Читать книгу ...und wir sind doch unsterblich - Ralf Dahmen - Страница 10

Der Nahtod

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Plötzlich bemerkte ich, wie mich eine große Müdigkeit überkam, die ich bereits am Vorabend registriert hatte. Ich stand auf, wollte ein paar Schritte gehen, als mir (m)eine innere Stimme sagte: „Leg dich einen Moment hin.“ So legte ich mich einfach auf den Fußboden in meinem Büro und dachte mir, nur einen kleinen Augenblick ausruhen. Nur einen winzig kleinen Augenblick. Dann fühlte ich diesen stechenden Schmerz in meiner Brust. Gleichzeitig bekam ich schlecht Luft. Ich stieg wieder auf meine Füße, ging zu meiner Frau und sagte: „Bitte ruf einen Krankenwagen an, ich habe einen Herzinfarkt.“ So geschah es dann auch, der Krankenwagen kam, ich wurde dorthin begleitet und ärztlich versorgt. Während ich im Krankenwagen lag, mussten wir auf das Eintreffen des Notarztes warten. Wir warteten und warteten, während meine Schmerzen, bedingt durch die intravenös verabreichten Medikamente verschwunden waren. Was in mir vorging während ich dort lag, kann ich nicht mehr genau sagen. Angst hatte ich jedoch zu keiner Zeit. Schlussendlich auch der Notarzt – eigentlich eine Notärztin – eingetroffen, und der Krankentransport durfte durchgeführt werden. Wir waren vielleicht fünf Minuten unterwegs auf dem Weg ins Krankenhaus, als ich der Notärztin erklärte: „Mir wird schwindelig.“ Und dann war sie da, diese absolute Ruhe. Diese absolute friedliche Stille, die ich als so angenehm empfand. Sicher, jeder Internist oder Neurologe wird jetzt wahrscheinlich sagen: „Sie waren doch klinisch tot! Sie hatten einen Kreislaufstillstand. Kein Kammerflimmern, nein, flat out. Da war nichts mehr. Da war keine frische Blut-und Sauerstoffversorgung mehr in Ihrem Gehirn, das können Sie nicht bewusst erlebt haben.“

Damals hätte ich darauf keine Antwort gewusst, heute würde ich diesen Menschen fragen. Okay, dann zeigen Sie mir bitte mal auf einem Röntgenbild oder einer Computertomografie die Stelle im Gehirn, wo das Bewusstsein sitzt? Bis jetzt versucht die Wissenschaft verzweifelt das Gedächnis-Molekül zu finden. Das würde wenigstens beweisen, dass Gedächnisinhalte überhaupt im Gehirn gespeichert werden. Doch auch das hat die Wissenschaft bis heute nicht entdeckt. So ist bis heute nicht bewiesen, dass Informationen in der Gehirnmasse gespeichert werden, auch wenn das im Allgemeinen immer so beschrieben wird.

"Eine Erinnerung, egal welcher Art, setzt Bewusstsein voraus. Alle großen Religionen der Welt berichten von Nahtod-Erfahrungen. Sogar Atheisten und unreligiöse Menschen, also auch solche Menschen, die absolut nicht an Gott glauben können solche Erfahrungen machen. Wenn Atheisten Nahtod-Erfahrungen machen, dann sind sie genauso wie bei jedem anderen Menschen. Sie sind positiv, voller Glück, sie haben den selben Ablauf. Für die meisten Atheisten, die solche Erfahrungen machen ist es im Nachhinein unmöglich Atheist zu bleiben. Die meisten sagen, ich musste meine Ansichten ändern. Ich weiß jetzt, dass es eine höhere Macht gibt, ein Leben nach dem Tod. Ich weiß, da ist vielmehr in meinem Bewusstsein als ich mir bisher eingestanden habe", weiß Dr. Jeffrey Long, von der NDERF (Near Death Experience Research Foundation) zu berichten. „Für unsere heutige materialistische Wissenschaft ist es ganz unmöglich, Erinnerungen an die Periode des klinischen Todes bei einem Herzstillstand zu haben “, so der Kardiologe, Pim van Lommel. Er veröffentlichte die bislang weltweit größte Studie über Nahtoderlebnisse. „Was wir herausgefunden haben ist, dass es keine psychologische, physiologische, medizinische oder pharmakologische Erklärung für eine Nahtoderfahrung gibt. Das bedeutet auch, dass unsere materialistische Wissenschaft nicht in der Lage ist, die Inhalte und Ursache einer Nahtoderfahrung zu erklären“, berichtet der in der Nähe von Arnheim lebende Niederländer in einem Interview mit der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“. “Wenn man einen Herzstillstand bekommt ist man klinisch tot. Klinisch tot bedeutet, es gibt keine Gehirnfunktion mehr. Man ist nicht nur bewusstlos sondern hat keinen Körperreflexe, keine Hirnstammreflexe, keine Atmung mehr, da ist keine Aktivität messbar und da sollte kein Bewusstsein mehr sein, und da ist auch kein waches Bewusstsein, wie wir es normalerweise haben. Es ist ein anderes, erhöhtes Bewusstsein in der Zeit und Raum keine Rolle mehr spielen. Es ist das paradoxe Auftreten von erhöhtem Bewusstsein in diesem Moment, in dem das Gehirn nicht funktioniert. Dieses Paradoxon ist mit der normalen Neurophysiologie wie wir sie kennen nicht zu erklären.“

Es gibt zwei Nahtoderlebnisse, die in unserer Neuzeit Geschichte geschrieben haben. Da gibt es zum einen den Fall der Amerikanerin Pam Reynolds (1956 - Mai 2010†) aus Atlanta, Georgia, in den USA. Sie war eine amerikanische Songschreiberin und Sängerin. Im Jahre 1991, musste sie sich wegen einem Blutgerinnsel im Gehirn einer Gehirnoperation unterziehen, die jedoch unter außergewöhnlichen Umständen durchgeführt wurde.

