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Tag 63
Ein Segen für die Stille
ОглавлениеDer berühmte Sufi-Dichter Rumi machte diese bemerkenswerte Aussage: »Stille ist die Sprache Gottes. Alles andere ist eine schlechte Übersetzung.« Wie ich glaube, ist die höchste Form des Gebets, Gott zuzuhören, denn als Allwissender kennt er längst jede sinnvolle Bitte, die wir ihm stellen können, und hat sie uns schon im Voraus gewährt, noch bevor wir sie überhaupt stellen konnten.
Möge ich die tiefe Stille deiner Gegenwart betreten und nur in stiller Bewunderung dasitzen und dir zuhören.
Möge ich auf diese Weise meine Gedanken zur Ruhe bringen, damit ihr Rauschen zum Schweigen gebracht wird.
Möge ich mein Herz besänftigen, damit der Lärm der Wünsche und Sehnsüchte sich legt, bis es dem friedlichen See da unten gleicht, auf dessen ruhiger, glatter Oberfläche sich das Lächeln der Liebe spiegelt.
Möge ich all meine Pläne beiseiteschieben im Wissen, dass deine viel besser sind – wenn ich nur zulasse, sie zu hören.
Möge ich für Vorschläge oder Bitten von dir so empfänglich werden, dass ich sie mit Freude annehme – in dem Wissen, dass Wunder Deine alltäglichen Mittel sind, durch die Du zu Deinen Kindern sprichst.
Möge ich meine Gefühle und Hoffnungen so ruhigstellen, dass ich in den hintersten Winkeln meiner Seele die Wahrheit deiner erstaunlichsten Aussage aller Zeiten und eines jeden Glaubenssystems höre und fühle: »Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und ALLES, was mein ist, das ist dein.« (Lukas 15:31)
Und möge ich in der staunenden Stille meiner lauschenden Seele deinen letzten Kommentar hören: »Und so sehr liebe ich euch alle.«