Читать книгу Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge - Rachel Hauck - Страница 10

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Kapitel 6

„Becca, du hast geseufzt.“ Moms Radar scannt töchterliches Territorium und registriert deutlich zu viel Aktivität.

Stummer Seufzer. „Ich bin nur müde.“

Eigentlich möchte ich ihnen sagen, was los ist. Wirklich. Aber ich kann nicht. Wie bringt man seinen Eltern bei, dass man seine Karriere vermasselt hat und noch nicht mal weiß, warum? Und dass die einzige längere Beziehung, die man seit ewigen Zeiten zustande gebracht hat, damit geendet hat, dass der Mann in den Armen einer anderen gelandet ist? Und dass er ohnehin nur zweite Wahl war?

Soll ich sagen: „Ihr habt eine Idiotin großgezogen“? Nein, das ist nicht das, was sie hören wollen. Und nicht das, was ich sagen will.

„Josh und Suzanne werden sich freuen, dich zu sehen.“ Mom spinnt den Gesprächsfaden mit leicht dahingeworfenen Sätzen immer wieder weiter.

„Was machen sie so?“ Josh ist mein jüngerer Bruder. Fünf Jahre jünger, um genau zu sein, und Suzanne ist seine beste Freundin und seine Frau.

„Suzy schließt demnächst ihre Abendschule ab und Josh ist in die Firma ihres Vaters eingestiegen.“

„O super“, sage ich.

„Bei Regis kann er eine feine Karriere als Vermessungsingenieur machen.“ Dad tut cool, aber ich weiß, er ist enttäuscht, dass Josh nicht von Saucen und Marinaden leben möchte.

„Wir haben dieses Jahr unser fünfzehnjähriges Klassentreffen“, werfe ich ein, weil ich sonst auch nicht viel anzubieten habe. Ich fische in meinem Glas nach einem Eiswürfel und lasse unerwähnt, dass ich vielleicht gar nicht zum Klassentreffen fahren werde.

„Wunderbar. Chris wird all deine Freunde kennenlernen.“

Okay, jetzt ist klar: Mom weiß, dass was nicht stimmt, weiß aber nicht, wie sie es aus mir herausbekommen soll. Sie klopft den Putz von der Mauer in der Hoffnung, den Riss zu entdecken.

„Vielleicht.“ Ich weigere mich einzuknicken und zerkaue meinen Eiswürfel.

Das Gespräch nimmt einen Umweg über die Landstraße. Wir reden ungezwungen über das Leben im Allgemeinen und ich vermeide Details über mein Leben in Melbourne, Florida.

Dad übernimmt die Rechnung, lässt ein saftiges Trinkgeld für Sarah Beth auf dem Tisch und winkt Freda zu. In Beauty kennt jeder jeden.

Zu Hause trägt Dad meinen Koffer in mein altes Zimmer. Es sieht noch genauso aus wie an dem Tag, als ich ins College gegangen bin, wie an dem Tag, an dem ich vom College zurückkam, und wie an dem Tag, an dem ich nach Florida zog.

Ich lasse mich aufs Bett fallen, schließe die Augen und tue so, als sei ich sechzehn und die Welt noch immer meine Muschel.

„Und wie fühlt sich das alte Zimmer an?“

Ich hebe den Kopf und sehe, dass Dad noch in der Tür steht.

„Friedlich.“

Er lächelt. „Du konntest es gar nicht schnell genug hinter dir lassen, wenn ich mich recht erinnere.“

„Ich hab mich hier so eingeengt gefühlt, aber ich hatte auch noch nie was anderes kennengelernt als Nord- und Süd-Georgia.“ Ich starre die Decke an, während ich laut in Erinnerungen schwelge.

„Ich hatte dir gerade die Grundbegriffe des Saucengeschäfts beigebracht und dann rief Lucy an und hat dir von der Anzeige bei Casper & Company erzählt.“

„Ich bin nach Hause gerannt und hab meine Sachen gepackt.“

Dad schiebt sein Kinn vor. „Mitten in meinem fesselnden Vortrag darüber, wie wir die Saucen abfüllen.“

Ich hebe den Kopf. „Oh, tut mir leid.“

Er lacht und schenkt mir diesen Du-kannst-mir-doch-nichts-vormachen-Blick. Ich schlinge die Arme um eines der vielen Kissen auf meinem Bett. „Hat doch bestens funktioniert, oder?“ Bis jetzt. Aber diese Worte verschweige ich lieber.

