Читать книгу IT-Sicherheit für Dummies - Rainer W. Gerling - Страница 28

Internet-Sicherheit

Оглавление

Sie surfen wahrscheinlich auch regelmäßig im Internet und wollen sich dabei schützen. Einige Nutzerinnen haben seltsame Vorstellungen, wie man sich schützt und was die Schutzmechanismen leisten können.

 Eine Firewall schützt vor allen Angriffen aus dem Internet.Eine Firewall schützt unsere Rechner erst einmal überhaupt nicht. Erst das Regelwerk der Firewall erzeugt den Schutz. Je nach Firewall gibt es im Lieferumfang unter Umständen ein Default-Regelwerk. Gerade im Privatbereich ist dieses jedoch nicht auf maximalen Schutz ausgelegt, sondern eher auf Vermeidung von Support-Anrufen. Eine Firewall als virtueller Pförtner lässt immer einigen Datenverkehr passieren, zum Beispiel E-Mail-Empfang und Web-Surfen, und damit kann auch Schadsoftware durch die Firewall gelangen. Für einen IT-Laien ist eine sichere Konfiguration einer Firewall nicht leistbar, da sie ein gutes technisches Verständnis der Internet-Protokolle voraussetzt.

 Wenn das Virenschutzprogramm aktuell ist, muss ich Updates für andere Software nicht sofort installieren. Ein kostenloses Virenschutzprogramm ist völlig ausreichend.Virenschutzprogramme erkennen nicht alle Schadsoftware. Gerade aktuelle, neue Viren werden nicht sofort erkannt. Deswegen müssen wir trotz Virenscanner Softwareupdates immer unverzüglich einspielen. Windows 7 ist mittlerweile auch mit einem aktuellen Virenscanner unsicher. Kostenlose Virenschutzprogramme haben häufig eine geringere Funktionalität als die kostenpflichtigen Versionen und eine geringere Updatefrequenz, denn der Hersteller lebt vom Verkauf der Software. Die in der freien Version fehlende Funktionalität ist aber der innovative Teil des Virenscanners, den Sie gerne zum Schutz Ihres Rechners nutzen würden. In Unternehmen ist der Einsatz kostenloser Virenschutzprogramme aus lizenzrechtlichen Gründen nicht möglich, da die kostenlosen Varianten überwiegend nur für einen nicht-kommerziellen Einsatz lizenziert werden.

 Ein einziges langes und komplexes Passwort reicht für alle meine Internet-Dienste vollkommen aus.Es ist keine gute Idee, wenn wir für alle Dienste, die wir nutzen, immer dasselbe Passwort verwenden. Bei vielen Diensten wird als Nutzername eine E-Mail-Adresse verwendet. Werden der Nutzername und das zugehörige Passwort bei einem Dienst von Kriminellen gestohlen, ist es dann auch bei allen anderen Diensten kompromittiert, denn da funktioniert in diesem Fall dieselbe Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort! Und wenn Sie dann auch noch dasselbe Passwort bei Ihrem E-Mail-Anbieter nutzen, hat der Angreifer auch Zugriff auf all Ihre E-Mails. Anbieter wie »';– have i been pwnded« (https://haveibeenpwned.com/) zeigen, wie oft und in welchem Umfang dies geschieht. Nur wenn Sie für jeden (!) Dienst ein eigenes Passwort verwenden, können Sie im Falle des Falles den Schaden auf den Anbieter des kompromittierten Dienstes begrenzen.

 Ich surfe nur auf seriösen Webseiten, darum kann mir nichts passieren.Auch das Webangebot eines vertrauenswürdigen Anbieters kann gehackt sein – dann wird über diese scheinbar ganz seriöse Webseite Schadsoftware verbreitet. Viele Anbieter finanzieren ihre Webangebote über Werbung. Die Werbeanzeigen werden dabei direkt von den Werbeanbietern geladen. Und auch diese können gehackt werden und mit der Werbung Schadsoftware verteilen. Auch Browser können Sicherheitslücken haben, über welche sich Ihr Rechner hacken lässt. Letztendlich gibt es keine Garantie, dass eine Webseite dauerhaft frei von Schadsoftware bleibt, egal wie gut ihr Ruf ist.

 Die Nutzung eines Virtual Private Networks (VPN) erlaubt eine anonyme und sichere Internetnutzung.Wenn Sie das VPN eines kommerziellen Anbieters verwenden, nutzen Sie das Internet mit einer IP-Adresse des Anbieters. Ihr Internet-Provider kann nicht mehr analysieren, welche Seiten Sie im Internet aufrufen. Dafür sieht jedoch der VPN-Anbieter alles, was Sie im Internet über das VPN so anstellen. Da dieser Dienst bezahlt wird, ist dem Anbieter in der Regel auch Ihre echte Identität bekannt. Damit erfolgt keine anonyme, sondern nur eine pseudonyme Nutzung des Internets. Es hängt vom Anbieter ab, ob er Ihre Identität auf Nachfrage von Dritten (zum Beispiel von Sicherheitsbehörden) offenlegt. Ein VPN stellt die Vertraulichkeit der Kommunikation in unsicheren Netzen, beispielsweise in einem öffentlichen WLAN, sicher. Es ist kein Anonymisierungsdienst.Ein VPN verschlüsselt ausschließlich den Datenverkehr zwischen Ihrem PC und dem VPN-Server und schützt damit vor dem Abhören Ihrer Kommunikation in nicht-vertrauenswürdigen Netzen. Ein VPN schützt Sie nicht vor dem Download von Schadsoftware und nur eingeschränkt vor unberechtigten Zugriffen auf Ihren PC. In einem öffentlichen WLAN kann je nach Konfiguration Schutz vor Zugriffen durch andere gleichzeitige Nutzerinnen des WLANs möglich sein.

IT-Sicherheit für Dummies

Подняться наверх