ihre Sprechstundenhilfe, zum anderen Ihre Ehegattin bestätigen können“, sagte Degenhart.

„Natürlich.“

„Wir werden sie befragen“, erklärte der Hauptkommissar, dann beugte er sich ein wenig vor und schaute dem Arzt fest in die Augen. „Wenn Sie Frau Scholz so viele Jahre gekannt haben, dann können Sie uns sicher einiges über sie und ihr familiäres Umfeld erzählen.“

„Meine Eltern und das Ehepaar Scholz waren miteinander befreundet. Allerdings starb Herr Scholz schon sehr früh und Anna Scholz zog sich ziemlich zurück. Das war zu der Zeit, als ich mit Carmen gegangen bin. Sie hat drei jüngere Brüder, und zwar Erich, Bruno und Wilhelm. Erich ist der älteste, Wilhelm der jüngste von den dreien. Ganz besonders stolz war Frau Scholz auf ihren Ältesten, weil der es zum Beamten gebracht hat. Weniger Freude hat ihr Bruno bereitet, der vor ungefähr zehn Jahren straffällig geworden ist und einige Jahre inhaftiert war. Danach hat er eine Frau geheiratet, die viel älter ist als er und die Frau Scholz nie akzeptiert hat.“

„Und wie war das Verhältnis der Getöteten zu ihrem jüngsten Sohn?“, fragte Oberkommissar Kutzer.

„Der hat Bäcker gelernt und arbeitet bei einer hiesigen Großbäckerei. Wilhelm ist verheiratet, hat aber keine Kinder. Das Verhältnis zwischen ihm und seiner Mutter soll – soweit ich das weiß –, gut gewesen sein.“

„Kann man das auch von Frau Scholz und ihrer Tochter respektive ihrem Schwiegersohn behaupten?“, hakte Kutzer nach.

„Ich habe jedenfalls nichts Gegenteiliges gehört“, versetzte Dr. Matheis. „Mit Sicherheit weiß ich, dass Frau Scholz mit Bruno viele Jahre kein einziges Wort gesprochen hat und dass sie ihn auch nie im Gefängnis besuchte. Damals tönte sie, dass er für sie gestorben sei. Inwieweit sich dieses Verhältnis verbessert hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich hab mich für die Familie Scholz nämlich nicht im Geringsten interessiert. Was ich weiß, hat man mir zugetragen, denn es gibt noch lose Kontakte zu ehemaligen Jugendfreunden, die das eine oder andere erfahren und mir dann, wenn wir uns mal zufällig treffen, erzählen.“

„Wenn Frau Scholz Sie überall schlecht gemacht hat, Herr Doktor Matheis, dann waren Sie sicherlich auch nicht allzu gut auf sie zu sprechen“, konstatierte Hauptkommissar Degenhart und beobachtete dabei den Arzt.

Dr. Matheis verzog etwas den Mund, dann antwortete er: „Eigentlich war es mir egal, was an verbalen Ergüssen über mich aus dem Mund von Frau Scholz kam. Im Grunde war sie, was ihre Persönlichkeit betraf, recht einfach gestrickt. Irgendwann aber musste ich mich einmal wehren, das war ich mir selber schuldig. Wobei jeder wusste, dass ihre Attacken nur ihrem Neid und ihrer Missgunst zuzuordnen waren.“

„Können Sie uns etwas zu dem Verhältnis der Frau Scholz zu Jakob Trummer sagen?“

„Er soll Major bei der Bundeswehr gewesen sein. Ich kenne den Mann nicht persönlich, hab lediglich gehört, dass er ziemlich überheblich sein soll.“

„Bezüglich seines Verhältnisses zu Frau Scholz wissen Sie nichts, wie?“

„Gar nichts.“

„Tja, das wär‘s von meiner Seite“, erklärte Degenhart. „Hast du noch Fragen, Karl?“

Oberkommissar Kutzer schüttelte den Kopf. „Nein.“

Degenhart erhob sich. „Vielen Dank Herr Doktor Matheis, dass Sie uns etwas von Ihrer kostbaren Zeit zur Verfügung gestellt haben. Sollten sich noch Fragen ergeben, werden wir noch einmal auf Sie zukommen.“

„Jederzeit“, versetzte der Arzt.

