Читать книгу ...und wir sind doch unsterblich - Ralf Dahmen - Страница 12
Zurück zum Ursprung
ОглавлениеZu Hause angekommen musste ich also mein Leben neu ordnen. Alle Einnahmen waren weg, außer die meiner Frau, und das war auch nicht die Welt. Es folgte der Abstieg in das soziale Netz des Staates. Auch das hatte seine guten Seiten, denn wenn man an einem Punkt im Leben angekommen ist, wo es auf der materiellen Ebene nicht mehr tiefer geht, entsteht automatisch ein neues Bewusstsein für das Leben. Möglicherweise auch ein Grund dafür, warum es in sozial schwachen Ländern ein größeres Miteinander auf emotionaler Ebene gibt. Zudem sich der Effekt eines oben beschriebenen Quanten-Moments auch bei mir sehr schnell einstellte, oder mich wenigstens wieder schnell zum Ursprung meiner Jugend und Spiritualität zurückführte.
Ich lebte, ich hatte überlebt und nun fragte ich mich: „Warum verlief mein Leben bisher so und nicht anders? Warum bin ich so wie ich bin? Was will mir das Leben sagen und zeigen? Wo soll der Zug jetzt hingehen? Warum habe ich das überlebt, warum bin ich wieder zurück in das Hier und Jetzt? Was ist meine wirkliche Aufgabe in meinem Leben, offensichtlich ja nicht die, die ich bisher annahm?“
Da es in unserer Gesellschaft unmöglich ist mit 44 Jahren und einem Herzinfarkt noch einen Job zu bekommen, hatte ich ja nunmehr viel Zeit, sehr viel Zeit. Ich erinnerte mich an meine Jugend, an meine Bücher die ich damals las. Das Thema Spiritualität hatte mich wieder eingeholt. Ich war wieder in die richtige Spur gebracht. Heute behaupte ich: nach der Geburt meiner Tochter ist der Herzinfarkt das Beste, das mir in meinem Leben passiert ist. Er hat mir wieder meinen Weg zu mir selbst gezeigt. Es war der Quanten-Moment in meinem Leben.
Am Ende war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich zur eigenen Rückführung in ein früheres Leben entschied, um endlich zu erfahren, was hinter all dem steckt. Es war ein Ereignis, das mich nicht nur emotional sehr berührte. Es war kein schönes Leben, das sich mir offenbarte und zwar auf eine Art und Weise, wie ich es niemals zuvor auch nur im Traum für möglich gehalten hätte.
Es war ein Leben im Jahre 1628 in Wales, England. Das erste Bild, das ich wahrnahm war eine Brücke, die in etwa 10 Meter Höhe über einen reißenden Fluss führte. Auf dieser Brücke befanden sich etwa 8-10 Menschen. Manche waren bereits in der Mitte der Brücke angelangt, andere befanden sich noch am Anfang der Brücke. Auf der anderen Seite nahm ich eine Festung war. Nichts großes, eher so etwas wie ein kleines Verlies. Auch sah ich auf der anderen Seite einen Menschen auf einem Pferd sitzend, den ich während der Rückführung als Kameraden einstufte. Ich selbst befand mich nicht auf der Brücke. Mein Betrachtungswinkel entsprach dem, dass ich den anderen Reiter hoch zu Ross auf der anderen Seite wahrnahm. Plötzlich veränderte sich das Bild, und ich sah, wie die Brücke einstürzte und die sich dort aufhaltenden Menschen einer nach dem anderen herunter fiel. Es war ein grausamer Anblick, der mich emotional so tief erschütterte, dass ich bitterlich weinte. Große Verzweiflung und Unbeholfenheit stieg in mir auf. Ich fühlte eine Betroffenheit, als sei es im realen Leben gerade eben erst passiert, kein schönes Gefühl.