Während eines Teils der Operation hatte sie unter nachweisbaren, kontrollierten, medizinischen Bedingungen keine Gehirnfunktion mehr. Ihr Körper wurde bis auf 12 Celsius herunter gekühlt, das Herz angehalten und die Atmung gestoppt. Sie war klinisch tot. Dennoch nahm sie während ihrer Operation Geräusche wie die Säge wahr, mit der Ihre Schädeldecke aufgetrennt wurde, sie beschrieb das medizinische Instrument im Detail, die sie als fast gleich aussehend wie ihre elektrische Zahnbürste beschrieb. Sie machte während der gesamten Operation mehrere Beobachtungen. Beispielsweise die ihr zugefügten Operationsschnitte oder den medizinischen Werkzeugkasten. All diese Wahrnehmungen wurden später vom medizinischen Personal als überraschend genau bestätigt.

Weiterhin beschrieb sie wie Sie ihren Körper verließ, durch einen Tunnel in ein Licht ging und dort von Wesenheiten empfangen wurden, die sie als Ihre Großmutter und ihren Onkel angab. Am Ende wurde sie wieder zurückgeschickt. Sie wurde von ihrem Onkel begleitet. Aber sie wollte nicht wieder in den Körper zurück. Ihr Onkel ermutigte sie und schlussendlich, nachdem der erste Re-Animationsversuch durch einen Defibrillator erfolgte „schubste“ ihr Onkel sie wieder in den Körper zurück. Erst Jahre später, am Samstag, dem 22. Mai 2010, verstarb Pam Reynolds an Herzversagen im Universitätskrankenhaus von Emory, in Atlanta, Kalifornien, USA.

Der zweite Fall wurde durch die Engländerin Vicky Noratuk bekannt, die von Geburt an blind war. Sie hat niemals Licht oder Schatten wahrnehmen können. Selbst in ihren Träumen hatte sie niemals visuelle Wahrnehmungen. Einzig Gerüche, Geräusche oder Fühlen war in ihren Träumen präsent. Nach einem schweren Autounfall hatte sie eine Nahtoderfahrung. Sie nahm sich außerhalb ihres Körpers wahr und war total geschockt und verängstigt, weil sie auf einmal Dinge visuell wahrnahm, die sie niemals gesehen hatte. Sie sah ihren Ehering, ihr Haar und dachte in diesem Moment: Ist das da unten mein Körper? Bin ich etwa tot? Sie konnte Bäume und Vögel sehen und später beschreiben, obwohl sie diese niemals zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Und da waren auch Menschen, die sie erkannte, aber sie waren alle aus Licht. .

Zurück zu meinem eigenen Erlebnis ist zu sagen, das mein ach so friedlicher Zustand plötzlich durch eine Stimme unterbrochen wurde, die da rief: „Hallo... hallo..., jetzt bleiben Sie aber schön bei uns“, so die mahnenden Worte der Notärztin, die noch wenige Sekunden zuvor mit dem Defibrillator an meinem Körper laboriert hatte, um mich wieder in das Hier und Jetzt zurückzuholen.

Obwohl ich keinen Defibrillator mehr sah, wusste ich genau, dass ich weg war. Trotzdem fragte ich neugierig weiter: „War ich richtig weg?“ Keine Antwort. Und wieder fragte ich: „War ich richtig weg?“

Ich wollte doch nur eine Erklärung für mein bereits beschriebenes Erlebnis des Zustandes in Ruhe und Frieden finden. Wie konnte ich mich daran erinnern, warum hatte ich überhaupt bewussten Zugriff auf dieses Erlebnis? So sehr ich mich auch bemühte eine Antwort zu erhalten, ich bekam keine. Die ärztliche „Schweigepflicht“ zu Gunsten des Gesamtzustandes des Patienten wurde eingehalten, obwohl ich ja selbst der betroffene Patient war. Außer einem lapidaren: „Machen Sie sich mal keine Sorgen, alles wird gut“, erhielt ich keine Antwort. Dabei machte ich mir überhaupt keine Sorgen. Der einzige der sich hier wohl richtig sorgte war die Notärztin. Zu recht, denn es ist ja ihre Aufgabe Leben zu retten. Erst später im Krankenhaus habe ich dann erfahren, dass sie mich mit 120 Joule wiederbelebt hatte. Da hatten sie bei der Patientenübergabe zu viel und zu laut gefachsimpelt. In den folgenden Stunden wurde mir ein Stent (Gefäßstütze) gesetzt, Tabletten verschrieben usw. Sowohl bei der Abschlussuntersuchen im Krankenhaus und auch später wurde mir mittlerweile zwei Mal von unterschiedlicher Seite durch einen Kardiologen bestätigt. Gäb es keinen Krankenbericht wäre adhoc gar nicht erkennbar, das ich jemals einen Herzinfarkt hatte. Ob es Glück war? Glück gibt es meiner Meinung nach nicht wirklich. Ich bin davon überzeugt, dass es mein eigener, seelischer „Plan B“ war, der mich einfach wieder zurück in die Spur brachte. Seit dem rauche ich nicht mehr, ernähre mich anders, treibe Sport und habe mich wieder den Dingen gewidmet, die ich eigentlich schon in jungen Jahren angefangen aber später wieder vernachlässigt hatte. Ich möchte hier allerdings auch nicht den Eindruck entstehen lassen, dass jeder Herzinfarkt so glimpflich enden kann.

...und wir sind doch unsterblich

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