„Ja, das hat es.“

Dad spaziert ins Zimmer und setzt sich rittlings auf meinen Schreibtischstuhl. „Möchtest du mir sagen, was los ist?“

„Nichts ist los.“ Ich rutsche hoch bis zum Kopfende und verschwinde unter dem Kissen. War das eine Lüge? Ich will nicht lügen.

Mein Schicksal ist besiegelt, so viel ist klar. Wenn Mom weiter so fixiert ist auf das Thema Chris und Dad mich weiter mit Fragen nach Casper & Co. ausspioniert, knicke ich ein.

Dad trommelt mit den Fingern auf die Stuhllehne. „Ich sehe dich immer noch vor mir, wie du mit deinen, na, fünf oder sechs Koffern die Treppe runterstürmst, ganz versessen darauf, nach Florida zu kommen.“ Er legt die Hände ineinander. „Rrrumms.“

Die Vorstellung, im reifen Alter von dreiundzwanzig von zu Hause zu fliehen, klingt in der Tat albern. Aber ich weiß noch genau, wie verzweifelt ich dieses Beauty hinter mir lassen wollte – raus aus dem Schatten meiner Familie und der unendlichen Geschichte von meinem Weihnachtssolo in der dritten Klasse.

Dad betrachtet mich einen Augenblick. „Mrs Riley spricht immer noch von deinem Solo. Sie behauptet steif und fest, dass es nie wieder jemanden wie dich gegeben hat.“

Kann er Gedanken lesen? „Ja, ich war anders als alle anderen.“ Wieso erinnert sie sich an diesen Abend? Wenn ich Scrooge wäre, wäre Mrs Riley der Geist der Vergangenheit, der mich zu Weihnachten heimsucht.

Schau mal, Rebecca Moore, sieh hin. Das bist du, wie du dein Weihnachtssolo singst. ,Im Stall in der Krippe‘. Nein, was für ein entzückendes Kind.

Ich schüttele das Bild ab. Es macht mich krank. Ich habe eine volle Viertelstunde völlig falsch gesungen, weil die Leute immer applaudierten und ich dann immer wieder von vorn anfing.

„Und, wie läuft das Geschäft?“, frage ich.

„Richard Flagstone von The Food Connection bringt einen Beitrag über unser neues Barbecue in seiner Show.“

„Im Ernst? Wow, super Chance, Dad.“ Es ist wirklich gigantisch. Gut für Moore Gourmet-Saucen.

„Wir sind auch im Gespräch mit QVC.“ Er hebt eine Augenbraue und wartet auf meine Reaktion.

Ich liebe Teleshopping mit QVC. Und das weiß er. Lisa Robertson ist meine Lieblingsmoderatorin. Sie könnte mir eine Schachtel geschmolzener Buntstifte verkaufen und mir dabei das Gefühl geben, ich hätte ein gutes Geschäft gemacht.

Aber ich antworte nur mäßig begeistert. „QVC, ach ja? Interessant.“ Mein Herz hämmert.

„Hmmhm. Du weißt ja, es gäbe immer Möglichkeiten für jemanden aus der Familie …“

„Wie hast du’s geschafft, in Richard Flagstones Show zu kommen?“ Ich ignoriere seine kaum verhüllte Andeutung.

Ich bin noch nicht bereit, mein Karrierekreuzfahrtschiff gegen ein Schlauchboot mitten auf dem Atlantik einzutauschen. Dad hat ein großes Unternehmen, sicher, aber ich habe mich jahrelang nach einem Leben jenseits von Beauty gesehnt. Ich kann mir nicht vorstellen, wieder hier zu leben. Es wäre, als würde ich mich selbst hintergehen. Und dieses Spiel spielen andere gerade zur Genüge.

