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(4) Erfahrungen am eigenen Leib: Chancen und Grenzen der Schulmedizin
ОглавлениеEs macht für mich keinen Sinn, einen Gegensatz zwischen Schulmedizin und den vielfältigen Formen alternativer Medizin aufzubauen, wie sie etwa im 3-E-Zentrum in Remshalden praktiziert werden. Im Gegenteil. Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie das erwartet haben, muss ich Sie leider enttäuschen. Die Devise kann nur lauten: Schulmedizin und Alternativmedizin, ein Plädoyer für eine „integrative Medizin“ also, in der neben den heutigen Kenntnissen und dem Können unserer hochentwickelten Apparate-Medizin im Bereich der Akut-, Intensiv- und Operationsmedizin auch das Heil-Wissen und die Heil-Erfahrungen aus Jahrtausenden einfließen können – aus vielen sehr unterschiedlichen Traditionen und Kulturkreisen.
Es ist die große Chance unserer Zeit, die Erkenntnisse alter östlicher Heilsysteme wie etwa der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder des indischen Ayurveda mit Erfahrungen aus der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM), mit schamanischen, esoterischen und geistheilerischen Heilmethoden, sowie mit der vorherrschenden, auf Technik und Digitalisierung ausgerichteten Schulmedizin zu verbinden. Das Internet hilft uns dabei, schnell auf vielfältige Heilangebote auch in unserer Nähe zu stoßen.
Würdigung der Schulmedizin
Im vergangenen Jahr habe ich mehrmals die Erfahrungen, das Wissen und die Kunst der reinen Schulmedizin in Anspruch genommen und das möchte ich explizit gewürdigt wissen:
Ein ambulanter Chirurg holte mir zügig den Dorn aus dem Finger.
Der Durchgangsarzt entfernte mir operativ sehr kompetent das Finger-Granulom. Obwohl er ziemlich unkommunikativ war und jede meiner Fragen während der ambulanten Behandlungen als höchst lästig empfand, bin ich ihm sehr dankbar. Denn zu diesem Zeitpunkt war ein Herausschneiden des Wucherfleisches die einzige Möglichkeit, auch wenn mich diese Maßnahme eher an die Tätigkeit eines Metzgers erinnerte.
Die jungen Ärztinnen und Ärzte in der Notaufnahme des Krankenhauses bemühten sich wirklich einfühlsam und kompetent um mich und unternahmen sofort etwas gegen meine schmerzhafte Nierenkolik. Die Infusion ermöglichte es meinem Nierenstein, relativ glimpflich abzugehen.
Durch die technisch ausgereifte Durchführung einer Computer-Tomographie konnte der Leistenbruch festgestellt und so durch die anschließende Operation womöglich ein späterer Darmverschluss bereits im Vorfeld verhindert werden.
Der Chirurg in dem Landkrankenhaus gab sein Bestes, erfüllte meinen Wunsch nach konservativer Operation des Leistenbruchs entgegen den üblichen „Versorgungsleitlinien Leistenbruch“ und stellte seine „Nähkunst“ unter Beweis. Mir ist klar, dass ich in Zukunft darauf verzichten werde, schwer zu heben. Denn das könnte die Nähte wieder aufreißen lassen. Hier habe ich ab jetzt eine deutliche körperliche Grenze.
Die Labor-Blutwerte im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ergaben einen erhöhten PSA-Wert, so dass Handlungsbedarf angesagt war.
Der erfahrene Urologe stellte sofort fest, dass mit meiner Prostata etwas nicht in Ordnung war. Die von ihm veranlasste MRT gab einen ersten Hinweis auf Krebs, der dann in der Biopsie ausdrücklich bestätigt wurde. Moderne bildgebende Verfahren und exakte Laboruntersuchungen lieferten somit eine zuverlässige Diagnose.
Eine Computer-Tomographie und eine Szintillation mit einem zuvor eingespritzten radioaktiven Präparat im Körper konnten bereits vor der Operation zeigen, dass noch keine Streuung des Krebses über die Lymphbahnen in andere Körperteile wie etwa der Knochen vorlag. Dieses Wissen nahm psychischen Druck von mir und dies erleichterte zugleich die Arbeit des Operateurs, da er sich nun voll und ganz auf die Prostata-OP selbst konzentrieren konnte.
Der Operateur tat sein Bestes, um die verkrebste Prostata möglichst schonend zu entfernen, auch wenn ein solcher Eingriff irreversible Körperschäden verursacht: Nichts ist danach wieder so wie vorher. Dem Arzt bin ich jedoch sehr dankbar.
