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Selbstausbau

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Um Kosten, Ansprüche und individuelle Vorstellungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, kann man auch einen (evtl. gebrauchten) Kastenwagen kaufen und selbst ausbauen. Geeignete Fahrzeuge sind z. B. der VW Bus T5, T6, Crafter oder LT, die Kastenwagen Fiat Ducato oder die fast baugleichen Modelle Peugeot Boxer, Citroën Jumper (mit kurzem oder langem Radstand und Serienhochdach erhältlich), Ford Transit, Iveco Daily, Renault Master oder Mercedes Sprinter.

Diese Transporter werden als Kastenwagen (ohne Fenster) überwiegend gewerblich genutzt und sind daher mit einem Alter von zwei bis drei Jahren recht günstig zu bekommen (allerdings oft mit hohem Kilometerstand).

Beachten Sie jedoch, dass ein vollwertiger Selbstausbau sehr viel Material und Zubehör erfordert, das nicht eben billig ist (Heizung, Kochherd, Kühlschrank, Wasserboiler, Isolierfenster, Beschläge, Armaturen etc.), und dass man sehr viel Zeit und einiges handwerkliches Geschick sowie allerlei Werkzeug benötigt. Außerdem braucht man eine geeignete Garage oder einen Schuppen mit Stromanschluss. In den meisten Fällen dürfte es sinnvoller sein, einen günstigen Gebrauchten zu kaufen, als selbst ein Fahrzeug auszubauen.

Falls Sie dennoch selbst ausbauen wollen, achten Sie darauf, dass das Fahrzeug nicht zu alt ist, sonst könnte es passieren, dass das teure Stück, nachdem Sie viel Zeit und Geld investiert haben, bald vom TÜV aus dem Verkehr gezogen wird. Lassen Sie es daher besser vorher gründlich von TÜV, DEKRA oder einer Fachwerkstatt überprüfen.

Beachten Sie außerdem, dass auch alle von Ihnen vorgenommenen Um- und Einbauten den Segen von TÜV oder DEKRA brauchen, damit das Fahrzeug für den Verkehr zugelassen wird! Informieren Sie sich daher vorher (und ggf. auch während der Arbeit) über die einzelnen Anforderungen – am besten durch ein Gespräch mit dem zuständigen Prüfer. Sehr nützlich und hilfreich sind die vom CIVD (Caravaning Industrie Verband Deutschland e.V.) herausgegebenen Broschüren wie z. B. „Extrablatt Fahrsicherheit“, welche man auch unter www.civd.de aus dem Internet herunterladen kann.

Wer seinen Kastenwagen besonders preisgünstig ausbauen will, der kann in den Kleinanzeigen nach alten Wohnwagen suchen, die, z B. wenn der Aufbau schadhaft oder undicht ist, sehr billig oder sogar kostenlos abgegeben werden. Auf diese Weise habe ich selbst mein erstes Wohnmobil sehr kostengünstig ausgebaut. Allerdings ist auch das Ausschlachten ein ganzes Stück Arbeit!

Wer bereits einen Pritschenwagen oder einen Pick-up besitzt, kann anstatt einer fertig ausgebauten Wohnkabine auch eine Leerkabine dafür kaufen und sie selbst ausbauen oder sogar nach den individuellen Vorstellungen und seinen finanziellen Mitteln entsprechend ausbauen lassen. Leerkabinen bieten z. B. die Firmen Ormocar, Nomadcampers, Rustikab, Exploryx, Boxmanufaktur, Moser, Bocklet und Der Fehntjer; ausgebaute Absetzkabinen erhält man von Bimobil, Nordstar und Tischer Freizeitfahrzeuge (Adressen s. Anhang Seite 262).

Ein Austauschforum unabhängig vom Basisfahrzeugtyp findet man unter www.womobox.de.

Das vorliegende Buch wird dem Selbstausbauer zwar viele grundlegende Informationen über Grundrisse, Technik, Installationen etc. liefern, es kann jedoch keine ausführliche Anleitung für den Selbstausbau geben oder ersetzen. Nützliche Adressen und Bezugsquellen für das erforderliche Zubehör finden Sie im Anhang dieses Buches.

Sollten Ihre Überlegungen zum Selbstausbau mehr in Richtung robustes und geländegängiges Reisemobil bzw. Expeditionsmobil gehen, so gibt der Praxis-Band „Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren: 1000 Tipps und Tricks für alle Wohnmobil-Selbstausbauer und Wohnmobil-Optimierer“ von Ulrich Dolde viele Anregungen und praktische Hilfestellungen.

Achtung: Sollten Sie später auf ein anderes Wohnmobil umsteigen wollen, müssen Sie damit rechnen, dass sich der Selbstausgebaute nur schwer und zu einem niedrigen Preis verkaufen lässt!

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