Читать книгу Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer - Страница 10

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City of London

Die City of London erstreckt sich nur über wenig mehr als eine Qua­dratmeile. Im Westen wird von der Temple Bar begrenzt, im Norden von der Smithfield Long und der Chiswell Street (bis zur Liverpool Station), im Osten von der Middlesex Street (bis zum Tower Hill) und im Süden von der Themse.

Vermutlich befand sich hier schon vor Ankunft der Römer eine Ansiedlung mit einem kleinen Hafen. Die Ero­be­rer nannten sie Londinium und befestigten sie mit einer Mauer. In der Folgezeit ent­wickelte sich daraus ein blühendes Handelszentrum, dessen Zeugnisse heu­te in den hiesigen Museen zu be­sich­tigen sind. Seit dem Jahr 1215 ist die City durch die Mag­na Carta in recht­licher Hinsicht weitgehend unab­hängig; der Bürgermeister ge­nießt seit­her zahlreiche Privilegien und hat ei­nen direkten Zugang zum Kö­nig­li­chen Hof. Zweimal wurde das Gesicht der City of London entscheidend verändert: 1666 zerstörte ein Großfeuer zwei Drit­tel der überwiegend aus Holz errich­te­ten Stadt; ähnlich verheerend waren die Verwüstungen durch die deutschen Luftan­grif­fe im Zweiten Weltkrieg.



Technisches Wunderwerk: die Tower Bridge

Das jetzige Stadtbild wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt. So­fort fallen dem Besucher die Gebäudekomplexe der Banken und Ver­siche­rungs­ge­sell­schaften ins Auge. Wohn­raum ist eine Seltenheit. In der City wird nicht ge­wohnt, sondern gear­beitet. Nur noch rund 6000 Menschen - fast zwei Drittel in den begehrten Ei­gen­tumswohnungen des Barbican Cent­re - leben im historischen Zen­t­rum Londons; den City-Bewohnern ste­hen mehr als 300.000 Pendler (com­mu­ters) gegenüber, die Tag für Tag aus den Vorstädten hereinfahren. Nachts und am Wochenende ist das Viertel voll­kommen ausgestorben, doch nach Fei­er­abend und während der Mit­tags­pause, wenn die Angestellten in die um­liegenden Ca­fés und Sandwich-Bars strö­men, geht es richtig hektisch zu.

The Monument: Eine 62,15 Meter hohe dorische Säule erinnert an die Ver­wüs­tun­gen durch das Große Feuer im Jahre 1666. Die Höhe des Denkmals ent­spricht ex­akt der Entfernung zu jener Bäckerei in der Pudding Lane, wo der schreck­liche Brand ausbrach. Das ein­drucks­volle Monument stammt von Sir Chris­to­pher Wren, der maßgeblich am Wie­der­aufbau der City beteiligt war. Der kurze, aber an­stren­gen­de Aufstieg - für die 311 Stufen bekommt man hinterher sogar eine Urkunde - wird mit einem schönen Panoramarundblick über die Dachlandschaft der City be­lohnt.

♦ Monument Street, EC3. (U) Monument. Tgl. 9.30-18 Uhr, im Winter bis 17.30 Uhr. Eintritt £ 4.50, erm. £ 3 bzw. £ 2.30 (Kombiticket mit Tower Bridge £ 11, erm. £ 7.50 bzw. £ 5). www.themonument.info.

Tower of London: Der Tower of London ist die am besten erhaltene mit­tel­alter­li­che Festung Großbritanniens. Gleich nach der Schlacht von Hastings (1066) be­fahl Wil­helm der Eroberer den Bau einer Bastion außerhalb der Stadt­mau­ern, um die Be­völkerung besser unter Kon­trolle zu haben und seine Macht zu de­mons­trieren. Die­se später als White Tower bezeichnete Burganlage - Baumeister war der Bischof Gun­dulf von Rochester - diente zunächst als Wohn­sitz und Be­ob­achtungsposten. Die Mau­ern sind mehr als drei Meter dick! Im Laufe des 12. und 13. Jahr­hunderts wur­de die An­lage wesentlich erweitert, unter an­de­rem durch den Bell Tower, einen äu­ße­ren Be­festigungsring, und einen Was­ser­gra­ben. Eine Besichtigung des To­wers be­ginnt am Middle Tower, wo sich einst eine Zugbrücke befand. Da­nach gibt es kei­ne vorgeschriebene Route, doch emp­fiehlt es sich, zuerst die in­te­res­san­teste Dau­erausstellung zu be­su­chen: Im White Tower wird man näm­lich um­fas­send über die Bau­ge­schich­te des To­wers informiert. Für die meisten Be­su­cher ist es über­ra­schend, dass bis 1835 zum Tower auch eine Me­na­gerie mit Löwen und Elefanten ge­hörte, die spä­ter im Londoner Zoo auf­ging. Kin­der sind besonders für die aus­gestellten mit­telalterlichen Waffen und Rüs­tun­gen zu begeistern. Die St John’s Cha­pel im zweiten Stockwerk, ein schlich­ter ro­manischer Sakralbau, ist das älteste er­hal­tene Gotteshaus Lon­dons.


