Читать книгу Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen - Rainer Sachse - Страница 7

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1 Einleitung: Worum es geht

In diesem Buch soll es um die Therapie von Persönlichkeitsstörungen gehen und vor allem: Um die praktischen Aspekte einer solchen Therapie.

Dabei wird deutlich, dass die Therapie von Persönlichkeitsstörungen eine sehr spezielle Art von Therapie ist, die besondere Anforderungen an Therapeuten stellt. So weisen Klienten mit Persönlichkeitsstörungen z. B. eine hohe Beziehungsorientierung auf, zeigen nur wenig Änderungsmotivation, erzeugen im Prozess viele Interaktionsprobleme usw.

Das Buch dient dazu, Therapeuten in die Lage zu versetzen, solchen Anforderungen gut gewachsen zu sein.

Relevant sind dabei Fragen danach, was ein Therapeut wie verstehen kann, auf welche Probleme er gefasst sein sollte, wie er mit diesen Problemen umgehen kann, welche besonderen therapeutischen Strategien er anwenden sollte usw.

1.1 Prinzipielles Vorgehen

Das Buch soll sich dabei auf bestimmte Aspekte einer Therapie von Persönlichkeitsstörungen (PD für »personality disorder«) konzentrieren. Das bedeutet auch, dass dazu andere Aspekte nicht behandelt werden sollen und können: Der Inhalt des Buches soll sich tatsächlich auf grundlegende Probleme konzentrieren, da diese schon komplex genug sind.

Daher möchte ich mich an folgende Prinzipien halten:

• Ich möchte nicht auf alle Aspekte und Facetten einer Therapie von Persönlichkeitsstörungen (PD) eingehen.

• Ich möchte hier auch nicht auf differentielle und störungsspezifische Konzepte eingehen (auf weiterführende Literatur wird verwiesen).

• Vielmehr will ich auf einige, wesentliche Essentials einer Therapie von Persönlichkeitsstörungen eingehen.

• Ich möchte darauf eingehen, welche Probleme PD-Klienten prinzipiell im Therapieprozess zeigen und wie man als Therapeut damit konsruktiv umgehen kann.

• Dazu möchte ich nur so viel theoretischen Hintergrund liefern, wie zum Verständnis des Vorgehens erforderlich ist.

• Konzentrieren möchte ich mich vielmehr auf das praktische therapeutische Vorgehen.

1.2 Zentrale Themen

Es soll deutlich werden, was genau die therapierelevanten Besonderheiten sind, die Klienten mit Persönlichkeitsstörungen in die Therapie einbringen und die besondere Probleme für Therapeuten mit sich bringen.

Persönlichkeitsstörungen können aufgefasst werden als Probleme mit sehr hoher Komplexität: Viele psychologische Variablen sind beteiligt und es gibt sehr viele Wechselwirkungen zwischen diesen Variablen.

Zu diesen besonderen Charakteristika sollen dann therapeutische Strategien und Interventionen angegeben werden.

Solche zentralen Themen sind z. B.:

• Die hohe Beziehungsmotivation von PD-Klienten.

• Das hohe interaktionelle Misstrauen.

• Die hohe Ich-Syntonie und damit geringe Änderungsmotivation.

• Das hohe Ausmaß an Manipulation.

• Die Durchführung sogenannter »Interaktionstests«.

• Das zunächst geringe Ausmaß an Selbstöffnung und Mitarbeit.

Auf alle diese Aspekte soll ausführlich eingegangen werden. Besonders im Fokus steht dabei die Bedeutung der paraverbalen und nonverbalen Kommunikation zum Verstehen des Klienten und auch für die Steuerung des Therapieprozesses durch den Therapeuten.

Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen

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