Als die beiden Kommissare in Richtung Großparkplatz marschierten, meinte Degenhart: „Die Sprechstundenhilfe hat sein Alibi für Montagmorgen bestätigt. Und wenn ich auf meine Menschenkenntnis vertrauen kann, glaube ich nicht, dass der Arzt etwas mit dem gewaltsamen Ableben der Anna Scholz zu tun hat.“

„Ich gebe dir recht“, pflichtete Oberkommissar Kutzer bei, „doch sollten wir ihn nicht völlig aus dem Spiel nehmen. Immerhin hatte er ein Motiv, den negativen Äußerungen der Anna Scholz über ihn entgegenzutreten. Darum sollten wir ihn noch auf unserer Liste der Verdächtigen belassen.“

„Wir müssen uns noch mit Wilhelm Scholz und Carmen Ringer unterhalten“, erklärte Degenhart. „Und dann werde ich mal mit Nürnberg Verbindung aufnehmen, um zu erfahren, inwieweit Erich Scholz vernommen worden ist und was die Vernehmung gegebenenfalls ergeben hat.“

„Die Befragung von Wilhelm Scholz und Carmen Ringer könnten wir heute noch erledigen“, meinte Oberkommissar Kutzer.

„Carmen Ringer wohnt mit ihrem Mann ganz in der Nähe“, sagte Degenhart. „Darum sollten wir sie zuerst aufsuchen.“

Die Adresse war bekannt, Kutzer fand unmittelbar vor dem Gebäude, in dem Carmen Ringer mit ihrem Mann und zwei Kindern zur Miete wohnte, einen Parkplatz und manövrierte den Wagen gekonnt hinein.

Carmen Ringer war eine kleine, zierliche, vielleicht sogar untergewichtige Frau von siebenundvierzig Jahren, die um mindestens fünf Jahre älter aussah und die die beiden Beamten aus wässrigen, leicht geröteten Augen anschaute. „Frau Carmen Ringer?“, kam es fragend von Degenhart.

Sie nickte, dann antwortete sie mit etwas schwerer Zunge: „Ich denke, Sie kommen von der Polizei. Bruno hat mich angerufen und mir erzählt, dass Sie bei ihm waren. Ich hab mir schon gedacht, dass Sie auch mir einen Besuch abstatten.“

Eine ziemliche Alkoholfahne schlug den Kommissaren entgegen. Carmen Ringer war ziemlich angetrunken. Einige Strähnen ihrer blonden Haare hingen ihr wirr in die Stirn. Und obwohl sie sich mit einer Hand gegen den Türrahmen stützte, schwankte sie leicht. Degenhart warf seinem Kollegen einen vielsagenden und gleichzeitig fragenden Blick zu, und als Karl Kutzer nickte, sagte er: „Ich bin Hauptkommissar Degenhart von der Kripo Weiden, das ist mein Kollege, Oberkommissar Kutzer. Dürfen wir einen Augenblick reinkommen?“

„Denken Sie etwa, dass ich meine Mutter umgebracht habe?“, lallte die Frau.

„Wir ermitteln lediglich, Frau Ringer“, entgegnete Hauptkommissar Degenhart. „Das heißt, wir verdächtigen im Moment gar niemand.“

„Wer immer es war, der meine Mutter umgebracht hat!“, giftete die angetrunkene Frau. „Ich wünsche ihm, dass er in der Hölle schmort. Meine Mutter war doch eine herzensgute Frau, die keinem Menschen etwas zuleide getan hat. Der Mörder muss bis an sein Lebensende eingesperrt werden.“

„Es spricht sich nicht gut zwischen Tür und Angel, Frau Ringer“, sagte der Hauptkommissar.

Sie begriff. „Bitte, treten Sie ein.“

Carmen Ringer ließ die beiden Polizisten an sich vorbei in die Wohnung gehen.

Das große Buch der Berg-Krimis Dezember 2019

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