Empfehlenswert ist eine eingehende Betrachtung der Kronjuwelen im Jewel House, die sich trotz langer Warte­schlan­gen lohnt. Die meisten Kronin­sig­nien sind wäh­rend der kurzlebigen Republik eingeschmolzen worden. Die älteste Krone stammt des­halb aus der Zeit der Restauration (der Zeit nach der Republik), sie wiegt fünf Pfund und wird noch heute für Krönungen be­nutzt. Schön ist Königin Viktorias Imperial State Crown, die mit mehr als 3000 Diamanten aufwarten kann. Die Krone der Queen Mother aus dem Jahre 1937 wird u. a. vom berühmten Dia­man­ten Kohinoor mit 108 Karat (1 Ka­rat entspricht 0,2 Gramm) geschmückt. Er ist einer der größten Diamanten der Welt; überreicht wurde er Königin Vik­toria 1850 von der britischen Indien­armee. Außerdem sind natürlich viele Kro­nen, Zepter, Reichs­äp­fel und Staats­schwerter zu besichtigen. Auf ei­nem Roll­band wird man an den Kron­ju­we­len vorbeigefahren, damit es nicht zu Staus kommt (die sich trotzdem bil­den).

Nicht versäumen sollte man eine Besichtigung des zur Themse zei­gen­den Traitor’s Gate und des an­gren­zen­den Medieval Palace, in dem einst Edu­ard I. residierte. Im Beau­champ Tower haben bedeutende Staatsgefangene ihre Mauerkritzeleien hin­ter­lassen, im Bloody Tower verbrachte Sir Walter Raleigh, der Gründer der eng­li­schen Kolonie Virginia, zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern zwölf lange Jahre und schrieb dabei seine „History of the World“. Der Wall Walk führt entlang der östlichen Be­fes­ti­gungs­mauer. Von einem Besuch des In­fan­te­rie­mu­seums (Fusiliers’ Museum), für den ein zusätzlicher Obolus be­rech­net wird, kann man getrost Abstand nehmen. Wer im Tower die Orien­tie­rung verloren hat, soll­te sich mit seinen Fragen an die Yeomen Warders wenden. Die uniformierte kö­nig­liche Garde - im Volksmund werden sie Beefeaters ge­nannt - gibt gerne Auskunft.

Ein Beleg für das ausgeprägte Tra­di­tionsbewusstsein der Engländer ist die nächt­li­che Zeremonie der Schlüs­sel­übergabe. Seit etwa 700 Jahren wird immer um Punkt 21.53 Uhr das Haupt­tor des Towers abgeschlossen. Eine Teil­nahmeerlaubnis dafür ist min­des­tens vier, besser noch acht Wo­chen vor­her bei Ceremony of the Keys zu be­antragen. Achtung: Legen Sie dem Brief einen internationalen Ant­wort­schein bei. Die schriftliche Ge­neh­mi­gung muss man um 21.30 Uhr dem diensthabenden Of­fi­zier am Haupt­tor vor­legen.

♦ SE1. (U) Tower Hill. Tgl. 9-17.30 Uhr, So und Mo erst ab 10 Uhr, im Winter nur bis 16.30 Uhr. Ein­tritt £ 27.20, erm. £ 21.30 bzw. £ 12.90, Fa­mi­lien­ticket £ 69.20. Wer online bucht, spart jeweils 10 %. www.hrp.org.uk/tower-of-london. Emp­feh­lenswert ist der Audioguide.

Der Große Brand

Innerhalb weniger Jahrzehnte hatte sich die Londoner Bevöl­ke­rung im 17. Jahr­hundert auf über 200.000 verdoppelt, als in den frühen Morgen­stun­den des 2. September 1666 in einer Bäckerei an der Pudding Lane ein kleiner Brand ausbrach, der als ungefährlich eingestuft wurde. Der damalige Lord Ma­yor Sir Thomas Blood­worth murmelte etwas von „Kinderkram, den sogar ei­ne Frau aus­pinkeln könnte“ und legte sich wieder in sein Bett. Eine fatale Fehl­einschätzung - denn wegen ungünstiger Winde breitete sich der „Kin­der­kram“ zu einer fünf Tage währenden Feuersbrunst aus: „Und der mächtig star­ke Wind trieb das Feuer in die Stadt, und alles erwies sich nach so langer Tro­ckenheit als brennbar, selbst die steinernen Kirchenmauern“, notierte der Augenzeuge Samuel Pepys in seinem Tagebuch. Der Schaden war ver­hee­rend: Vier Fünf­tel der Londoner City und die Hälfte der westlichen Pe­ri­phe­rie waren vernichtet. Rund 13.000 Häuser sowie 87 Kirchen, da­runter die alte St Paul’s Cathedral, wurden ein Opfer der Flammen. Das einzig Positive an der Feuersbrunst war, dass auch die Pest aus London verschwand.

Tower Bridge: Obwohl gerade erst ein gutes Jahrhundert alt, ist die Tower Bridge das meistfotografierte Wahr­zei­chen Londons. Die 1894 in der Nähe des To­wers errichtete Hängebrücke wur­de als technisches Wunderwerk bestaunt, da ihr be­weglicher Mittelteil hochgezogen werden kann, um so auch größeren Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Die Zugbrücke - Archi­tekt war Sir Horace Jones - gilt als tech­nische Meisterleistung: Innerhalb von 90 Sekunden ist es möglich, die bei­den Flügel hochzuziehen. Obwohl die Brü­cke damals mit modernster Hy­drau­lik­technik betrieben wurde, hüllte man den Mechanismus in ein mittel­alter­li­ches Ge­wand, damit Brücke und Tower ein harmonisches Ensemble bildeten.

♦ SE1. (U) Tower Hill. Tgl. 10-17.30 Uhr, im Win­ter bis 17 Uhr. Eintritt £ 9.80, erm. £ 6.80 oder £ 4.20 (Kom­biticket mit The Monument £ 12, erm. £ 8.20 oder £ 5.50). www.towerbridge.org.uk.

