Читать книгу Running wild in Afrika - Rafael Fuchsgruber - Страница 17

Jan Fitschen: Wie kam es zu diesem Plan? Rafael:

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Die Idee entsteht in einer schweren Lebenskrise Anfang 2020 – einer Ansammlung von Schicksalsschlägen, die nicht ohne sind. Im Januar wirft mich ein schwerer Band-scheibenvorfall aus der Bahn. Mit Laufen ist erst mal nix mehr. Am 11. März ist mein letztes Konzert – James Blunt in der Elbphilharmonie. Ich war mein Leben lang als Konzertveranstalter oder Produktionsleiter tätig. Meine eigene Firma ist durch die Pandemie von einem auf den anderen Moment ohne Arbeit. Und das bedeutet nicht nur einfach weniger Arbeit – es ist das komplette Aus. Das hat schwere finanzielle Konsequenzen, aber auch inhaltliche, weil ich meinen Job einfach liebe.

Im April folgt ein Stressbruch in der Hüfte und am 1. Mai verstirbt meine Mutter Anja durch einen Fahrradsturz. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis. Sie war Künstlerin, Weltreisende, Bergsteigerin – und mit ihren 83 Jahren noch wenige Monate vorher in Südafrika unterwegs gewesen. Unterwegs hieß bei ihr: jeden Tag woanders – auch in Afrika. Anja war ihr ganzes Leben gerne unterwegs und so ist sie auch gestorben: unterwegs. Dass Sterben zum Leben gehört, war mir klar, aber dieses Paket an Niederlagen in vier Monaten war einfach zu groß für mich. Ich fiel in eine depressive Phase und gefiel meiner Tochter und Tanja gar nicht mehr. Ich hab das Rauchen wieder angefangen – in dem Moment, als die Polizei mich anrief, dass Anja verstorben sei. Ich saß nur noch auf der Terrasse und starrte in die Gegend. Ich musste raus, und nachdem Mama beerdigt war, fuhr ich Richtung Meer, um wieder Luft zu kriegen.

Running wild in Afrika

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