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Unterricht ohne Noten: Eine Bilanz

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In Schweden erhalten Schülerinnen und Schüler bis zur achten Klasse keine Noten. Diese werden durch schriftliche Leistungseinschätzungen und Kompetenzüberprüfungen ersetzt. Der Fokus ist die Entwicklung von Lernenden – genauso wie das in den beiden Fallbeispielen aus Berlin und aus der Schweiz gezeigt wird. Wie können die Kompetenzen erworben werden, die noch nicht ganz vorhanden sind (Emerging), wo werden Lernziele übertroffen (Excelling)?

Der komplette Verzicht auf Noten verhindert, dass die Orientierung am Lernstand von Kindern und Jugendlichen als Ausnahme gesehen wird, als ein Abweichen von einem Standard, zu dem alle zurückkehren müssen. Die Erfahrungen an Schulen ohne Noten sind durchgängig befreiend, konstruktiv, positiv für die Lernkultur und die Lernbeziehungen. Sie müssen aber durch Erklärungen, Gewöhnung und Rechtfertigungen erkauft werden.

Hier ist ein Wandel im Denken erforderlich: Die Konditionierung mit Noten ist es, die einer Begründung bedarf. Weshalb sollten Lernende verglichen werden? Weshalb wird ein Zahlensystem eingeführt, das ungenau und unfair ist? Weshalb werden Lehrende gezwungen, sich Lernenden gegenüber in die Rolle von Beurteilenden zu begeben? Wie kommt es, dass sich Eltern an künstlichen Bewertungssystemen orientieren, statt daran, was ein Kind kann und lernt?

Heute müssen Erfahrungen nicht mehr aufgearbeitet werden. Die Erfahrungen liegen vor und sie sind durchgängig positiv: seit Jahrzehnten. Es ist an der Zeit, diesen Erfahrungen zu vertrauen und sie zur Grundlage des Bildungssystems zu machen.

Eine Schule ohne Noten (E-Book)

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