Lloyd’s Building: Lloyd’s, die wohl be­rühmteste Versicherungsgesellschaft der Welt, ließ sich von 1978 bis 1986 für 169 Millionen Pfund den bis dahin wohl architek­to­nisch anspruchs­volls­ten Bau in der Londoner City errichten. Die Pläne stammen von Richard Ro­gers, der zuvor mit seinem Pariser Cen­tre Pompidou für Furore ge­sorgt hatte.

♦ Lime Street, EC3. (U) Monument.


Moderne Fußgängerbrücke vor der altehrwürdigen St Paul’s Cathedral

Museum of London: Zugegeben, der weiß gekachelte Bau wirkt nicht gerade an­zieh­end, doch sollte man keinesfalls einen Besuch des 1976 eröffneten Lon­doner Stadt­museums versäumen. Di­rekt neben einem Teilstück der rö­mi­schen Stadt­mauer gelegen, lädt das Museum zu einer didaktisch sehr an­spre­chenden Er­kun­dung der Stadt­ge­schichte ein. Im Vordergrund stehen - abgesehen vom großen Feu­er des Jah­res 1666 - weniger die bedeutenden Er­eignisse, sondern in erster Li­nie die Sozial- und Kulturgeschichte der eng­li­schen Hauptstadt. Von der Früh­ge­schich­te über die römische Epoche bis zum multikulturellen London der 1990er-Jah­re wird nichts ausgelassen. Besonders prachtvolle Exponate sind die reich ver­zier­te Kutsche des Lord Mayor - die 1757 gefertigte Staats­ka­rosse bringt mit ihren drei Tonnen mehr Gewicht auf die Waage als ein moderner Mercedes-Benz - und ein Art-déco-Aufzug, der aus dem an der Oxford Street gelegenen Kaufhaus Sel­frid­ges stammt. Die Lower Galleries, die sich mit der Geschichte Londons von 1666 bis in die Gegenwart be­schäf­tigen, präsentieren sich seit Som­mer 2010 mit einer voll­kommen neuen Dau­er­ausstellung. Ausblick: Im Jahr 2021 wird das Museum zum Smith­field Market umziehen. Ein Tipp: Da sich das Museum stets um an­spre­chen­de Sonderausstellungen bemüht, lohnt sich ein Besuch bei jedem Lon­don­aufenthalt.

♦ London Wall, EC2. (U) St Paul’s. Tgl. 10-18 Uhr. Eintritt frei! Son­der­ausstellungen: ab £ 5. www.museumoflondon.org.uk.

Barbican Centre: Der riesige, zwischen 1959 und 1981 errichtete Komplex des Barbican Centre - der Name erinnert an einen mittelalterlichen Wachtturm - wird von manchen Leuten als das englische Gegenstück zum New Yorker Lincoln Cen­tre bezeichnet. Unter „ei­nem Dach“ sind hier die Concert Hall, das Royal Sha­kes­peare Company The­atre, das Pit Theatre, die Kunst­ga­le­rie Barbican Art Ga­l­le­ry, die Exhibition Hall, eine Bibliothek und mehrere Kinos vereint. Im Konservatorium spielt auch das berühmte London Symphony Orches­tra. Innenhöfe, Ca­fés, Bars und Res­taurants sorgen für einen ge­mütli­chen Rahmen.

♦ Silk Street, EC2. (U) Barbican oder Moorgate.

St Paul’s Cathedral: Der Sitz des ang­li­kanischen Bischofs von London ist nach dem Pe­tersdom zu Rom das zweit­größte Gotteshaus Europas: Das Kirchenschiff misst 152 Meter in der Länge! Ähnlich wie in der Westminster Abbey ruhen in der Kryp­ta von St Paul viele Persönlichkeiten der englischen Geschichte, wie beispielsweise der Duke of Wellington, Lord Horatio Nel­son sowie der Architekt der Kirche, Sir Chris­topher Wren (der von außen zu­gäng­liche Eingang befindet sich beim nörd­li­chen Kirchturm). Die Kirche selbst zeigt sich trotz ihrer Dimen­sio­nen als ein har­mo­nischer, von der ita­lienischen Renaissance beeinflusster Bau mit zwei Ba­rock­tür­men. Ver­gli­chen mit der Formenfülle deutscher Barockkirchen strahlt die Ka­the­drale ei­ne geradezu unterkühlte Atmosphäre aus. St Paul ist gewissermaßen das Meis­terwerk von Christopher Wren (1632-1723), dem wohl bekanntesten Bau­meis­ter im nachrepublikanischen London. Wer die Kirche besucht, sollte trotz des zu­sätzlichen Entgeltes nicht versäumen, die 530 Stufen zur 111 Meter hohen Kup­pel und der Flüster­galerie (Whispering Gallery) empor­zu­steigen. Die Aussicht ist fan­tastisch!

♦ St Paul’s Churchyard, EC4. (U) St Paul’s. Mo-Sa 8.30-16 Uhr, Galleries ab 9.30 Uhr. Eintritt £ 20, erm. £ 17.50, bis 17 Jahre £ 8.50, Familien £ 48.50. Günstigere Online-Tickets. www.stpauls.co.uk.

Old Bailey: Das oberste Gerichts­gebäu­de der Stadt (Central Criminal Court) wird überragt von einer 165 Meter ho­hen Kuppel. Auf dieser befindet sich die vier Meter hohe Statue der Justitia (Lady of Justice). Alle fünf Jahre wird sie neu vergoldet und jedes Jahr im August gründlich gereinigt.

