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Warum schaffen wir Kunst? Warum investieren Künstler viel Energie, Zeit und Herzblut in eine Sache, deren Erfolg oftmals im Auge des Betrachters liegt und somit ungewiss ist? Was hat man davon, sich voll und ganz einer künstlerischen Arbeit hinzugeben, wo die Kunst doch längst nicht jedem Geld und Ruhm einbringt? Was treibt den Künstler an?

Mit solchen oder ähnlichen Fragen begann die Forscherkarriere eines Mannes, der sich später einen – wenn auch zugegebenermaßen schwierig auszusprechenden – Namen als Mitbegründer der Positiven Psychologie machen sollte: Mihály Csíkszentmihályi. Positive Psychologie befasst sich mit all jenem, was das Leben für Menschen lebenswert macht, und Csíkszentmihályis Beitrag zu diesem Forschungsfeld ist heute nicht mehr nur Teil des fachlichen Diskurses, sondern buchstäblich in aller Munde: Flow.

Vielleicht haben Sie auch schon einmal von Flow gehört? Aber viel wichtiger: Vielleicht haben Sie auch schon einmal einen Flow gehabt. Hatten Sie schon einmal das Gefühl, Sie tun etwas und es »läuft« einfach? Sie müssen sich keine Gedanken machen, was als Nächstes zu tun ist – es kommt wie von alleine? Wollen gar nicht mehr aufhören? Vergessen die Zeit, vergessen alles um sich herum? Sind im Grunde selbstvergessen, ganz im Moment? Dabei hochkonzentriert und haben alles unter Kontrolle? Und haben vor allem Freude an dem, was Sie tun?

Dann kennen Sie den Flow. Und da Sie gerade dieses Buch lesen, kennen oder erhoffen Sie diesen besonderen Zustand wahrscheinlich vom Fotografieren. Damit sind Sie den Künstlern, die Mihály Csíkszentmihályi – der Begründer der Flow-Forschung – zu Beginn seiner Forschungslaufbahn interviewte und die ihn darauf brachten, den Flow-Zustand später als wissenschaftliches Konzept zu definieren und mit psychologischen Methoden zu erforschen, gar nicht mal so unähnlich. Denn die Suche nach dem Flow und der inneren Befriedigung, die er mit sich bringt, ist ein wichtiger Antrieb dafür, »am Ball zu bleiben« – und zwar, um der Sache selbst willen, nicht wegen äußerer Anreize wie Bezahlung oder Anerkennung. Zwar haben Csíkszentmihályi und die ihm nachfolgenden Psychologen Flow inzwischen bei vielen verschiedenen Tätigkeiten – vom Bergsteigen über Schachspielen bis hin zu Büroarbeit – untersucht, aber es ist kein Zufall, dass diese Forschung bei Künstlern begann. Denn gerade wenn es um kreative Schaffensprozesse geht, ist der Flow oft nicht weit.

Aber Kunst ist immer auch Handwerk, und das ist beim Fotografieren nicht anders. Deshalb braucht es nicht nur die psychologische Hintergrundtheorie, sondern auch den praktischen Einblick, um Flow beim Fotografieren zu finden. Dieses Buch verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse zum psychologischen Konzept des Flow-Erlebens mit der Erfahrung und dem geschulten Auge des Fotografierenden. Die Autorin ist sowohl Wissenschaftlerin als auch Fotografin und somit bestens geeignet, Ihnen die nötigen Tipps bei der Suche nach dem Flow hinter der Kamera mitzugeben. Beim Lesen dieses Buches werden Sie von ihr lernen, was Flow im Bereich des Fotografierens ausmacht, wie man ihn erkennt und bewusst herbeizuführen versuchen kann.

Ich wünsche Ihnen viel Flow beim Lesen und danach beim Fotografieren!

Dr. rer. nat. Birte Thissen

Psychologin mit Schwerpunkt in der Flow-Forschung

Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt

Flow – Fotografieren als Glückserlebnis

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