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Im San Maria Nuova bittet Klinikdirektor Massimo Trafalgo Oberarzt Pietro di Rossi und den Neugeborenenchirurgen Emilio Baldini zu einer Besprechung.

„Setzen Sie sich, meine Herren. Setzen Sie sich“, Dr. Trafalgo weist auf zwei Stühle.

„Danke, Direttore Trafalgo“, antworten die beiden anderen Männer.

„Sie ahnen beide, warum ich Sie sprechen will?!“

„Es geht um die Scirellis, nicht wahr?“, mutmaßt Dr. di Rossi.

„Genau. Guiseppe Scirelli hatte sich ja mit seinem Anliegen an Sie gewandt.“

„Ja.“

„Meine Herren, wir werden an diesem Krankenhaus alles Menschenmögliche versuchen, um das Kind gesund zur Welt zu bringen. Gleich nach der Ankunft des Paares aus Deutschland wird sich Dr. Baldini ein Bild vom Zustand des Embryos machen.“

„Sollten wir dem Kind nicht helfen können...“

„Ja, Direttore?“, fragt Dr. Baldini.

„Wenn das Kind behindert zur Welt kommt, wird es in einem Pflegeheim aufwachsen. Guiseppe Scirelli lässt bereits ein Zimmer im Casa di Cura in Bergamo einrichten und hat auch schon eine Kinderkrankenschwester eingestellt.“

„Und dazu konnten sich die Eltern bereits jetzt entschließen? Bevor das Kind überhaupt auf der Welt ist?“, fragt Dr.Baldini.

„Nun, ganz so ist es nicht, Dottore...“

„Ich verstehe nicht.“

„Die Familie Scirelli hat so entschieden, nicht die Eltern.“

„Das Kind kommt gegen den Willen der Eltern in ein Pflegeheim?“

„Nein, Emilio“, mischt sich Dr. di Rossi ein.

„Was denn dann?!“, Dr. Trafalgo und Dr. di Rossi schweigen.

„Soll das heißen...“, Dr. Baldini beugt sich vor, zieht die Stirn in Falten und flüstert: „Die Eltern wissen gar nichts vom Plan der Scirellis?“

„So ist es“, antwortet der Direktor.

„Direttore – warum machen Sie dabei mit?“

„Dottore, ohne die Scirellis wäre hier nichts: keine Möglichkeit, junge Ärzte auszubilden, keine Fortbildungen, keine medizinische Ausstattung auf dem neuesten Stand, keine hoch angesehenen Ärzte, die hier beste Arbeitsbedingungen vorfinden und überdurchschnittlich gut bezahlt werden, wie Sie beide und wie ich.“

„Ich weiß, dass die Familie viel für das Ospedale...“

„Viel? Das ist noch untertrieben“, unterbricht der Klinikdirektor Dr.Baldini.

„Das mag ja alles sein, aber was Sie da vorhaben, ist kriminell. Da kann ich nicht mitmachen.“

„Sie haben die Wahl, Dr.Baldini. Nur kann ich mir kaum vorstellen, dass die Scirellis es dulden, Sie weiter hier beschäftigt zu sehen, wenn Sie derjenige sind, der ihre Pläne durchkreuzt.“

„Soll das heißen?“

„Sie haben verstanden, Dr. Baldini. Unterstützen Sie uns, wenn es so kommen sollte oder Sie müssen das Klinikum verlassen.“

Vendetta Colonia

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