♦ Newgate Street, EC2. (U) St Paul’s. Hinweis: Die Gerichtssitzungen sind generell öf­fent­lich, man kann Mo-Fr von 10.30 bis 13 Uhr s­o­wie zwischen 14 und 16 Uhr daran teil­neh­men. Das Mindestalter für Zuschauer liegt bei 14 Jahren.

Strand, Fleet Street, Holborn und Clerkenwell

Da London ursprünglich aus zwei Städ­ten, der City of London und der City of West­minster, bestand, kann man die Law Courts gewissermaßen als Naht­stelle be­zeichnen. Die Gerichtshöfe lie­gen direkt an der Fleet Street, die als „Straße der Tin­te“ weltberühmt ge­wor­den ist. Die Geburtsstunde der Inns of Court schlug ge­gen Ende des 13. Jahr­hunderts, als König Eduard I. einen großen Teil der Recht­spre­chung auf ei­ni­ge vom Gericht bestimmte Personen übertrug, um den Kir­chen­fürsten die Gerichtsbarkeit zu entziehen. Um die­sen Einstieg in das English Com­mon Law zu ermöglichen, wurden auf einem Areal, das einst dem Orden der Tem­pel­ritter gehört hatte, die ersten Rechts­schulen gegründet. Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts entstand dann eine beschauliche Anlage mit Höfen, Gär­ten und Kir­chen. In unmittelbarer Nachbarschaft, in der Fleet Street, eröffnete Wynkyn de Worde im Jahre 1491 eine Druckerwerkstatt. Mit einiger Verzögerung zogen auch die Zei­tungs­verleger in die Fleet Street. Den Anfang machte der Daily Courant, der am 11. März 1702 erstmals erschien. Zahllose weitere renommierte Tages­zei­tun­gen, darunter die Times sollten folgen. Ein Standortvorteil war die Nähe zu den Ge­rich­ten und zur Börse, so dass die Jour­nalisten noch kurz vor Redak­tions­schluss die neu­esten Urteile kommen­tieren konnten. Bis in die Achtziger­jah­re war die „Straße der Tinte“, wie die Fleet Street liebevoll genannt wurde, das Zentrum der britischen Zeit­ungs­industrie. In den Untergeschossen der Bürohäuser wurden alle großen Zei­tungen, wie der Daily Telegraph, die Financial Times und der Daily Express, gedruckt. Da es durch die Entwicklung neuer Redaktions- und Produktions­tech­no­lo­gien nicht mehr länger not­wendig war, dass Journalisten, Setzer und Drucker ge­meinsam unter einem Dach arbeiten, lagerten viele Zeitungen ihr Druckhaus in die Dock­lands aus.


Fleet Street - die einstige Straße der Tinte

Nordöstlich der Fleet Street liegt Clerkenwell, einer jener Stadtteile, die derzeit voll im Trend liegen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verkam Clerkenwell zu­neh­mend, bis das durch verlassene Industriebauten geprägte Vier­tel zu Beginn der 1990er-Jahre un­erwartet vom Schmuddelkind zum Geheimtipp mutierte. Leer steh­ende Fab­rik­gebäude wurden zu schicken Lofts um­gebaut, Architekturbüros und Wer­be­agenturen gegründet. Aufgrund der günstigen Mieten und der vor­teil­haf­ten Nähe zur City und nach Soho richteten sich Künstler ihre Ateliers ein, Ga­le­rien und Szenekneipen folgten nach. Quasi über Nacht war Clerken­well en vogue. Der urbane Charakter, gepaart mit ver­winkelten Gassen und kleinen Plätzen, gefiel auch den Foto­grafen, Grafikern und Architekten. Es wird nicht mehr lan­ge dauern, bis sich die Künstler die Mieten für ihre Ateliers nicht mehr leis­ten können, da es in Yuppiekreisen als chic gilt, ein Loft in Clerkenwell zu besitzen.

Courtauld Gallery: Obwohl die Court­auld Gallery nur über eine bescheidene Aus­stel­lungsfläche verfügt, besitzt sie eine der hochkarätigsten Sammlungen von ganz Eng­land. Leider ist sie wegen Renovierung bis Frühjahr 2021 ge­schlos­sen. Zu ihrem Fundus gehören Werke von Rubens, Tiepolo, Botticelli, Pieter Brue­ghel, Lucas Cranach bis hin zu Manet, Degas, Cézanne, Monet, Pis­sarro, Gau­guin, Renoir, Seurat, Tou­louse-Lautrec und Vincent van Gogh.

♦ Somerset House, Strand, WC2R. (U) Temple. Bisher tgl. 10-18 Uhr, Eintritt £ 8, erm. £ 7. www.courtauld.ac.uk.

Royal Courts of Justice: Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat der oberste Ge­richtshof von England hier seinen Sitz. 1874 begannen die Arbeiten unter An­leitung des Ar­chi­tekten G. E. Street, doch es dauerte acht Jahre, bis Queen Viktoria den neo­go­ti­schen Bau einwei­hen konnte. Über tausend Räume und mehr als 5,5 Kilometer lange Korridore findet man im Inneren. Von der rie­si­gen Eingangshalle mit ihrem ein­drucks­vollen Mosaikfußboden kommt man in einen kleineren Nebenraum, in dem einige Roben ausgestellt sind. Wäh­rend der Öffnungszeiten darf man auf allen Pub­lic Galleries den Ver­hand­lungen beiwohnen.

♦ Strand, WC2. (U) Temple. Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr.