Man muss sich selbst treu sein, sage ich immer.

Dad weiht mich in die Details des Deals mit The Food Connection ein. Ich lächele, höre nur halb zu und analysiere gleichzeitig mein Leben bis zu diesem Tag. Es ist ein gutes Leben gewesen, warum also fühle ich mich so absolut leblos und ausgelaugt? Ich habe wunderbare Freunde. Ich bin für die Firma rund um den Globus gereist, habe eine ganze Abteilung mit Trainern und Technikern geleitet. Ich habe meine Wohnung mit Designerklamotten vollgestopft und ein BMW-Cabrio in der Garage stehen.

Abgesehen von meinem jüngsten Karriererückschlag und dem Desaster mit Chris könnte ich doch wohl stolz auf mich sein, oder? Ich habe etwas geleistet, ich könnte zufrieden sein. Was ist es denn, das fehlt?

„Wir machen am ersten Maiwochenende eine kleine Party. Ich würde mich freuen, wenn du dabei bist.“

Ich konzentriere mich wieder auf Dad. „Dabei sein? Bei was?“

„Bei der Eröffnungsparty für die Zusammenarbeit zwischen Moore Gourmet-Saucen und The Food Connection. Richard wird hier sein und auch ein paar Vertreter der Food Connection.“

„Gut für dich.“

„Wirst du kommen? Am sechsten Mai.“

„Ich schau mal in meinen Kalender.“

Mom ruft von unten. „Earl, es ist kühl heute. Wie wär’s mit einem Feuer?“ Ihr südlicher Tonfall mischt sich mit Anklängen an ihre Kindheit in England.

Dad schlägt die Hände auf die Knie und steht auf. „Komm auch runter, Mäuschen, ja?“

„Becca, möchtest du heiße Schokolade oder Tee?“, will Mom wissen.

„Heiße Schokolade, bitte. Mit Sahne.“

„Wenn ich welche dahabe.“

„Also, wir sehen uns gleich unten.“ Dad zwickt mich in die Zehen. „Und überleg dir das mit dem sechsten Mai.“

„Okay.“ Ich rolle mich auf den Bauch und lege das Kinn auf die Bettkante.

Jetzt, wo ich hier liege und die Gegenwart durch das Fenster meiner Vergangenheit betrachte, wird mir etwas klar: Mein Problem war nicht dieses Haus, Laurel Street Nummer 21, es war nicht die Stadt Beauty und nicht der Staat Georgia.

Absolut nicht. Das Problem war ich selbst, Rebecca Moore, und meine innere Haltung. Ich hatte geglaubt, die Antworten des Lebens wären irgendwo da draußen zu finden. Jetzt weiß ich: Die Antworten liegen in mir. In meinem Glauben an Jesus und in seiner Liebe zu mir.


Am Sonntagmittag nach dem Gottesdienst folgen Dad, Mom, Josh, Suzanne und ich dem Pilgerzug zum Mittagessen bei Sizzler. Wir bilden den Schluss des Zuges, weil Mrs Riley mich nach dem Gottesdienst abgepasst hat und unbedingt alle neuesten Neuigkeiten wissen wollte. Sie hortet dieses Wissen, damit sie mich für den Rest meines Lebens damit verfolgen kann.

Ich habe sie mit der Perspektive aus sechstausend Metern Höhe abgespeist: klarer Himmel, ruhige See.

Sie hat gegackert, mir den Arm getätschelt und ist dann in die Vergangenheit zurückgewandert, als hätte sie nicht ein einziges flockiges Wörtchen von dem gehört, was ich gesagt hatte. Erste Haltestelle: mein Weihnachtssolo als Drittklässlerin. Dad, der sich mit dem Pastor unterhielt, bekam mit, dass Mrs Riley „Im Stall in der Krippe“ erwähnte, und winkte mich zu sich.

„Zeit fürs Mittagessen, Becca.“

Und da stehe ich nun und arbeite mich durch das Salatbüfett bei Sizzler. Plötzlich kreuzt Joley McGowan auf, eine ehemalige Mitschülerin.

