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Lage, Entstehung und Besiedlung

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Die Kanarischen Inseln liegen zwar vor der Küste Afrikas und gehören geografisch dazu, politisch aber zu Spanien und damit zur Europäischen Union. Biogeografisch fasst man sie mit Madeira, den Selvagens Inseln, den Azoren und den Kapverdischen Inseln als „Makaronesien“ zusammen, auch wenn dieser Begriff immer wieder kontrovers diskutiert wird. Gemeinsam ist diesen Inselgruppen, dass sie vulkanischen Ursprungs sind.

Die Kanaren entstanden vor einigen Millionen Jahren als Vulkane am Rand der Afrikanischen Platte. Durch vulkanische Ereignisse, Erosion und Meeresspiegelschwankungen hat sich ihre Form immer wieder geändert. Reste von Vulkanismus gibt es bis heute. Das letzte vulkanische Ereignis war 2011 ein unterseeischer Vulkanausbruch vor der Südküste von El Hierro. Die östlichsten Inseln sind die ältesten, mit 22 bzw. 15 Mio. Jahren (Fuerteventura und Lanzarote), La Palma und El Hierro sind mit 2 bzw. 1,2 Mio. Jahren die jüngsten. La Gomera und die höchste und ökologisch vielfältigste Insel Teneriffa sind etwa 12 Mio. Jahre alt, Gran Canaria etwa 14 Mio. Mit 3718 m ist der Pico del Teide ihr höchster Berg und gleichzeitig der höchste Spaniens. Mit seiner Entstehung beschäftigen sich die Geologen intensiv und es gibt mehrere Theorien.

Die pflanzliche Besiedlung geschah zunächst durch Arten mit leichten, durch den Wind verbreiteten Samen und Früchten, dann aber auch mit Verbreitungseinheiten, die durch Tiere transportiert wurden. Im Tertiär breiteten sich die Lorbeerwälder von Europa bis zu den Kanaren aus, wo sie sich bis heute erhalten haben.

Die menschliche Besiedlung erfolgte spät, nach derzeitigem Kenntnisstand erst vor 2000 bis 2100 Jahren, nach vorherrschender Meinung durch nordafrikanische Berberstämme. Die Ureinwohner (allgemein Guanchen genannt, im engeren Sinne nur die von Teneriffa) lebten in steinzeitlichen Verhältnissen ohne Anwendung von Metallen und ohne schriftliche Überlieferung der Sprache. Auf allen Inseln haben sie zahlreiche Spuren hinterlassen, insbesondere sind es Felsritzungen, die es lohnt zu besuchen.

Nach ersten Kontakten durch die Phönizier in der Antike und dann vor allem zu Beginn des 14. Jahrhunderts eroberten erst im 15. Jahrhundert die Spanier die Inseln und nahmen sie in Besitz. In dieser Zeit begannen die Ortsgründungen und die intensivere spanische Besiedlung, gleichzeitig auch die Einschleppung von Pflanzen aus aller Welt. Die Erforschung der Flora hatte ihren Ausgangspunkt in dem Besuch Alexander von Humboldts (1799), intensiver erst seit dem 19. Jahrhundert.


Fußförmige Felsritzungen auf der Montaña de Tindaya (Fuerteventura)

Kanarische Pflanzenwelt

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