Es war erschreckend, die innere Gewissheit zu verspüren in diese Sache involviert zu sein, genau zu spüren, damit hast du irgendetwas zu tun, aus dieser Angelegenheit kommst du nicht mehr raus. Ich fühlte mich verantwortlich, nicht schuldig, aber verantwortlich. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es war also kein im Heimkino sitzen, nein, in diesem Moment fühlte ich es als reales Erlebnis. Seelischer Schmerz, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Trauer, Wut und viele Tränen.
So sehr sich die Rückführerin die mich damals zurückführte auch bemühte mich in eine andere Situation zu führen, es gelang ihr nicht. Immer wieder drängte sich das gleiche Bild auf. Also blieb uns nichts anderes übrig als dort ins Detail zu gehen. Und so berichtete ich, dass wir die Menschen dort im Auftrag der Kirche in Sicherheit bringen sollten. Es waren keine hochgestellten Persönlichkeiten. Nein, ganz einfache Menschen, die jedoch verfolgt wurden.
Als nächstes Bild drängte sich mir eine Situation auf in der ich versuchte eine junge Frau vor dem Absturz in die Tiefe zu retten. Sie war etwa 25 Jahre jung, hatte dunkelblondes Haar und ein einfaches, schlichtes graues Kleid an. Eigentlich war an dieser Frau nichts besonderes auffälliges. Außer ihrer Augen, in die ich schaute, als ich bemerkte, dass ich sie nicht mehr halten konnte. In diesem Augenblick machte ich die schmerzvolle Erfahrung, dass die Seele dieses Menschen den ich damals nicht retten konnte im heutigen Leben meine Tochter ist.
Skeptiker könnten jetzt natürlich fragen: woher weißt du das? Der Mensch sah doch ganz anders aus? Diese Frage wäre richtig, und die Antwort darauf simpel und einfach. Es ist kein optisches Wissen. Es ist eine innere Gewissheit, die über jeden Zweifel erhaben ist und wie man sie im Hier und Jetzt überhaupt nicht kennt.
Als meine Tochter etwa fünf Jahre alt war haben wir beide immer ein Spiel gespielt. Es war ihre Idee sich auf den Fußboden zu setzen während sie immer die gleiche Geschichte erzählte: „Papa, da ist ganz viel Wasser und du musst mich jetzt an der Hand festhalten. Und wenn ich es sage, dann musst du die Hand loslassen. Ich werde dann in das Wasser fallen und du wirst mich nicht mehr halten können."
Wenn sie beispielsweise mit den anderen Kindern vom Kindergarten einen Ausflug machte und sie dort über eine Brücke gehen musste, hatte sie Angst. Auch später, als sie schon in der Schule war und sie mit dem Bus über eine Brücke fuhren, erzählte sie anschließend zu Hause immer, dass sie in diesem Augenblick große Beklemmungen bekam. Ich habe das damals nie verstanden, weil es in ihrem heutigen Leben keine Ursachen für derartige Angstzustände gab. Nach meiner Rückführung wusste ich jedoch genau warum sie die Dinge so wahrnahm, wenn sie mit einer Situation konfrontiert wurde, in der es um die Überfahrt oder dem Übergang über eine Brücke ging.
Wir tragen diese und ähnliche traumatische Seelenerinnerungen mit uns in unsere jeweiligen neuen Leben. Für die Seele meiner Tochter war es natürlich traumatischer als für mich. Das sich Kinder besonders gut an derartige Ereignisse erinnern hat der in den USA lebende Kanadier, Doktor Ian Pretyman Stevenson († 2007) in zahlreichen Studien bewiesen. Stevenson war Biochemiker und Dr. der Psychologie. Bis zu seinem Ruhestand in 2002 leitete er die Abteilung für paranormale Wahrnehmungen an der Universität von Virginia. Er war Autor und Co-Autor in über einem Dutzend Bücher. Während seinen Reisen in zahlreiche verschiedene Länder sammelte er über 3.000 Fälle, in denen Kinder von Erfahrungen aus vorangegangenen Leben berichteten.