Inns of Court: In der unmittelbaren Um­gebung der Royal Courts of Justice be­fin­den sich die vier Inns of Court (Lincoln’s Inn, Inner Temple, Middle Temple und Gray’s Inn). Hier werden die barristers, jene Rechtsanwälte, die vor Gericht plä­die­ren dürfen, aus­ge­bil­det. Ihr besonderer Status - im Ver­gleich zu den übrigen Ad­vo­ka­ten - ist allein an ihrer kleinen Zahl zu erken­nen, denn in England und Wales gibt es ge­rade einmal 6000 barristers (alle an­de­ren Juristen heißen solicitors). Und nur ein barrister kann in den Richter­stand erhoben werden. Wer allerdings ein sol­cher Elitejurist werden will, muss zu­nächst den mühevollen Weg durch die alt­ehr­wür­digen Rechts­schu­len gehen.

♦ Strand, WC2. (U) Temple (für die beiden Temple Inns), Holborn oder Chancery (für Lincoln’s Inn) und Chancery (für Gray’s Inn).

Dr Johnson’s House: Der Kritiker Sa­mu­el Johnson (1709-1784) gilt als der he­raus­ra­gende Gelehrte der englischen Spät­aufklärung. Außer Shakespeare wird kein eng­lischer Schriftsteller so häufig zitiert wie Samuel Johnson. Von 1748 bis 1759 lebte John­son in diesem Haus und arbeitete zusammen mit sechs Sekretären an seinem be­rühmten „Dictionary of the English Language“.

♦ 17 Gough Square, EC4. (U) Chancery Lane. Mo-Sa 11-17.30 Uhr, im Winter bis 17 Uhr. Eintritt £ 7, erm. £ 6 bzw. £ 3.50. www.drjohnsonshouse.org.

Sir John Soane’s Museum: Das Sir John Soane’s Museum ist das wahr­schein­lich un­gewöhnlichste Museum in ganz London. Mit seinen verwinkelten, in­ei­nan­der ver­schachtelten Räumlich­kei­ten erinnert es stark an ein früh­neu­zeit­liches Ku­rio­si­tä­ten­kabinett. Der Ar­chi­tekt Sir John Soane (1753-1837) hat hier 24 Jahre seines Le­bens verbracht und das Haus sukzessive in ein Mu­se­um umgewandelt. Seither steht das im nahezu unveränderten Zustand erhal­te­ne Museum allen interessierten Be­su­chern offen. Zu den wertvollsten Ex­po­naten zählt ein ägyptischer Sarkophag des Herr­schers Seti I.; im Picture Room und anderen Zimmern hängen Bilder von Ho­garth, Tur­ner und Watteau. Um die Eingangssituation zu verbessern, er­folgte 2012 der Durch­bruch zum Nach­barhaus und eine Erweiterung und Renovierung des Museums.

♦ 12 Lincoln’s Inn Fields, WC2. (U) Holborn. Mi-So 10-17 Uhr sowie am ersten Di im Mo­nat 18-21 Uhr bei Kerzenlicht (£ 25). Ein­tritt frei, Sonder­aus­stellungen £ 3. www.soane.org.

Bloomsbury

Bloomsbury ist traditionell das Viertel der Dichter und Intellek­tuel­len, der Uni­ver­si­täten und Bibliotheken. Mit dem British Mu­seum be­sitzt Bloomsbury zudem ei­nen der größten Londoner Pub­li­kums­magneten.

Die vielen Studenten machen auf die 1836 am Gordon Square, im Herzen von Bloomsbury, eröffnete University of London aufmerksam. Nach ei­nem Campus sucht man allerdings ver­geb­lich, denn die Universität ist auf mehr als hun­dert Gebäude von Bloomsbury verteilt. Obwohl in der imaginären Rang­folge der englischen Universitäten hinter Oxford und Cambridge nur an dritter Stelle steh­end, genießt das „Cock­ney College“ einen fortschritt­li­chen Ruf. Dies gründet sich auf dem Umstand, dass hier auch Studenten auf­genommen wurden, die nicht der ang­likanischen Kirche angehörten, zu­dem beschritt man mit der Einrichtung von naturwissenschaftlichen und neu­sprachlichen Lehrstühlen akademi­sches Neuland.

Raub oder Kauf?

Die berühmtesten Exponate aus der Sammlung griechischer und römischer Al­tertümer sind die vom Athener Parthenon stam­men­den Elgin Marbles. Als Athen im frühen 19. Jahrhundert von den Tür­ken besetzt war, kaufte der namens­gebende Lord Thomas Elgin die Reliefs und rettete sie vor dem Ver­fall - so die englische Ver­sion; für die Griechen stellt der „Kauf“ einen klas­si­s­chen Kunst­raub dar, weshalb sie nicht müde werden, die Elgin Marbles zu­rück­zufordern. Und sie haben Recht: Lord Elgin hat nämlich nicht nur eine der Koren des Erechtheion abtransportiert, sondern auch fast die Hälfte des Frie­ses vom Parthenon sowie die Giebel­figuren und Metropen abreißen las­sen, weshalb ihn schon ein Zeit­genosse, der bayerische König Ludwig I., der „Barbarei“ be­zich­tigte. Die Bemü­hun­gen um die Rückgabe der Elgin Marbles sind aber fast zwangs­läufig vergeblich, denn ein großer Teil der Ex­po­nate des British Museum ist das Ergebnis eines einzigartigen Kunst­im­pe­ria­lis­mus. Wo auch immer in der Welt Vertreter des Empires auftauchten, klauten - respektive kauften - sie, soviel sie nur konnten. Würde man nun die grie­chi­schen Forderungen als rechtmäßig aner­ken­nen, müssten die Engländer sich von einem beachtlichen Teil der im British Museum ausgestellten Ex­po­nate trennen ...

