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Noch am Tag des Anrufes von Giuseppe Scirelli lässt Dr. Rafael di Rossi seine Sekretärin einen Termin bei Klinikdirektor Dr. Maurizio Trafalgo vereinbaren.

Dr. di Rossi kann es gar nicht erwarten, die Last, die seit dem Telefonat auf seinen Schultern liegt, loszuwerden und Dr. Trafalgo das Anliegen des Gönners vom Krankenhaus Santa Maria Nuova zu offenbaren.

„Ciao, Dr. Trafalgo. Schön, dass Sie Zeit für mich haben.“

„Was liegt Ihnen auf dem Herzen, Dr. di Rossi? Sie sehen sehr besorgt aus.“

„Ich hatte einen Anruf von einem der Scirellis, von Guiseppe.“

„Guiseppe Scirelli – ein flotter Bursche.“

„Ein bisschen zu flott, würde ich sagen. Sie ahnen nicht, worum er mich gebeten hat.“

„Ich bin ganz Ohr.“

„Eine entfernte Verwandte der Scirellis ist schwanger, das Kind wird aller Voraussicht nach behindert zur Welt kommen.“

„Traurig.“

„Guiseppe möchte es ohne das Wissen der Mutter ins Pflegeheim geben.“

„Der Familienstolz...“

„Genau. Unglaublich, finden Sie nicht?“

„Was will Scirelli denn von uns? Er braucht doch das Einverständnis der Eltern, wenn das Kind in ein Heim kommen soll.“

„Die Eltern sollen nichts davon wissen.“

„Bitte?!“

„Er will das, ohne das die Eltern davon etwas mitbekommen, in die Wege leiten.“

„Wie will er das denn anstellen?“

„Indem er den Eltern sagt, das Kind sei bei der Geburt gestorben.“

„Das kann er nicht machen. Denkt er nicht an das Leid der Eltern?“

„Offensichtlich nicht.“

„Ich weiß nicht, ob wir den Scirellis diesen Gefallen tun können. Ich muss darüber nachdenken.“

„Darüber nachdenken? Das heißt: Sie ziehen es in Erwägung, auf Guiseppes Forderung einzugehen?“

Dr. Trafalgo rutscht ein wenig in seinem Sessel hin und her und lässt den Kopf auf die Brust sinken.

Ohne Rafael di Rossi anzuschauen sagt er leise:

„Wissen Sie eigentlich, wie viel Geld die Scirellis uns über verschiedene Wege haben zukommen lassen? Wie sehr sie Behörden und Ämter zu unseren Gunsten beeinflusst haben?“

„Die Details kenne ich nicht, nein.“

„Würden Sie sie kennen, würden Sie vielleicht anders denken.“

„Das glaube ich mitnichten.“

„Ohne die Unterstützung der Scirellis würden viele Arbeitsplätze hier im Krankenhaus gar nicht existieren. Vielleicht auch Ihrer nicht, Dr. di Rossi.“

„Das rechtfertigt es nicht, einer Mutter ihr Kind wegzunehmen und es für tot zu erklären.“

„Dem Kind passiert doch nichts.“

„Dem Kind passiert nichts, nein?! Nur der bedauerliche Umstand, dass es ohne seine Eltern aufwächst. Und haben Sie auch einmal an die Mutter gedacht, die man glauben macht, das Kind sei verstorben? Können Sie sich vorstellen, wie das die junge Frau trifft? Wahrscheinlich ist ihr ganzes Leben zerstört.“

„Sie ist blutjung und kann ohne Probleme wieder Mutter werden.“

„Woher wollen Sie das wissen?“

„Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es so.“

„Dr. Trafalgo, mich werden Sie von der Sache nicht überzeugen können, soviel steht fest.“

„Das brauche ich auch nicht, Dr. di Rossi.“

„Ich weiß.“

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