Nachdem ich also die Seele meiner heutigen Tochter damals nicht vor ihrem „Schicksal“ retten konnte - was ich im Übrigen heute nicht als meine Aufgabe sehe, dazu später mehr - nahm ich während meiner Rückführung auch die Kirche wahr, in der wir für gewöhnlich von Kirchenamtsträgern unsere Aufträge erhielten. Noch nie hatte ich in meinem heutigen Leben ein derartig beklemmendes und unangenehmes Gefühl erlebt, wie in diesem Moment während der Rückführung. Es gab in dieser Kirche nichts, aber auch rein gar nichts was ich hätte als angenehm oder schön empfinden können. Alles war grau, dunkelgrau, vielleicht auch nur eine Momentaufnahme aus einer Situation, als es draußen dunkel, vielleicht nur sehr stark bewölkt oder verregnet war. Es gab zu dieser Zeit ja auch kein Licht, das die Kirche ausleuchten könnte. Nein, einzig nur Kerzen. Jedenfalls hatte das alles nichts mit den tollen Eindrücken im Fernsehen zu tun, die man uns vermittelt wenn wir nachgestellte Filme aus dieser Zeitepoche anschauen. Zwischenzeitlich haben mir viele Klienten bestätigt, dass es sich um sehr düstere Zeiten handelte, die das frühe aber auch sehr späte Mittelalter betreffen.
Aber es gab auch noch andere Dinge, die ich erkannte. Zum Beispiel konnte ich die Festung sehen in die wir wieder traurig zurückkehrten, weil wir die Menschen nicht in Sicherheit bringen konnten. Auch nahm ich eine Flagge wahr. Es war eine schlichte weiße Fahne mit einem roten Kreuz. Die Rückführerin fragte mich damals: „also bist du bei den Kreuzrittern?“ Ich erwiderte jedoch, dass es sich nicht um das Kreuzrittersymbol handelte sondern einfach nur um eine weiße Fahne, aber mit einem roten Kreuz.
Wieder zuhause angekommen recherchierte ich natürlich über das, was ich während der Rückführung erlebt hatte. Die Fahne, die ich sah, war die original englische Flagge. Den meisten Menschen ist sie als rotes Kreuz auf blauen Untergrund bekannt. Das stimmt auch, aber die original englische Fahne ist weiß mit einem roten Kreuz versehen. Der Ursprung geht auf das Kreuz des heiligen Georg, Sankt-Georgs-Kreuz, zurück. Die Legende von Georg als dem Drachentöter stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sein Symbol war das rote Kreuz auf weißem Grund. Es erschien zunächst in den Kreuzzügen und wurde später von der Republik Genua als Flagge verwendet. Ab dem Jahr 1190 verwendeten englische Schiffe die Georgsflagge im Mittelmeerraum, womit sie unter den Schutz der genuesischen Flotte gestellt wurden. Der englische König zahlte dafür an Genua einen jährlichen Tribut. St. Georg wurde im 13. Jahrhundert der Schutzheilige Englands. Das Sankt-Georgs-Kreuz ist Bestandteil des Union Jack geworden, der Nationalflagge des Vereinigten Königreiches, sowie der schottischen Version des britischen Königswappens.
Auch warum wir die Menschen in Sicherheit bringen sollten konnte ich herausfinden. Zu dieser Zeit regierte Karl I., engl. Charles I, (* 19. November 1600 in Dunfermline; † 30. Januar 1649 in London) er war von 1625 bis 1649 König von England, Schottland und Irland. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus gegen das Parlament zu regieren, lösten den Englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete.