Ich möchte diese umfangreichen Fähigkeiten der Schulmedizin nicht missen, die ich im vergangenen Jahr selbst exemplarisch erleben und erfahren durfte. Ich möchte diese auf die Behandlung von Symptomen und auf Operationen ausgerichtete, (natur)wissenschaftlich geprägte, fundierte Schulmedizin vielmehr gewürdigt wissen. Sie ist mit ihren verschiedenen hochspezialisierten Fachabteilungen und mit all ihren technischen Apparaten und Geräten sehr erfolgreich in der Notfall-, Akut- und Intensivmedizin, sowie bei unbedingt notwendigen Operationen.
Ich denke dabei spontan an die Ärzte im Bereich der Akut-Medizin, denen es heute nicht selten gelingt, Menschen mit schwersten Verletzungen – etwa nach Autounfällen – wieder zusammenzuflicken; oder an die Möglichkeit eines Kaiserschnitts bei der Geburt, der in der Regel Mutter und Kind das Überleben garantiert; oder eben an eine unvermeidliche Krebs-OP, die den akuten Krebsherd beseitigen und einer Krebs-Streuung zuvorkommen will. Die Schulmedizin hat heute zudem vielfältige und effektive Diagnosemöglichkeiten mit bildgebenden Verfahren, so dass gesundheitliche Probleme oft schnell erkannt und rechtzeitig Heilmaßnahmen eingeleitet werden können.
Nicht zu vergessen ist auch die große Bedeutung unserer Hausärzte innerhalb unseres Gesundheitssystems. Für viele Patienten sind sie die erste Anlaufstation bei Erkrankungen und medizinischen Problemen. Viele Hausärzte haben zudem eine langjährige Erfahrung und einen großen Überblick, so dass sie für die meisten ihrer Patienten zu „Ärzten des Vertrauens“ werden. Und oft ist ein ausgiebiges Arzt-Patienten-Gespräch allein bereits sehr heilsam. An dieser Stelle möchte ich allen Ärzten, die sich täglich in Arztpraxen, Gesundheitszentren oder Krankenhäusern engagiert um die Heilung und das Wohlergehen ihrer Patienten bemühen, meine volle Würdigung aussprechen. Auch ich selbst habe eine Reihe solcher Mediziner, die ihr Bestes gaben, erlebt und von ihrer Erfahrung profitiert. Dennoch sehe ich in unserem gegenwärtigen Gesundheits- und Medizinsystem auch deutliche Schattenseiten, gerade bei Krebs.
Wirtschaftliche Interessen im Gesundheitswesen und harte Grenzen der Schulmedizin
Denn unser derzeitiges Gesundheitswesen ist zugleich auch ein großer, immer mehr wachsender Wirtschaftszweig, in dem mit der Krankheit der Patienten viel Geld zu verdienen ist. Allein für Kassenpatienten werden in Deutschland zur Zeit im Jahr etwa 250 Milliarden Euro für Arzt-, Apotheken und Krankenhauskosten umgesetzt. Aus Sicht der Schulmedizin und des damit zusammenhängenden Krankenkassenwesens sind wir Patienten ein potentieller und sehr ergiebiger Wirtschaftsfaktor.
Man bekommt deshalb immer mehr den Eindruck, dass es in der Medizinbranche nicht nur um Heilbehandlung, sondern auch ums Geld geht, ums Verdienen an und mit den Patienten. (Ums Geld verdienen geht es sicher auch in der alternativen Medizinszene und schwarze Schafe, die die Patienten nur abzocken wollen, findet man wohl überall). Ich bin mir darüber bewusst, dass die folgenden, eher plakativ gehaltenen Aussagen für manche Leser provozierend und pauschalierend klingen mögen. Wenn meine Thesen aber Anstoß und Impulse geben, über unser derzeitiges Gesundheitssystem nachzudenken, haben sie ihren Sinn voll erfüllt.
Ich wende mich entschieden gegen die Haltung nicht weniger Patienten und gegen den Anspruch mancher Ärzte, wenn sie die gängige Schulmedizin noch immer als die einzig richtige und ausschließlich effektive Medizin ansehen wollen. Meine persönliche Erfahrung ist da eine ganz andere und dies ist auch ein Grund dafür, warum ich meine Erlebnisse und Erkenntnisse in diesem Buch niederschreibe. Die Symptom-orientierte und technisch ausgerichtete Apparatemedizin kommt nämlich bald an ihre Grenzen, wenn es um die Behandlung chronischer Krankheiten geht und sie fühlt sich in der Regel nicht zuständig beim Auffinden der eigentlichen (seelischen) Ursachen der meisten Krankheiten, wie gerade bei Krebs. Das wäre aber entscheidend für eine echte Heilung.
