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Nachdem die Krupcic-Brüder und ihr Cousin sich in einem kleinen Lokal etwas abseits der Hauptstraße gestärkt haben, treten sie den Rest des Heimweges an.

Es ist schon dunkel, als sie mit Ante das Elternhaus bei Novi Sad erreichen. Trotzdem ist deutlich zu erkennen, was hier in den letzten Monaten passiert ist.

„Ich kann nicht glauben, was ich da sehe, Ante. Wie um Himmels Willen seid Ihr denn so schnell vorangekommen?“, Borna schaut mit großen Augen auf das Haus der Eltern.

„Die ganze Familie hat geholfen. Und dank Eurem Geld konnten wir viel mehr Baumaterial kaufen, als wir gedacht hatten.“

„Aber dass es so schnell geht, hätte ich nie gedacht. Der Rohbau für das Nebenhaus steht ja schon.“

„Nicht nur das. Sogar der Fußboden ist schon gelegt. Und der Wasseranschluss ist auch schon geplant.“

Borna kommen die Tränen. Er hat die Kriegsjahre noch nicht vergessen, in denen Armut überall im Land herrschte und sich die Krupcics in diesem Haus mehr schlecht als recht über Wasser hielten.

„Ist denn unser Kinderzimmer noch so, wie es war?“ fragt Davor.

„Selbstverständlich. Eure Mutter haut doch jedem, der in Eurem Zimmer etwas verändern will, auf die Finger...“

„Unsere Majka...“, sagt Borna lächelnd und schüttelt den Kopf.

Am nächsten Morgen gönnt sich die Familie ein ausgiebiges Frühstück, bevor sich alle am Haus zu schaffen machen.

Enver Krupcic führt seine Söhne durch das gesamte Haus. Vieles ist bereits renoviert und modernisiert.

„Das haben wir alles Euch beiden zu verdanken.“

„Red' nicht so einen Blödsinn, tata“, entgegnet Borna.

„Aber es ist doch so. Ohne Euer Geld wären die Arbeiten am Haus kaum möglich gewesen.“

„Es ist doch selbstverständlich, dass wir die Familie unterstützen“, sagt Davor.

„Ihr seid zwei tolle Jungs. Ich bin mächtig stolz darauf, dass Ihr es in Deutschland geschafft habt.“

„Und wir sind stolz auf Dich, Papa. Wie Du hier in der Heimat den Laden zusammenhältst – bist ja auch nicht mehr der Jüngste...“, Borna lächelt.

„Im Anbau werden drei neue Zimmer entstehen. Genug Platz für uns alle, wenn alles fertig ist. Vorausgesetzt, Ihr wollt überhaupt zurückkehren.“

„Sicher wollen wir das, nicht wahr, Borna?“, entgegnet Davor.

Borna schweigt.

„Mein ältester Sohn scheint sich da nicht so sicher zu sein“, mutmaßt Enver.

„Ach, Papa, was soll ich sagen? Natürlich vermisse ich die Heimat, vermisse ich Euch.“

„Aber?“

„In Deutschland haben wir halt viel mehr Möglichkeiten.“

„Heißt das etwa, Du willst nicht wieder zurück, großer Bruder?“, fragt Davor erstaunt.

„Ich weiß es nicht. Die Zeit wird es zeigen. Zunächst einmal jedenfalls möchte ich Ana und die Kinder nachholen, wenn die beiden die Grundschule absolviert haben.“

„Das sollst Du auch, mein Sohn. Und wenn Du danach das Gefühl hat, in Deutschland bleiben zu wollen, hast Du auch meinen Segen.“

„Du bist der gütigste Mensch, den ich kenne, Papa.“

„Hör' auf, sonst werde ich noch rot im Gesicht.“

„Aber ich meine das genauso, wie ich es gesagt habe.“

„Und ich schließe mich dieser Meinung an“, schaltet sich Davor ein.

Enver umarmt seine Söhne.

„Es ist ein großes Glück, Kinder wie Euch zu haben. Ich liebe Euch.“

„Wir lieben Dich auch, Papa. Und nun lass uns ans Werk gehen. Schließlich sind wir nicht nur in die Heimat gekommen, um es uns gut gehen zu lassen.“

Vendetta Colonia

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