Nebenbei bemerkt: in den folgenden Jahren in die ich selbst viele Menschen zurückführte besuchte mich auch ein Klient, der ebenfalls von einer Verfolgung und dem gleichen Zeitabschnitt sprach, in dem ich meine Rückführung erlebte. Er berichtete von Menschen die Dörfer zerstörten und andere wegen ihrem Glauben verfolgten. Nicht nur, dass dieser Klient in der Lage war die Jahreszahl zu nennen. Als ich ihn während der Rückführung fragte welcher Name ganz spontan in ihm aufsteigen würde, wenn es darum ginge zu sagen, wer für all diese Taten verantwortlich sei, nannte er den Namen Karl. In meinen zahlreichen Rückführungen habe ich immer wieder Menschen getroffen, die zur gleichen Zeit lebten, in der ich auch meine eigenen Leben hatte. Bewiesen ist damit nichts, auch deshalb nicht, weil ich während den Rückführungen niemals aus persönlicher Neugierde ins Detail gehe. Und dennoch liegt die Vermutung nahe, dass wir am Ende auf die eine oder andere Art alle miteinander verbunden sind und uns somit in den jeweiligen Leben immer wieder treffen. Auf diese Möglichkeit werde ich noch etwas genauer eingehen, möchte jetzt aber erst die Beschreibung meiner eigenen, ersten Rückführung zum Abschluss bringen.
Das schönste Ereignis nahm ich am Ende wahr. Schon während der Rückführung fiel mir auf, dass mein Herz immer dann besonders an zu pochen fing, kurz bevor ich ein neues Bild wahrnehmen konnte. Das war eine sehr seltsame Erfahrung, denn normalerweise sollte man annehmen in einem absolut entspannten Zustand zu sein. Andererseits traten immer wieder Unregelmäßigkeiten mit dem Herz auf, was mich aber nicht weiter beunruhigte (bei anderen Menschen manifestieren sich diese Dinge zum Beispiel auch durch Wärme). Nur ganz am Ende der Sitzung nahm ich eine gewisse Unruhe wahr, als ich unverhofft und ohne jegliche vor Ankündigung plötzlich ein immer stärker werdendes Licht wahrnahm. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich: okay, das war es jetzt mit deinem Leben. Dein Herz schlägt wie verrückt, du nimmst dieses Licht wahr, obwohl du den Schal um die Augen gebunden hast. Wenn Menschen sterben sagen sie immer, dass sie das Licht wahrnehmen also schlussfolgerte ich trotz meiner Trance in der ich mich befand: dann wirst du jetzt sterben. Das mag sich jetzt nach einem sehr ausführlichen Moment anhören, das war es aber nicht. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde.
Heute würde ich sagen, ich wurde sprichwörtlich auf eine gewisse Art und Weise „erleuchtet“. Es wäre vielleicht gleichzusetzen mit dem, was einst die Jünger Jesus sagten: „... ein Licht, das so hell auf uns herab schien, dass wir besinnungslos waren, vor Verwunderung ...“, beschrieb einst Petrus das Ereignis.
Im gleichen Moment verspürte ich eine absolute Leichtigkeit, wohlwollende Wärme und das einzigartige Gefühl einer ganz starken Verbundenheit mit einer Quelle, die ich nicht in einer Person, eines Objektes oder auch nur annähernd auf emotionaler Ebene erklären könnte. Ich bin der Überzeugung, ich könnte es am besten so beschreiben: ich war zuhause. Ein unbeschreibliches Gefühl der Verbundenheit überkam mich. Und obwohl es so einzigartig schön war erschrak ich für einen Moment und sagte ganz spontan: „ich will hier weg.“ Ja, ausgerechnet ich, der jahrelang auf der Suche war und jetzt endlich am Ziel angelangt, mir wurde gezeigt, dass ich wesentlich mehr bin, als ich mir auch nur im Ansatz vorstellen könnte. Ich wurde überrumpelt, mit der Wahrheit auf eine Art-und Weise konfrontiert, die ich mir in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte. Und ausgerechnet ich, der so sehr danach suchte bekam in diesem Moment für den Bruchteil einer Sekunde Angst. Angst mit dem Schönsten, Besten und Höchstem konfrontiert zu sein, wonach die Menschheit seit Jahrtausenden sucht. Das, was ich in meinem Nahtoderlebnis nicht wahrnahm durfte ich nunmehr ganz bewusst erleben, ohne später auch nur im Ansatz eine Chance zu haben, es hinterfragen zu können. Da gab es kein Rechts oder Links mehr.