Ich persönlich habe bei meinen unlösbaren Knieschmerzen über Jahre hinweg die Hilflosigkeit der Orthopäden und Operateure erlebt, die mich behandelt haben. Und bei der Suche nach einem Ausweg aus meiner Krebserkrankung wurde ich mit der Ignoranz, Arroganz und nicht eingestandenen Hilflosigkeit einer Reihe von Onkologen und Urologen konfrontiert, die jede alternative Heilbehandlung außerhalb der „Versorgungleitlinie Krebs“ vehement und apodiktisch ablehnten und seelische Ursachen einer Erkrankung als unwichtig erklärten.
Dass statt Bestrahlungen und Chemotherapien eine radikale Ernährungsumstellung, eine umfangreiche Entgiftung des Körpers, sowie eine fundierte Psycho-Arbeit zum Auffinden der eigentlichen Ursachen von Krebs Erfolge zeigen können, wollten sie gar nicht wissen. Drei Onkologen, die mich behandelt haben, erklärten solche alternativen Wege sogar ausdrücklich als „Quatsch“.
Dabei wäre gerade eine individuelle Ursachenforschung dringend nötig, um das Wesen einer Krankheit wirklich erfassen und die Sprache von Symptomen in ihrer Tiefe verstehen zu können. Denn nur so sind eine fundierte und nachhaltige Behandlung und Heilung auf Dauer möglich. Meiner tiefen Überzeugung nach haben die meisten Krankheiten psychische Ursachen, die sich erst danach im Körper manifestieren und materialisieren. Dies aufzuzeigen, ist ein wesentliches Anliegen dieses Buches. Und um Psychosomatik, um eine Verschiebung seelischer Ursachen auf die Körperebene, geht es auch bei Krebs. Dies wird jedoch in der orthodoxen Medizin wenig beachtet oder sogar geleugnet.
Auch wenn dies oft nicht eingestanden wird: Bei Krebs, der Geißel unserer Zeit, ist die Schulmedizin mit ihrem Ansatz oft machtlos, was durch die hohe Todesrate bei Krebspatienten deutlich wird. Darüber hinaus trägt die klassische Schulmedizin mit ihren „Versorgungsleitlinien Krebs“ bei vielen Patienten sogar noch zur irreversiblen Schädigung des Körpers (durch Operationen und Bestrahlungen), sowie zur Schwächung des Immunsystems und zur massiven Vergiftung des Körpers (durch Chemotherapien) bei.
Bei Krebs zeigen sich die Grenzen der Schulmedizin am stärksten. Sie will stets „objektiv“ an eine Krankheit herangehen und nur die Symptome behandeln, ohne die eigentlichen individuellen (seelischen) Ursachen zu erforschen. In Deutschland stehen 500.000 Krebs-Neu-Erkrankten im Jahr fast 250.000 Krebs-Tote gegenüber, die oft nach jahrelanger Krankheit ihrem Krebsleiden oder den Folgen ihrer Krebserkrankung erliegen – trotz all der massiven medizinischen Maßnahmen, die zur Krebsbekämpfung eingesetzt werden. Das ist die ungeschminkte Wahrheit.
Böse Zungen behaupten sogar, die Zahl der Toten sei deswegen sogar noch etwas höher, weil schulmedizinisch behandelt wird: vor allem mit Chemotherapien, die der Pharma-Industrie Unsummen an Gewinnen einbringen, deren Nutzen aber nach wie vor fraglich ist. Denn Chemos können das Leben im fortgeschrittenen Krebsstadium (bei sogenannten „finalen“ Krebspatienten) keineswegs verlängern, sie zerstören das Immunsystem und vergiften den ganzen Körper. Natürlich muss im Fall von Krebs bei der Heilungswahrscheinlichkeit je nach Krebsart und je nach Alter sehr differenziert werden. Auch Umwelteinflüsse müssen berücksichtigt werden.
Bei Lungenkrebs etwa liegt die Überlebensrate innerhalb von fünf Jahren nur bei etwa 20 Prozent, bei Bauchspeicheldrüsen-Krebs sogar nur unter 10 Prozent, während sie im gleichen Zeitraum bei Brustkrebs über 70 Prozent, bei Prostatakrebs sogar um die 90 Prozent beträgt. Genauere Angaben hierzu findet man im „Zentrum für Krebsregisterdaten“ (ZfKD) des Robert-Koch-Instituts.9 Die Behandlung der herkömmlichen Onkologie ist also je nach Krebsart sehr unterschiedlich erfolgreich bzw. erfolglos. Bei diesen wenigen, plakativen Aussagen zum Thema Krebs möchte ich es an dieser Stelle belassen. Dazu später noch mehr.