„Rebecca, dachte ich’s mir doch, dass du das warst in der Kirche.“

Sie schlingt ihre anmutigen Arme um mich, als wäre ich eine lang vermisste Freundin. Mir fällt fast der Teller in den Krautsalat.

„Hey, Joley.“ Ich betrachte sie flüchtig – nur eben um zu sehen, ob irgendwo etwas durchhängt oder sich vorwölbt. Zu blöd! Sie sieht so hinreißend aus wie immer.

„Sieh dich bloß mal an“, sprudelt es aus ihr heraus. „Die Karrierefrau, wie sie im Buche steht. Du hast von unserem Klassentreffen gehört, oder? Natürlich. Ich bin nämlich dieses Jahr im Komitee.“ Joley sprüht vor Energie und Begeisterung. In der Schule habe ich sie nicht sehr gemocht, weil sie mit meinem Highschool-Schwarm ging, Dylan Braun. Dylan – betörendes Lächeln, sanfte Stimme, athletischer Körper, blonde Locken und schwer in Ordnung.

„Schön für dich.“ Ich schreite weiter das Büfett ab. Joley schlendert mit mir mit wie eine Gazelle – anmutig und langbeinig. Es raubt mir den Appetit.

„Rebecca, würdest du in diesem Jahr das Treffen moderieren?“

„Was?“ Ich höre auf, mein Essen zusammenzusammeln. Aus mandelförmigen grünen Augen sieht Joley mich eindringlich an.

„Tja, schließlich bist du die aus unserem Jahrgang, der alle zugetraut haben, dass sie es mal am weitesten von uns allen bringt.“ Sie schwenkt die Arme über meinem Kopf, als lese sie eine imaginäre Headline: Rebecca Moore hat es tatsächlich geschafft.

Ich ziehe eine Grimasse. „Tatsächlich?“

„Ja, natürlich“, strahlt sie.

Ich halte die Schlange am Büfett auf, also mache ich einen Schritt nach vorn. „Bist du sicher, dass ihr mich wollt? Wie wär’s mit Lucy O’Brien? Sie ist Journalistin bei einer der größten Zeitungen in Florida. Oder John Friedman? Ist der nicht inzwischen Millionär?“

„Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel. Du bist die perfekte Besetzung für diese Aufgabe.“ Sie tätschelt mir den Arm. „Skip ist Millionär, aber wir würden ihn nie bitten zu moderieren.“ Sie hüstelt hinter vorgehaltener Hand. „Kannst du dir Skip mit einem Mikro in der Hand vorstellen?“

Ich ziehe meine Stirn kraus. „Welcher Skip? Skip Warner?“

Sie lächelt und zeigt mir den Ring an ihrem Finger. „Ja, ich bin jetzt Mrs Joley McGowan-Warner. Wir haben vor zwei Jahren geheiratet.“

„Ach, wirklich. Na dann, herzlichen Glückwunsch.“ Große Güte. Joley McGowan und Skip Warner mit den Trauerrändern unter den Finger­nägeln? Läuft denn bei niemandem das Leben so, wie ich es geplant hatte?

Joley und Skip Warner. Wow. Moment mal. Hat sie gerade die Worte Millionär und Skip in ein und demselben Satz gebraucht? Insgeheim begutachte ich sie noch einmal. Ihr Sonntagskleid ist hübsch, aber schlicht. Die Schuhe? Braungraue Pumps, die zu allem passen. Ich schiele auf ihre linke Hand und sehe einen einfachen Goldring mit einem bescheidenen Diamanten. Skip ist Millionär? Ist sie sich sicher?

Joley redet immer noch. „John Friedman ist hoffnungslos kleinkariert. Komm schon, übernimm du die Moderation.“ Sie schenkt mir ein perfektes Lächeln. „Du machst das bestimmt fantastisch.“

„Gib mir ein bisschen Bedenkzeit.“ Mehr als darüber nachzudenken kann ich wirklich nicht versprechen. Ich presse meinen Kiefer zusammen, um nicht auf der Stelle mit der Wahrheit herauszuplatzen und vor der versammelten Gemeinde zu bekennen, dass Rebecca Moore keineswegs der strahlende Siegertyp ist, sondern eine erbärmliche Versagerin.