Die Rückführerin fragte mich: "von wo möchtest du weg, was kannst du wahrnehmen?“ Ich beschrieb ihr was ich wahrnahm, wie es sich an fühlte und sie sagte zu mir: "dann bist du jetzt in der spirituellen Welt. Manchmal können wir Fragen stellen, auch Fragen die das heutige Sein betreffen, und manchmal bekommen wir Antworten."
Was sich danach erlebte war eines meiner schönsten Erlebnisse in meinem Leben. Meine erste Frage richtete sich natürlich an die vielen Seelen der Menschen denen ich dort nicht helfen konnte. Diese vielen, die dort die Brücke herunterfielen. Anstatt Traurigkeit oder Bestrafungsgedanken, wurde mir nur klargemacht, dass alles gut sei so wie es ist und so wie es war. Zugegeben, damals fehlte mir ein wenig das Gesamtverständnis. Ich haderte mit mir selbst, denn schließlich hätte ich ja vielleicht verhindern können, dass diese Menschen dort von der einstürzenden Brücke fielen.
Schlussendlich hat mir dieses Erlebnis aber auch klargemacht warum ich heute so bin wie ich bin. Und dennoch habe ich mir oft die Frage gestellt, was wäre gewesen, wenn ich meiner eigentlichen Aufgabe und Pflicht nachgekommen wäre? Da war dieser Reiter auf der anderen Seite der Brücke, Ich selbst befand mich auf der Ursprungsseite - also die Seite von der aus die Menschen über die Brücke gehen sollten. Ich wusste auch, dass der Reiter auf der anderen Seite und ich eigentlich die Vorhut waren. Deshalb stellte ich mir abschließend immer wieder die Frage, was wäre gewesen, wenn dieser Reiter und ich gemeinsam mit unseren Pferden auf der Brücke gewesen wären? Vom Gesamtgewicht her betrachtet würde es wahrscheinlich dem Gewicht von etwa zehn Personen entsprechen. Also so viele, die die Brücke heruntergestürzt sind.
Vielleicht wären diese noch am Leben und nur der damaliger Kamerad und ich wären ihn in den Abgrund gestürzt. Zugegeben, es ist müßig darüber nachzudenken, weil wir die absolute Wahrheit und Antwort nicht finden werden. Trotzdem hat mir dieses Ereignis gezeigt, wie wichtig es ist, die Frage der Verantwortung für unser jeweiliges Handeln zu übernehmen.
Als ich am Ende der Rückführung die Augen wieder geöffnet hatte, war mein erster und spontane Gedanke: "Das müssten alle Menschen erleben können, dann würde sich in der Welt vielleicht etwas ändern!" Wenn ich die Reaktionen der Menschen vergleiche, die heute zu einer Rückführung zu mir kommen, dann frage ich mich heute noch manchmal, warum mir ausgerechnet diese Gedanken in den Kopf kam, denn die meisten Menschen sind von dem erlebten mehr beeindruckt als es aus der Perspektive für andere zu sehen. Damit möchte ich jetzt nicht zum Ausdruck bringen, deshalb ein ganz besonderer Mensch zu sein, aber ungewöhnlich ist es auf eine Art schon. Trotzdem, blieb es zunächst bei dem spontanen Gedanken: "wenn das alle anderen Menschen erleben könnten, dann würde sich in der Welt vielleicht etwas ändern!"
Ich verbrachte viele Stunden damit, immer wieder zu hinterfragen, ob es wohl der richtige Entschluss sei, mich zum Rückführungsbegleiter ausbilden zu lassen, um anderen Menschen das zu vermitteln, was ich während meinen Rückführungen erlebt hatte.