Erleben der Grenzen der Schulmedizin
Zurück zu meinen eigenen Widerfahrnissen: Schon bei der exemplarischen Schilderung meines „heißen Herbstes“ 2018 und „heißen Frühjahrs“ 2019, als ich mehrfach das Können der Schulmedizin in Anspruch nahm, musste ich zugleich ihre Grenzen klar erfahren:
Die seelischen Hintergründe (Ursachen) von Fingergranulom, Nierenstein und Leistenbruch interessierten niemanden von den beteiligten Medizinern. Für mich und mein Heilwerden war aber genau diese Fragestellung von hoher Bedeutung.
Ich musste mir erst einen geeigneten Chirurgen suchen, der bereit war, auf meine eigene Verantwortung hin die Leistenoperation in Abweichung zur gültigen „Versorgungsleitline Leistenbruch“ nach alter Manier durchzuführen. Da man in der heutigen Schulmedizin offensichtlich nur auf Statistik baut, werden die möglichen negativen Folgen bei einzelnen Patienten beim Einbau eines Netzes bisher nicht wirklich ernst genommen. Man ist zu sehr von der technisch schonenden Möglichkeit berauscht, mit nur drei vergleichsweise kleinen Schnitten und mit Hilfe von Sonden ein Schutznetz gegen Leistenbruch in den Körper einführen zu können. Dieses stellt jedoch einen Fremdkörper dar, der im Einzelfall nicht selten heftige Abstoßungsreaktionen oder andere Komplikationen hervorruft, etwa wenn das Netz verrutscht.
Zur abschließenden Untersuchung nach der Nierenkolik wurde bei mir routinemäßig eine Computertomographie (CT) durchgeführt. Diese basiert auf der Verwendung von Röntgenstrahlen. Die Strahlenbelastung einer solchen Untersuchung, die nur wenige Sekunden oder Minuten dauert, liegt bei zwei bis fünf Millisievert und damit im Bereich der durchschnittlichen ganzjährigen (!) Gesamtstrahlenbelastung eines Menschen. Diese beträgt etwa vier Millisievert. Darin enthalten ist jedoch schon eine auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnete durchschnittliche Strahlenbelastung von zwei Millisievert durch medizinische Untersuchungen, vor allem mit Röntgenstrahlen.10 Zur natürlichen Strahlenbelastung mit ebenfalls etwa zwei Millisievert gehören die kosmische Strahlung, die terrestrische Strahlung, sowie die Strahlenbelastung durch radioaktive Isotope in der Nahrung.
Die schnelle und effektive Untersuchung meiner Nieren auf mögliche Nierensteine hin wurde also mit einer zusätzlichen hohen Strahlendosis erkauft. Die radioaktive Strahlenbelastung wiederum ist – langfristig gesehen – eine der Ursachen für Krebs. Zu häufiges Verwenden von Röntgenstrahlen bei medizinischen Untersuchungen, besonders bei Computertomographien, kann damit langfristig genau zu dem führen, was die Schulmedizin vorgibt, heilen zu wollen: Krebs. Andererseits sind gerade Computertomographien ein entscheidendes und effektives Diagnosemittel zum Auffinden von Krebs, sie stellen also das sicher wesentlich kleinere Übel im Vergleich zum großen Übel Krebs dar. Dennoch zeigt sich hier aber bereits ein Teufelskreis in der schulmedizinischen Behandlungsweise…
Bei den vorbereitenden Untersuchungen vor der Krebs-OP wurde erneut eine Computertomographie durchgeführt, sowie eine Ganzkörper-Szintillations-Aufnahme mit einem zuvor eingeführten radioaktiven Strahler erzeugt, um eine mögliche Krebsstreuung in den Knochen sehen zu können. Beide Untersuchungen ergaben zusammen eine Strahlenbelastung von etwa 10 Millisievert und damit einen Wert, der weit über dem Zweifachen der durchschnittlichen Gesamt-Jahresbelastung mit radioaktiver Strahlung lag und etwa das fünffache (!) der natürlichen Strahlenbelastung betrug. Auch hier gilt natürlich die Wahl des kleineren Übels (Verwenden von Röntgenstrahlung zum Auffinden der Krebserkrankung).