British Museum: Den Grundstock für das 1759 gegründete British Museum bildete die Sammlung des irischen Arztes Hans Sloane, die der englische Staat wenige Jah­re zuvor erworben hat­te. In der Anfangsphase fungierte diese nationale Institution nur als Bibliothek und naturwissenschaftliche Samm­lung, die von den Zeit­ge­nos­sen als „the old curiosity shop“ verspottet wurde; Fürst Pückler-Muskau stufte die Samm­lung gar als „Mischmasch“ ein. Erst infolge der napoleonischen Kriege und Be­u­tezüge stieg das British Muse­um im frühen 19. Jahrhundert, dem Vor­bild des Pa­riser Louvre nacheifernd, zur ersten Adresse unter den Antiken­sammlungen auf. Hat­te das Museum bis dato im alten Montague House Platz gefunden, legte John Smirke 1823 einen Entwurf für einen Neubau vor, den sein Bruder Robert 1857 voll­endete: Der mächtige Bau des Greek Revival mit ionischem Portikus wies de­mons­trativ auf die Kostbarkeiten der Samm­lung hin. Ganz im Geiste der Auf­klä­rung war man darum bemüht, alle Aus­drucksformen der menschlichen Kultur wie eine lebendige Enzyklopädie unter einem Dach zu versammeln.

Um sich einen ersten Überblick über die einzelnen Sammlungen zu ver­schaf­fen, em­pfiehlt es sich, am Ein­gang des „BM“ einen der kostenlosen Übersichtspläne so­wie aktuelles Infor­mationsmaterial mitzunehmen. In vie­len Sälen enttäuscht je­doch die anti­quier­te Darbietung der Kunstschätze; mithilfe einer modernen mu­seums­di­dak­tischen Präsentation würde das British Museum sicher an Attraktivität ge­win­nen. Nichtsdestotrotz können Kunst­liebhaber problemlos mehrere Ta­ge in diesem mu­sealen Labyrinth ver­bringen. Von herausragender Be­deu­tung ist fraglos die im West­flügel untergebrachte Sammlung griechischer und römischer Alter­tü­mer mit den Elgin Marbles in Raum 18. Die kost­ba­ren Marmorreliefe gehörten zu ei­nem Fries, der die Cella des Parthenons um­gab und den Festzug der Panathenäen zu Eh­ren der Athena darstellt. Großer Beliebtheit erfreut sich die ägyptische Ab­tei­lung mit ihren Mumien (Raum 61 bis 66) und der in Raum 4 stehende Rosetta Stone, mit dessen Hilfe Jean-François Champollion 1822 die Ent­zifferung der ägy­p­ti­schen Hie­ro­gly­phen glückte. Ebenfalls im Westflügel befinden sich die Altertümer aus dem Nahen Osten mit vielen sehenswerten assyrischen Skulpturen. Einblicke in die prä­historische und römische Ver­gan­genheit Großbritanniens bieten die Ex­po­nate in den Räumen 41, 49 und 50; hier ist auch der Mildenhall Treasure - ein reich verziertes römisches Tafel­sil­ber aus dem vierten Jahrhundert unse­rer Zei­t­rechnung - zu bewundern. Die orientalischen Sammlungen umfassen seltene Ke­ra­mi­ken aus Ja­pan, China und Persien (Räume 33a, 33b, 35 sowie 56 bis 94). Für Kin­der ist si­cher­lich die ethnographische Abteilung (Räume 26 und 27) mit ihren Ex­po­naten zur Geschichte und Kultur der Indianer in Nordamerika und Mexiko be­son­ders interessant.


British Museum: ein Tempel für die Kunst

An die ursprünglich dem British Museum angeschlossene British Lib­ra­ry erinnert nur noch der kreisrunde Lesesaal, der derzeit nicht zugänglich ist. Die kostbaren Bücher und Hand­schriften sind vor rund zwei Jahr­zehn­ten in einen Neubau an der Euston Road gebracht worden. Die­ser welt­be­rühmte Reading Room, in dem bereits Marx an seinem „Kapital“ ge­ar­bei­tet hat, bildet auch das Herz des von Lord Norman Foster geplanten Umbaus des Bri­tish Museum (Gesamtkosten: £ 100 Millionen). Im Rahmen der im De­zem­ber 2000 abgeschlossenen Arbeiten wur­de der gesamte Innenhof mit einem grazilen Glas­dach mit 3312 einzelnen Fensterscheiben überzogen, um so neue Aus­stel­lungs­flä­chen für die ethno­graphischen Sammlungen sowie Platz für Seminarräume, Shops und Restaurants zu schaffen.

Wegen des stets großen Andrangs empfiehlt es sich, das Museum in den Vor­mit­tags­stunden zu besuchen; Sonn­tage gilt es, wenn möglich, zu meiden. Wer will, kann sich für £ 3 einen Audio­guide leihen, der die Elgin Marbles ausführlich kommentiert.

♦ Great Russell Street, WC1. (U) Tottenham Court Road (ein zweiter Eingang befindet sich am Montague Place). Tgl. 10-17.30 Uhr, Fr bis 20.30 Uhr (nur Teile des Museums sind abends geöffnet). Der Great Court ist tgl. 9-18 Uhr, Fr bis 20.30 Uhr geöffnet. Eintritt frei! www.thebritishmuseum.ac.uk.