Schlussendlich ließ ich mich bei einer staatlich anerkannten Diplom Psychologin und Psychotherapeutin zum Rückführungstherapeuten ausbilden. Sie selbst verfügte bereits über praktische Erfahrung sowohl auf dem Gebiet der Rückführungen als auch über Therapieerfahrung mit Menschen, die beispielsweise unter Depressionen, Ängsten oder psychosomatischen Erkrankungen litten. Auch hatte sie während Ihrer langjährigen Berufserfahrung viele kranke Menschen auf ihrem Leidensweg des Sterbens begleitet. Obwohl diese Themen oberflächlich betrachtet nicht viel mit Rückführungen gemeinsam haben, blieben sie in der Ausbildung - jedenfalls ansatzweise - nicht unberücksichtigt. Heute muss ich sagen, dass mich während meiner Arbeit als Rückführungsbegleiter viele kranke Menschen aufgesucht haben. Manche von Ihnen hatten nur noch einige Monate oder Wochen zu leben, andern haben ihnen nahestehende Menschen verloren. Soweit ich das im nach hinein aus meiner Sicht und den Gesprächen entnehmen konnte, ist keiner von ihnen jemals mit einem unguten Gefühl aus meiner Praxis gegangen. Die Erkenntnis, dass ihre eigentliche, seelische Existenz mit dem körperlichen absterben nicht zu Ende sein wird, hat ausnahmslos allen Menschen eine Brücke zum nahenden Tod gebaut.
Nach meiner erfolgreichen Ausbildung hinterfragte ich auch, wie werde ich wohl am Ende mit alle dem umgehen können. Was ist, wenn Seelen zu mir kommen, die eine schwierige, traumatische Vergangenheit hinter sich haben, Opferleben in denen sie traumatisiert wurden. Wie soll ich die Menschen nachher auffangen können? Viele Fragen, die in weiteren Kapiteln noch angesprochen werden. Ich möchte an dieser Stelle jedoch vorwegnehmen, dass jeder Mensch immer nur soviel zu sehen bekommt, wie er am Ende auch vertragen kann.
Ich hinterfragte aber auch, wie es sein kann, dass es die Wissensschaft selbst nach über 40 Jahren (solange werden Rückführungen in vergangene Leben bereits praktiziert) derartige und den vielen neuen Erkenntnissen aus der Biologie, Bio- und Quantenphysik nicht geschafft hat, alle Erkenntnisse aus zig-tausend Erfahrungsberichten aus Rückführungen in vergangene Leben in ein modernes Weltbild zu integrieren. Und das, obwohl es mittlerweile klare Modelle aus der Quantenphysik gibt, mit denen diese Dinge erklärbar sind. In diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt auf das Werk von Dr. Michael König verweisen. Der mit seinem Buch „Das Urwort“ einen neuen Standard und gleichzeitig eine Brücke zwischen populärer Wissenschaft und Spiritualität gebaut hat.
Das diese Dinge erst jetzt allmählich an die Öffentlichkeit gelangen und das traditionelle Weltbild zum bröckeln bringen braucht einen nicht zu wundern, wenn man weiß, dass selbst Menschen aus den eigenen Reihen der Wissenschaft nicht mehr trauen. „Die Wissenschaft sollte eigentlich unsere Rettung sein, doch es ist sehr gefährlich geworden, der Wissenschaft zu vertrauen“, sagt einst die britische Historikerin Francine Blake.
„Die Wissenschaft ist ein Dogma“, klagt der Experimentalphysiker Prof. Ernst Senkowski in dem Film [R]Evolution 2012 seine eigenen Kollegen und Kolleginnen an. „Das merkt man ja, wenn man sie mit Grenzgebieten konfrontiert, die Wissenschaftler, dann heben sie die Hände, entweder sie laufen weg oder machen die Augen zu und sagen: der böse Hund, der sieht mich nicht mehr. Oder, der Hund der guckt ganz gut.“