Читать книгу Die subjektive Verfassung und ihre Erörterung - Philipp Ursus Krautschneider - Страница 5

Einleitung

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Manche schreiben und lesen lieber seicht. Ich hingegen hatte mich aufgemacht, den Grund und Boden der menschlichen Seele zu berühren und zu beschreiben. Ausgangspunkt meiner Recherchen war das Prinzip der Verallgemeinerung, als ich es in der Unterstufe meiner Mittelschule häufiger gepredigt bekam. Mir fiel dabei auf, dass mein Lehrer, als er vom Prinzip der Verallgemeinerung sprach, alles andere als glücklich dreinsah. Und so wusste ich, dass etwas fehlte, dass das Prinzip der Verallgemeinerung zwar eine einleuchtende Wahrheit war, aber nur ein Teil der Wahrheit sein konnte. Von da an war es klar.

In der Schule hatte ich als Streber, vorwiegend als Mathegenie und Physikversteher gegolten. Danach studierte ich Recht, weil Immanuel Kant Jurist gewesen war. Ich bemühte meine ausgezeichneten empathischen Fähigkeiten bei allen meinen Freundschaften und Bekanntschaften aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, um das möglichst beste Bild einer intersubjektiven Wahrheit zu bekommen. Außerdem praktizierte ich laufend verschiedene Sportarten, um mich auch körperlich zu disziplinieren.

Natürlich lief nicht alles nach Plan. Wo gehobelt wird, da fallen nun mal Späne. Und so wurde mir in einer Phase der Aufarbeitung dann auch eine psychiatrische Diagnose gestellt, und es ereigneten sich später Vorfälle, die zwar jeweils kaum einen Schaden anrichteten, jedoch ein völlig unerklärliches Verhalten meinerseits zum Gegenstand hatten. Im Beruf, ich hatte eine Karriere als Rechtsanwalt eingeschlagen, lief es ebenfalls nicht perfekt.

Schließlich fand ich, nach rund 25 Jahren, die Formulierung für das Prinzip der Grundnorm. Doch das war zu wenig. Denn ich war geistig noch nicht in der Lage, die Grundnorm in irgendeine vernünftige Beziehung zu setzen. Dann begann ich zu bloggen und lud alle meine Bekannten auf meine Website ein. Ich versuchte an der Universität Wien, meine hoch abstrakten Überlegungen in eine Doktorarbeit einfließen zu lassen, was jedoch kläglich scheiterte; mein Stil hatte zu sehr gelitten. Erst am 07.01.2019 und damit fast dreißig Jahre nach der Idee, ergab alles plötzlich Sinn. Die Verfassung im subjektiven Sinn war geboren.

Seit ich diese Verfassung entdeckte und niederschrieb, hat mein Leben eine Wende zum Guten hin vollzogen. Ich mache mir keine Sorgen mehr wegen meiner Diagnose. Ich kann meine Hoffnungen grundsätzlich pflanzen und pflücken, während ich immer wieder bei Gelegenheiten versuche, ein strahlendes Vorbild abzugeben. Jetzt erkenne ich auch, wie privilegiert ich bin. Dass ich in Österreich beziehungsweise in Europa geboren bin und leben darf, dass ich aus der gehobenen Mittelschicht stamme, dass ich studieren durfte und so weiter.

Ich hoffe, mit diesem Werk einen Teil meiner Privilegien zu rechtfertigen, da das zugrunde liegende Schema der subjektiven Verfassung einen herausragenden Wert besitzt. Durch dieses könnte in den fortschrittlichen Staaten der Welt eine neue Aufklärung in Gang kommen, in der die Menschen Interesse entwickelten und lernten, sich selbst besser zu verstehen, um sich im Großen und Ganzen besser zurechtzufinden und dabei mehr Freude empfinden zu können.

Falls die Sprache meines Werks teilweise schwer verständlich ist, so liegt es daran, dass ich die Themen meiner Arbeit aus einer hoch abstrakten Perspektive behandeln musste und es mir dabei am wichtigsten war, Missdeutungen und Missverständnisse zu vermeiden. Mit ein wenig Überlegung und vielleicht manchmal zusätzlicher Recherche sollte es jedoch ein stimmiges und kritisches Bild ergeben. Das Wesentliche, nämlich die Verfassung im subjektiven Sinn, ist ohnehin in Kapitel 1 enthalten, und dieses sollte aus sich selbst heraus einleuchten. Sofern man dazu keine zusätzlichen Erörterungen benötigt oder wünscht, kann man das Buch daher getrost bereits nach fünf Minuten wieder aus der Hand legen.

Die subjektive Verfassung und ihre Erörterung

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