Читать книгу Satt statt stark - Petra M. Jansen - Страница 13
Wohin des Weges?
ОглавлениеWenn sie das wüsste. Sie wusste nicht wohin, nicht woher und nicht warum. Stand sie schon einmal da? Hier an dieser Stelle? Oder schien es nur so, wie schon mal da gewesen und eine Wiederholungstat? Tat sie eigentlich überhaupt etwas dazu oder war es ihr verdammtes Schicksal, das sie auf der Stelle treten ließ?
Wenn sie das wüsste. Sie wusste nicht woher und sie wusste nicht was nun. Sie stand schon einmal genau an dieser Stelle und war genauso ratlos wie vorher. Es ging einst vorwärts, dann ein wenig um die Ecke, dann auf der Überholspur weiter, dann folgte der Crash. Das Leben ist halt so.
Wenn sie es nur wüsste. Warum war es so? Was war denn eigentlich geschehen? Was ist passiert, dass sie so gar nicht mehr wusste, was eigentlich passieren sollte? Damit sie nicht wieder stand, sondern ging. Doch wohin? Welcher Weg war der Richtige? Wenn sie es nur wüsste.
Auf einmal standen sie drum herum. Sie waren einfach da. Und sie hatte niemanden gerufen, hatte nach niemandem verlangt. Da standen sie nun und schauten sie an. Ruhig. Wartend. Liebend.
Es waren genau drei. Einer war er, der zweite war Er, der dritte war ER. Er war es einst, wollte es wieder sein. Er war ein Freund, wollte Geliebter sein. ER war die Liebe, war Vergangenheit und Gegenwart. ER und Er gebaren Liebe, er sah es kommen. Sie alle kamen in Liebe und sie wusste nicht wohin.
Drei sind drei zu viel. So stand sie da und glotzte. Sie konnte nur einen Weg gehen, nur einen einzigen Weg, nicht rechts, nicht links, nur geradeaus. Er sah es aus dem linken Augenblick, Er sah es aus dem rechten Augenblick, ER wollte ihre Hand und ging zur Sonne.
ER stand da, wo sie stand und nicht wusste, wohin. Sie schaute nicht nach hinten, nicht nach rechts, nicht nach links und ging geradeaus. Alleine. Der Weg ist vorgezeichnet.