Keiner der meinen Krebs behandelnden Mediziner hat jemals nach den eigentlichen psychischen, familiensystemischen, energetischen, mentalen oder gar spirituellen Ursachen der Erkrankung gefragt – nach verborgenen toxischen Emotionen etwa, die mittel- und langfristig erst den Krebs erzeugt haben. Die Ärzte haben sich alle nur auf die Symptome konzentriert, ihre schulmedizinischen Maßnahmen waren zudem unvermeidlich Körper-schädigend. Um aber ein Rezidiv, eine Wiederkehr der Krebserkrankung, zu vermeiden, wäre die Aufdeckung dieser individuellen psychischen Ursachen von höchster Bedeutung. Daran ist die orthodoxe Medizin bisher überhaupt nicht interessiert. Da sie den Anspruch erhebt, stets nur objektive Aussagen zu machen, kommt sie beim Auffinden der meist individuellen Ursachen einer (Krebs)Erkrankung zwangsläufig an ihre Grenzen. Hier fehlt etwas Entscheidendes in der Heilbehandlung. Aber vielleicht ist es auch gar nicht die Aufgabe der Schulmedizin, psychische Ursachenforschung zu betreiben. Diese Arbeit kann letztlich nur individuell vom einzelnen Patienten geleistet werden – unterstützt von Psychotherapeuten und Innenwelt-Coaches.
Fazit und Ausblick
Die soeben beschriebenen individuellen, sehr konkreten Erfahrungen sollen verdeutlichen, dass in unserem durch die Schulmedizin dominierten Gesundheitswesen etwas Wesentliches fehlt: vor allem der Blick auf die psychischen Ursachen einer Erkrankung. Diese stehen jedoch gerade im Mittelpunkt vieler ganzheitlicher Heilungsansätze. In den folgenden Kapiteln soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie erfolgreich ein Zusammenspiel von Schulmedizin und den vielfältigen Methoden alternativer Medizin bei der Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit sein kann.
Die Zukunft gehört einer integrativen Medizin, in der alles Heilwissen der Welt zusammenfließt. Da aber mächtig Geld für schulmedizinische Maßnahmen im Allgemeinen und für pharmazeutische Produkte (Medikamente) im Besonderen ausgegeben wird, gleichzeitig alternative Heilmethoden oft belächelt oder im schlimmsten Falle sogar von Schulmedizin und Pharmaindustrie bekämpft werden, möchte ich nach dieser grundsätzlichen Anerkennung und Würdigung der Schulmedizin den Blick auf eben solche alternativen Heilungsansätze richten und dem Phänomen der Psychosomatik näher auf die Spur kommen.
Die Schulmedizin kann nach meiner ganz persönlichen Erfahrung nur einen Teil des Heilungsbedürfnisses der Menschen befriedigen und dann vielleicht wirklich helfen. Dies liegt auch daran, dass die naturwissenschaftliche Sicht auf den Menschen und damit auch der auf den Naturwissenschaften basierende Ansatz der Schulmedizin sehr einseitig ist und eher nur einen geringen Teil unserer menschlichen Wirklichkeit erfasst. Dazu mehr in Kapitel fünf.
Mir geht es darum, in diesem Buch konkrete alternative Heilmaßnahmen und Wege jenseits der Schulmedizin, die auf ganz persönlicher Erfahrung beruhen, vorzustellen und ihre mögliche Wirkung zu beschreiben. Dazu waren jedoch bei mir selbst erst einige heftige Schläge im Leben und ein sich daran anschließender jahrzehntelanger persönlicher seelischer Reifungs-, Reflexions- und Bewusstseinsprozess nötig.
Als Physiker und typisches „Kind“ unserer Zeit, in der der alleinige Glaube an die Naturwissenschaften und einer darauf basierenden Schulmedizin noch immer ungebrochen ist, war auch ich zunächst ein überzeugter Skeptiker, was alternative Heilbehandlungen betrifft. Wenn ein körperliches Problem auftaucht, gibt es eben Medikamente oder geeignete Operationen, die den körperlichen Schaden in der Regel gut reparieren können. Das war bis 1992 meine feste Überzeugung und meine Welt- und Menschensicht – vor dem Hintergrund, dass alles nur Materie ist. Und dann geschah 1992 der beinahe tödliche Autounfall. Zeitgleich begann zudem eine unsägliche Verletzungsserie in beiden Knien, die mich fast zum Invaliden machte und meinen Glauben an die Schulmedizin nachhaltig erschütterte. Und schließlich wurde 2019 auch noch eine Krebserkrankung diagnostiziert…