Читать книгу Mut braucht eine Stimme - Peter Holzer - Страница 27

Plötzlich ist die Stimme da. Sie sagt mir, in welche Richtung ich gehen sollte.

Оглавление

Ich weiß nicht, wie lange ich so dasitze – vielleicht nur Sekunden, vielleicht Minuten. Doch plötzlich ist die Stimme da. Sie sagt mir, in welche Richtung ich gehen sollte. Und das ist nicht die, in die ich gerade renne.

Ich weiß jetzt, was ich zu tun habe.

Ich greife zum Handy und suche mit bebenden Fingern den Kontakt. Der Verbindungsaufbau dauert quälend lange. Endlich das Klingeln. Sie hebt ab. Ich atme tief durch und sage mit klarer Stimme: »Darf ich wieder zu dir kommen?«

Ich habe durch mein Rumgeeiere so viel Zeit verschwendet. Weil ich nicht klar war. Und was mindestens genauso schlimm ist: Ich habe nicht nur meine Zeit verschwendet. Ich habe vor allem die meiner Frau und meines Sohnes verschwendet.

Meine Frau war die ganze Zeit klar. Sie kannte ihren Horizont. Sie wollte eine Familie. Vertrautheit, Stabilität, Freundschaft, gemeinsame Zeit, Tiefe. Der Haken an der Sache: Ich kannte meinen Horizont nicht. Irgendwie bin ich in diese Situation hineingeraten. Natürlich hatte ich Gefühle für meine Frau und meinen Sohn. Aber mein Verhalten zeigte das nicht. Ich fühlte mich wie im Nebel. Betäubt. Betäubt durch 14-Stunden-Tage im Büro, zu viele Geschäftsreisen, mindestens 60 000 km mit dem Auto im Jahr und mehr Nächte in Hotels als zu Hause im eigenen Bett.

Mut braucht eine Stimme

Подняться наверх