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Kapitel 4: Morastsumpf
ОглавлениеPrinz Nanobert kämpfte sich durch das wilde Gewirr von Moorgewächsen und Schlingpflanzen, auf der Suche nach seiner Schwester, die der Vulkandrache entführt hatte. Stechmücken fügten ihm tückische Stiche zu. Immer wieder schossen Schlickschlangen aus dem Morast und attackierten ihn mit ihren Giftzähnen. Wie Pfeile, von Unterwasserschützen abgefeuert, stachen sie hervor, und Nanobert hatte alle Mühe, sie mit seinem Kurzschwert abzuwehren.
Er schwitzte. Die Luft war feucht und heiß.
Wohin weiter? Nanobert sah vor sich nichts als dichten Dschungel. Die Bäume wurzelten im Sumpfgrund und erstreckten sich hoch bis zum Himmel, und sie standen jetzt so eng, dass er sich mit seinem Schwert kaum noch durchschlagen konnte.
Eine braungrüne Wand aus Holz und Blattwerk stand vor ihm.
Er fühlte seine Kräfte schwinden. Die Waldwand sah verteufelt undurchdringlich aus.
„Milliane!”, heulte Nanobert auf. „Konntest du dir nicht einen zugänglicheren Unterschlupf aussuchen?”
Keinerlei Echo. Der Sumpfdschungel schluckte jeden Hall.
Er bahnte sich weiter den Weg durch die Baumbestände und schimpfte bei jedem Schwerthieb: „Schwestern! Schwestern! Niemals sollte man sich mit Schwestern einlassen!”
Die Flüche erleichterten ihm seine Arbeit ein wenig, doch schon bald ließen seine Kräfte wieder nach. Nanobert fragte sich, wie man es nur schaffen sollte, in diesen Dschungel einzudringen. Wo war dieses dreimalverfluchte Drachennest?
Und während er mit seinem Kurzschwert gegen den grünen Feind weiterfocht, kam ihm die Erkenntnis: Natürlich! Nur durch die Luft kann das gelingen! Drachen können fliegen, aber ich zu Fuß habe keine Chance!
Er ließ sein Schwert sinken und setzte sich auf eine Baumwurzel. Seine Füße staken bis zu den Knöcheln im Sumpf. Da! Eine Schlickschlange zuckte heran und schnappte nach seinem Bein! Nanobert reagierte sofort und klatschte sie mit der flachen Schwertklinge beiseite. Das Reptil grub sich zurück in den Morast.
Das konnte nicht mehr lange so weitergehen.
Nanobert wischte sich den Schweiß von der Stirn und suchte eine Stelle, an der die Pflanzen nicht ganz so dicht beisammen wuchsen. Dann atmete er tief ein, straffte die Schultern und schlug sich den Weg frei.