Dickens Museum (Dickens House): Nach der auch in finanzieller Hinsicht sehr erfolgreichen Veröffentlichung der „Pickwick Papers“ bezog Charles Dickens (1812-1870) ein Haus in der Doughty Street. Zwischen 1837 und 1839 lebte er in dem georgianischen Reihenhaus und schrieb große Teile von „Oliver Twist“ und „Nicholas Nickel­by“. Da das Haus als einziges von Dickens zahlreichen Wohnsitzen erhalten geblieben ist, lag es nahe, hier ein Museum einzurichten. Die Räume des Dickens House wurden weitgehend in den damaligen Zustand versetzt. Neben einer umfangreichen Dickens-Bibliothek sind vor allem Portraits, Fotos, Manuskripte, Briefe und weitere Gegenstände aus Dickens persönlichem Besitz zu sehen. Ein Raum ist seiner Schwägerin und heimlichen Liebe Mary Hogarth gewidmet, die hier im zarten Alter von 16 Jahren verstarb. Im Keller ist die Küche von Digley Dell, die in den „Pickwick Papers“ beschrieben wird, nachgebildet.

♦ 48 Dougthy Street, WC1. (U) Chancery Lane oder Russell Square. Tgl. außer Mo 10-17 Uhr. Ein­tritt £ 9.50, erm. £ 7.50 bzw. £ 4.50. www.dickensmuseum.com.

Marylebone

Zwischen Hyde Park und Regent’s Park gelegen, gefällt Marylebone mit seinen be­schaulichen Straßenzügen. Madame Tussauds und das London Planetarium sind die Hauptattraktionen des Viertels; im Vergleich dazu führt die hochkarätig be­stück­te Wallace Collec­tion ein regelrechtes Schattendasein.

Noch vor weniger als 300 Jahren war Marylebone ein unbedeutendes Dorf am nördlichen Rand von Lon­don, dem die Kirche St Mary by the bourne ihren Namen gab; der nördliche Teil - der heutige Regent’s Park - diente als könig­liches Jagdgebiet. Mit anderen Worten: Ei­ne ländliche Idylle, in der die Londoner wie beispielsweise Samuel Pepys gerne spa­zieren gingen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts erfolgte dann durch Edward Har­ley, den 2. Earl of Oxford, eine planmäßige Bebauung im georgianischen Stil. Das Vier­tel wuchs schnell zu einem Stadtteil he­ran, in dem sich vor allem Pros­tituierte nie­derließen. Nichtsdestotrotz gehörte Marylebone, sieht man einmal von den 1970er-Jahren ab, als die Gegend erneut in dem Ruf stand, dass sich hier reiche Ge­schäfts­leute von jungen Frauen in gepflegtem Ambiente verwöhnen las­sen konn­ten, stets zu den beliebtesten Wohnadressen des Londoner Groß­bür­ger­tums. Be­son­ders die Luxuswoh­nun­gen in den sogenannten Nash Terraces am Regent’s Park sind schier uner­schwing­lich. Positiv zu vermerken ist, dass sich Marylebone trotz sei­ner Nähe zur Oxford Street bis heute ein klein­städtisches Flair bewahren konnte.

Madame Tussauds: Das Wachs­figuren­kabinett Madame Tussauds ging aus einer 1770 in Paris begründeten Wan­der­ausstellung hervor, die im Jahre 1802, als die Einnahmen aufgrund der napoleonischen Kriege zurückgingen, erst­mals nach England kam. Die an­fangs 36 Figuren umfassende Aus­stel­lung wuchs so schnell an, dass sich Marie Tussaud 1835 dauerhaft in Lon­don niederließ. Seit 1884 ist die Samm­lung am Nordrand von Marylebone untergebracht. Um stets auf der Höhe der Zeit zu sein, werden beständig berühmte Persönlichkeiten in den er­le­senen Wachsfigurenzirkel aufgenom­men. Wer also schon immer einmal der Royal Family tief in die Augen blicken wollte, dem bietet sich bei Madame Tussauds die einmalige Gelegenheit. Glaubensfeste Katholiken können sich vor Papst Johannes Paul II. verbeugen und auch die Fans von Mel Gibson und Pierce Brosnan kommen selbstver­ständ­lich nicht zu kurz; egal, ob man nun Elvis oder John Lennon verehrt, jeder Besucher wird hier sein Idol fin­den. Ausführlichere Informationen zu den dargestellten Personen werden lei­der nicht gegeben.


Besuchermagnet: Madame Tussauds

Geradezu geschmacklos und poli­tisch borniert ist die Abteilung mit den World Lea­ders. Da stehen Mahatma Gandhi und Nelson Mandela ein­träch­tig in einem Raum mit Fidel Castro, Saddam Hussein und Adolf Hitler. Und wenn man nur fünf Mi­nuten wartet, stellt sich irgendein dämlich grinsender Besucher neben den „Füh­rer“ und lässt sich mit einem zum Hitlergruß erhobe­nen Arm fotografieren. Die Wachs­figur von Adolf Hitler stammt übrigens aus den 1930er-Jahren und „über­leb­te“ im Jahre 1940 ironischerweise einen deut­schen Bombenangriff, durch den da­mals ein Großteil der Sammlung zer­stört wurde. Kritische Anmerkungen oder wei­te­re Informationen zu den dar­gestellten Personen fehlen vollkom­men, stattdessen wird man aufgefor­dert, sich für einen Tag als „King of the World“ zu fühlen. Ein wahr­lich erha­be­nes Gefühl. Die erst unlängst eröffnete Abteilung Spirit of London lädt zu einer effekthaschenden Zeitreise in einem Pseudotaxi durch die Londoner Ge­schichte ein. Insgesamt erinnert das Spektakel mit Great Fire und Swinging Lon­don eher an eine langweilige Kin­derkarussellfahrt, einzig das Pseudo­steuer fehlt, denn dann könnten sich wenigstens die kleinsten Besucher vor­stellen, sie würden das Taxi selber lenken. Und wenn sich die Türen von Madame Tussauds hinter ei­nem ge­schlossen haben, dann zweifelt man daran, ob man den Eintrittspreis nicht viel­leicht in ein leckeres Menü hätte investieren sollen ...

