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Nicht funktionale Tests

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Im Gegensatz zum funktionalen Test betrachtet der nicht funktionale Test, wie gut das System funktioniert. Hierzu gehört zum Beispiel, dass eine Berechnung in ausreichender Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit erfolgt. Der nicht funktionale Test setzt somit die eigentliche Funktion voraus.

Nach ISO 9000 [ISO 9000] ist Qualität »der Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale eines Objekts Anforderungen erfüllt«. Die ISO/IEC 25010 [ISO 25010] liefert hierzu ein generelles Modell für Qualitätsmerkmale von Software und Systeme. Um den Erfüllungsgrad der Softwarequalitätsmerkmale zu bewerten, gibt es die folgenden nicht funktionalen Tests:

 Der Performanz-/Effizienztest bewertet Aspekte wie das zeitliche Verhalten und die Ressourcennutzung.Beispiel: Test der Verarbeitungsgeschwindigkeit und der CPU-Auslastung.

 Der Kompatibilitätstest bewertet Aspekte wie Koexistenz und Interoperabilität.Beispiel: Test, ob eine neue Funktion bereits bestehende Funktionen stört bzw. mit anderen Funktionen Daten austauschen kann.

 Der Benutzbarkeitstest bewertet Aspekte wie Erlernbarkeit und Barrierefreiheit.Beispiel: Bewerten, ob ausreichend Hilfeinformationen vorhanden sind und Styleguides eingehalten werden.

 Der Zuverlässigkeitstest bewertet Aspekte wie die Verfügbarkeit und Robustheit.Beispiel: Lebensdauertests, die eine mehrjährige Nutzung simulieren, oder Negativtests, die das Verhalten der Funktion auf fehlerhafte Daten bewerten.

 Der IT-Sicherheitstest (im Sinne von Zugriffsschutz) bewertet Aspekte wie Authentizität und Integrität.Beispiel: Test, ob eine nicht authentifizierte Software auf ein Steuergerät geladen werden kann oder ein unerlaubter Zugriff abgewiesen wird.

 Der Wartbarkeitstest bewertet Aspekte wie Modularität und Analysierbarkeit.Beispiel: Bewertung der Softwarestruktur durch ein Codereview oder eine statische Codeanalyse.

 Der Übertragbarkeitstest bewertet Aspekte wie Installierbarkeit und Anpassbarkeit.Beispiel: Test, ob sich eine Funktion an die Fahrzeugkonfiguration anpasst oder eine Software auch auf einen älteren Hardwarestand installierbar ist.

Neben den in der ISO/IEC 25010 [ISO 25010] aufgeführten Qualitätsmerkmalen können noch weitere produkt- oder branchenspezifische Qualitätsmerkmale existieren. Beispielsweise das Qualitätsmerkmal der funktionalen Sicherheit (Functional Safety). Auch existieren Normen und Standards, die zu einzelnen Qualitätsmerkmalen spezifische Anforderungen stellen. Beispielsweise enthält die ISO 26262 [ISO 26262:2018] Anforderungen zur funktionalen Sicherheit.

Nicht funktionale Tests basieren häufig auf nicht funktionalen Anforderungen, die meistens in natürlichsprachlicher Form vorliegen. Darüber hinaus spielt die Erfahrung der Tester eine sehr große Rolle. So entstehen viele sogenannte Prüfvorschriften und Prüfstandards auf Basis langjähriger Erfahrung der Tester.

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