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Gottfried, wieder in seinem Zimmer, spürte aufrecht auf der Couch sitzend, den Schwingungen nach. Nachdem etwa zehn

Minuten verstrichen waren, glaubte er, dass die Schwingungen positiver Art seien. Vielleicht wurden sie aber auch durch die Arbeit der Baumaschinen hervorgerufen. Gottfried gab dem Zimmer jedenfalls eine Chance und machte sich an die Arbeit. Er suchte sich eine bestimmte Kladde und schrieb die Erlebnisse, Gedanken und Vorhaben des Knechtes, der übrigens den Namen en-Vani trug, darin nieder. Es war eine der Kladden, die die tagebuchartigen Eintragungen verschiedener Persönlichkeiten des Jahres 411.4/6 enthielten.

Obwohl Gottfried seine Schrift flüssiger beherrschte als die lateinische, machte es ihm heute Mühe. Der Grund war, dass er seinen Tagesablauf ändern musste. Normalerweise wäre er nach diesen Aufzeichnungen in den Keller gestiegen, um handwerkliche Aufgaben zu erledigen. Von jetzt an konnte er das nur tun, wenn seine Mutter zu Bett gegangen war. Er kramte in seinen Taschen. Ja, der Zweitschlüssel zur Villa war da. Nun war er gezwungen, nachts in sein Gewölbe zu steigen, da er seine Mutter in tiefem Schlaf wähnte. Unruhe kam über ihn. Sonst hätte er sich anschließend, durch die körperliche Arbeit entspannt, an die Niederschrift der allgemeinen politischen und sonstigen Begebenheiten seiner Welt gemacht. Als da waren: Wirtschaftliche Ereignisse, Festivitäten, militärische Aktivitäten, städtebauliche Maßnahmen, Rechtsprechung, allgemeine Verwaltungsangelegenheiten, Neuordnung von Landbesitz, bis hin zu Palastintrigen und dergleichen. Aber so musste er diese Schreibarbeit gleich erledigen, ehe ihm die Zeit erlaubte, heimlich in das Haus zurückzukehren. Bald erlahmte seine Hand unter der Fülle dieser Aufgabe. Er musste eine Pause einlegen, was seine Unruhe nicht eben minderte. Gottfried setzte sich wieder auf die Couch, trank ein Glas Wasser (es war gegen 14.30 Uhr) und bekam Hunger. Als er an dem Schnauzbärtigen vorbeieilte, wurde dieser von einem Hustenkrampf geschüttelt, sodass Gottfried sich wenigstens kein „Hmpf, Hmpf“ anhören musste.

Gottfried

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