Ich kann unser Klassentreffen nicht moderieren, wenn mein Leben sich gerade auf der Achterbahn befindet. Ich kann nicht. Und ich werde es auch nicht.

„Ich hab gesehen, dass du dich mit Joley Warner unterhalten hast.“ Dad wirft mir vom anderen Ende des Tisches einen Blick zu.

„Sie möchte, dass ich unser Klassentreffen moderiere.“

„Wunderbar. Das solltest du machen.“ Er nippt an seinem Eistee.

Ich lehne mich zu ihm vor. „Du hast mir nie erzählt, dass sie Skip Warner geheiratet hat und dass er Millionär ist.“

„Du hast nie danach gefragt.“ Er spießt ein Stück Steak auf die Gabel.

„Wirst du mir verraten, wie er’s zu seiner Million gebracht hat, oder muss ich zwanzig Fragen stellen?“

„Ach, wo denkst du hin, Becca. Er ist in der Autobranche.“ Mom wirkt aufgescheucht wie ein verrücktes Huhn. Sie hasst Tischgespräche dieser Art. „Er handelt mit exklusiven Luxuswagen. Jede Menge betuchte Kunden.“

Ich stochere im Salat auf meinem Teller. Skip hat mich im letzten Schuljahr mal gefragt, ob ich mit ihm ausgehe, aber ich habe abgelehnt. Er sei nicht mein Typ, hab ich Lucy gesagt.

Ich will jetzt nur noch eins: nach Hause rennen, mich in einem Mause­loch verkriechen und erst beträchtliche Zeit nach dem Atomschlag wieder herauskommen. Aber ich reiße mich zusammen und betrachte meinen Teller. Ganz offensichtlich bin ich nicht bei der Sache gewesen. Zwei ­Salatblätter, ein paar Karottenschnitzel und ein Berg von Mungosprossen. Das dürfte nicht ganz reichen.

Also stehe ich auf, stelle mich wieder in die Schlange und ergänze meine Auswahl mit Tomaten, Gurken, ein paar Scheiben Schinken, geriebenem Käse und einer Kelle Dressing.

Als ich an den Tisch zurückkomme, erzählt Suzanne Mom gerade etwas über ihren Stundenplan. Mir gegenüber sind Dad und Josh in ein inten­sives Gespräch über ein bevorstehendes Autorennen vertieft.

„Jeff Gordon.“

„Nein, Dale Junior.“

Rennsport ist nun wirklich kein Sonntag-Mittag-Gesprächsthema für mich. Ich verfolge das Gespräch zwischen Mom und Suzanne, denn ich muss mich unbedingt auf etwas anderes konzentrieren als auf mich selbst. Sonst ertrinke ich im Selbstmitleid.

„Zehn Jahre mache ich schon diese Abendkurse und jetzt sehe ich endlich Licht am Ende des Tunnels“, sagt Suzanne mit Nachdruck, während ihre kastanienbraunen Haare ihr ins Sandra-Bullock-Gesicht fallen. „Ich kann es kaum erwarten.“

„Ich bin stolz auf dich, Suzy“, sage ich und meine es auch.

Sie drückt mir den Arm, zieht die Schultern hoch und die Nase kraus. „Danke. Ich bin so aufgeregt und so erleichtert. Jetzt kann ich endlich einen richtigen Job kriegen, so wie du, Becca.“

Ich lächele. „Hoffentlich einen besseren als ich.“

Gegen zwei watschelt der Familienclan über den Parkplatz, lebhaft vertieft in ein Gespräch über den Wahnsinn von „All you can eat“-Büfetts. Aus dem Augenwinkel kriege ich mit, wie Skip und Joley in einen glänzend silbernen Geländewagen steigen. Was auch sonst. Ich wende mich an die Sippe. „Ich mach mich jetzt besser auf den Weg. Ich möchte meinen Flug nicht verpassen. Das Ticket kann ich nicht noch mal umbuchen.“

Becca - Liebe ist nichts für Feiglinge

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