Читать книгу Bitte Umblättern - Petra Pansch - Страница 6
ОглавлениеMein Weg in die Stadt
Ich bin aus dem Haus heraus in Richtung Kreisverkehr, als Fußschreiter natürlich auf dem Fußweg, unterwegs. Plötzlich kreischende Fahrradreifen und Bremsgeräusche hinter mir. Ich spüre das Fahrrad mental schon im Rücken. Dann ein klägliches Hallo, das ich als „Entschuldigung“ oder „Geh-aus-dem-Weg-Alte“ deuten darf, bevor der junge Pedaler mit Schmackes über den Fußgängerüberweg hinwegfegt. Wie immer, vorsichtiger, erst nach rechts und links schauend und den Kampfeswillen der ankommenden Autos erstmal einschätzend, überquere ich den Zebrastreifen. Die Kölnstraße geradewegs entlang, am Adenauer-Park vorbei, alles ohne nennenswerte Hindernisse. Das nächste Erlebnis, ich habe ausgesprochenes Glück, da ich ja sonst in jedes Fettnäpfchen trete, ein großer Hundehaufen vor der Tür eines Geschäftes, der gerade dankender Weise von der Inhaberin entfernt wird. Abgesehen vom zur Seite springen, weil einige Mitbürger vor Kraft, Siegeswillen, Überheblichkeit oder Dummheit nicht wissen, was sich gehört, erreiche ich die City. Ich mag sie mittlerweile, denn in den vergangenen Monaten wurde hier vieles umgestaltet und den Wochenmarkt, den liebe ich besonders. Deshalb tue ich es mir dreimal die Woche an, in das Gebrodel der Gegensätze einzutauchen. Den Einkauf zügig absolviert, gebot mir und anderen die rote Ampel an der Post, Einhalt. Ach, wäre ich doch trödeliger über den Markt gebummelt. Denn ein großer Herr neben mir lässt laut und ungeniert seine Darmgase entweichen. Die Duftwolke habe ich jetzt noch in der Nase. Das wars! Das nächste Mal nehme ich lieber einen Riesenumweg in Kauf.