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ОглавлениеKurze Einführung in die Offenbarung
Verfasser
Der Verfasser der Offenbarung nennt sich einfach nur Ich, Johannes, euer Bruder (1,9)! Für die Empfänger war also vollkommen klar, wer ihnen da schrieb: offensichtlich eine Person, die so bekannt war, dass sie sich nicht näher vorstellen musste. Wir können davon ausgehen, dass es sich um den Apostel Johannes handelt.
Ort und Zeit der Abfassung
Johannes befand sich zwangsweise auf der im Ägäischen Meer gelegenen Felseninsel Patmos. In der Offenbarung gibt es keine konkreten Hinweise zur Zeitgeschichte, sodass wir die Abfassungszeit nur vermuten können. Vieles spricht dafür, dass sie gegen Ende der Regierungszeit des römischen Kaisers Domitian (81-96) geschrieben wurde. Unter ihm fand die erste weitreichende Verfolgung von Christen statt. Sie weigerten sich, den römischen Kaiser als göttliche Person zu verehren. Damit galten sie als „Hasser des Menschengeschlechts“ (odium generis).
Empfänger
Im ersten Schreibbefehl (1,11) werden als Adressaten zunächst die christlichen Gemeinden im Westen Kleinasiens genannt. Das siebenfache Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! (2,7.11.17.29; 3,6.13.22) scheint aber über diese ursprünglich angesprochene Zielgruppe weit hinaus zu weisen.
Zweck der Abfassung
Johannes soll aufschreiben, was ist und was geschehen soll danach (1,19). Die Gemeinde wird damit zu einem Zweifachen befähigt:
1 Sie soll ihre (jeweilige) Gegenwart durchschauen können. Hinter den Kulissen des sichtbaren Geschehens findet in der unsichtbaren Welt ein Kampf statt, dessen Ausgang schon längst feststeht.
2 Ihr wird der Blick auf das Ziel der Weltgeschichte gelenkt. Die Tendenzen zur Vergöttlichung des Menschen, aber auch die Zunahme an Katastrophen jeder Art entsprechen den Darstellungen in der Offenbarung. Christen können darin nicht einfach nur das nahende Ende erkennen, sondern den Wechsel von der Zeit zur Ewigkeit und einer neuen Schöpfung.