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Verfügbarkeit

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Der Einstieg in die Diskussion über die Verfügbarkeit erfolgt am einfachsten durch die Frage: »Leidet Ihre Arbeit, wenn Sie vorübergehend nicht an Ihre Daten kommen?«. Wenn Sie diese Frage mit »ja« beantworten, wird es Zeit, dass Sie sich Gedanken über die Verfügbarkeit Ihrer Daten und Systeme machen. Beispiele im persönlichen Bereich gibt es viele. Einem Doktoranden wird drei Tage vor der Abgabe der Dissertation das Notebook aus dem Auto gestohlen. Die einzige Kopie des Werkes war auf der Festplatte des Notebooks. Der Rechner eines Handwerkers wird von einer Ransomware befallen, die alle Daten auf der Festplatte verschlüsselt, um ein Lösegeld zu erpressen. Der Betrieb hat auf keinerlei Kundendaten mehr Zugriff.

Ein wichtiger Aspekt, den wir bei der Verfügbarkeit gerne übersehen, ist die Aktualität der eingesetzten Software. Anbieter bringen regelmäßig neue Versionen einer Software auf den Markt und stellen dann die Pflege der alten Versionen ein. Zur Pflege der Software gehört aber auch das Beheben von Sicherheitslücken. Veraltete Software hat Sicherheitslücken, die nie mehr behoben werden. Diese Sicherheitslücken sind dann das Einfallstor für Schadsoftware oder Angreifer. Sie sehen mit dieser Argumentation, dass veraltete Software Auswirkungen auf die Verfügbarkeit Ihrer IT-Systeme haben kann. Daher muss eine IT-Abteilung veraltete (das heißt vom Hersteller nicht mehr unterstützte) Versionen von Software regelmäßig durch aktuelle ersetzen. Dass dies nicht im ausreichenden Maß geschieht, ist schon mehrfach durch Untersuchungen belegt. Ein bescheidenes Bild (aus Sicht der IT-Abteilungen) bietet eine Studie von Kwan Lin der Fa. Rapid7 aus dem Oktober 2020 am Beispiel von aus dem Internet erreichbaren Windows-Servern (siehe Abbildung 2.1).


Abbildung 2.1: Anzahl der aktuellen (2012, 2016 und 2019) und veralteten (2003, 2008) Windows Server Versionen. (Quelle: Rapid7 Blog, Oktober 2020)

Es sind deutlich mehr veraltete Versionen des Windows-Server-Betriebssystems aus dem Internet erreichbar, als aktuelle von Microsoft noch gepflegte Versionen. Sie sehen zwar in der Abbildung 2.1, dass die Zahl der veralteten Server abnimmt, aber schnell geschieht das nicht. Der Support für Windows Server 2003 wurde im Juli 2015 und der für Windows Server 2008 und 2008 R2 im Januar 2020 eingestellt.

Um die Verfügbarkeit der Daten und/oder Systeme sicherzustellen, bieten sich zum Beispiel folgende Maßnahmen an:

 Backup der Daten, um diese bei Verlust oder Zerstörung wiederherstellen zu können.

 Redundanz der Server, damit der Ausfall eines Servers durch einen anderen Server kompensiert werden kann.

 Redundanz des Internetzugangs, damit beim Ausfall eines Internet-Providers der Internetzugang über einen anderen Provider aufrechterhalten werden kann.

 Software durch Sicherheitsupdates aktuell halten, damit nicht behobene Sicherheitslücken keine Angriffsmöglichkeiten bieten.

 Schutz vor Schadsoftware, damit Daten nicht durch Schadsoftware zerstört werden und Rechner nicht durch Schadsoftwarebefall lahmgelegt werden.

Dabei reicht meistens eine Maßnahme allein nicht aus, sondern es müssen mehrere Maßnahmen aufeinander abgestimmt ergriffen werden.

IT-Sicherheit für Dummies

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