Ein Tipp: Wer keine Lust hat, sich in die schier endlose Schlange vor der Kasse ein­zu­reihen und eine Kreditkarte besitzt, kann vorab günstigere Tickets auf der Homepage kaufen.

♦ Marylebone Road, NW1. (U) Baker Street. Tgl. 9-17 Uhr, am Wochenende und in den bri­ti­schen Schulferien bis 18 Uhr. Eintritt ab £ 29, bis 15 Jahre ab £ 19.50. www.madame-tussauds.co.uk.

Sherlock Holmes Museum: Bereits an der Tube-Station Baker Street betreibt ein als Sher­lock Holmes kostümierter Mann Werbung für das Museum. Diese ver­hei­ßungs­volle Werbeaktion hat das dem berühmten Detektiv gewidmete Museum ge­wiss nötig: Das kleine Haus mit Kaminzimmer und diversem vik­to­rianischen Nip­pes besitzt zwar fraglos eine gewisse Atmosphäre, ob diese aller­dings den happigen Ein­trittspreis rechtfertigt, ist zu bezweifeln. Hinter­gründiges, beispielsweise über den Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle, erfährt der Besucher jedenfalls nicht. Und der fiktive Meisterdetektiv lebte sowieso in der Baker Street 221b ...

♦ 239 Baker Street, NW1. (U) Baker Street. Tgl. 9.30-18 Uhr. Eintritt £ 15, erm. £ 10. www.sherlock-holmes.co.uk.


Grüne Lunge Regent’s Park

Regent’s Park: Der Regent’s Park ist eine der größten und schönsten Lon­do­ner Grün­anlagen. Sein besonderes Flair verdankt der Park vor allem den ihn um­rah­men­den Wohnpalästen, die im frühen 19. Jahrhundert nach Plänen von John Nash (1752-1835) errichtet wurden. Die Grundidee für die Anlage des Regent’s Park war, ein aristo­kra­tisches Wohnquartier zu schaffen, in dem anspruchsvolle Bau­kunst und ge­pflegte Natur zu einer harmonischen Einheit finden. Nash war der Lieb­lings­architekt von Georg IV., der bereits als Prince Regent bemüht war, London von sei­nem provinziellen Touch zu befrei­en.

Es gibt zwei Möglichkeiten, den Regent’s Park zu erkunden. Entweder folgt man dem rund 3,2 Kilometer lan­gen Outer Circle, der das gesamte Areal samt des Lon­don Zoo einschließt, oder man strebt direkt dem kreisrunden Inner Circle zu. Letz­te­r­er beherbergt die Queen Mary’s Gardens, deren größter Teil von einem traum­haf­ten Rosen­gar­ten eingenommen wird, sowie das Open Air Theatre. Was­ser­freunde kön­nen am künstlichen, ypsilonförmigen Boating Lake zu einer Boots­fahrt auf­bre­chen oder am Regent’s Canal entlang­spa­zie­ren. Am Westrand des Parks be­fin­det sich auch die Londoner Zentral­moschee mit ihrem auffälligen Kuppel­mo­sa­ik.

London Zoo: Im Jahre 1828 gegründet, ist der Londoner Zoo der zweitälteste zoo­lo­gische Garten Europas, der sich seither um den Erhalt bedrohter Tierarten ver­dient gemacht hat. Es gibt auf dem Areal des Tiergartens auch anspruchsvolle mo­dern­e Architektur zu bewundern, so das Elefantenhaus von Hugh Casson oder das Pin­guin­becken aus den 1930er-Jahren. Die jüngs­ten Besucher können in dem attrak­tiven Children’s Zoo herumtollen.

♦ Regent’s Park, NW1. (U) Baker Street oder Cam­den Town. Tgl. 10-18 Uhr, im Winter nur bis 17 Uhr. Eintritt £ 30, erm. £ 27 oder £19.50 (online bil­li­ger). www.zsl.org.

Little Venice

Mit der Bakerloo Line sind es von Marylebone nur ein paar Sta­tio­nen zur War­wick Avenue. In unmittelbarer Nähe der Tube­station eröffnet sich dem Be­sucher eine andere Welt: Little Venice. Dort, wo der Grand Union Canal, der Paddington Zweig und der Re­gent’s Canal zusammentreffen und ein klei­nes Hafenbecken bil­den, liegen bunte Hausboote vor Anker, einige wur­den zum Café oder Restaurant umfunktioniert. Eine absolut malerische Ku­lis­se! Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren war es in Hippie­krei­sen sehr beliebt, auf einem Hausboot in Little Venice zu wohnen. Richard Bran­son, der Gründer des Virgin Imperiums, gehörte in sei­nen jungen Jahren zur ein­geschworenen Gemeinde der Haus­boot­besitzer. Wer will, kann mit dem Boot einen Ausflug bis zum Cam­den Lock unternehmen oder am Kanal ent­lang bis zum London Zoo wandern.

The Wallace Collection: Die Familie des Marquess of Hertford hat über mehrere Ge­nerationen eine außergewöhnliche Kunstsammlung zusammengetragen. Be­son­ders Sir Richard Wallace, der Sohn des vierten Marquess, hat sich um die Ge­mäl­de­sammlung verdient ge­macht und diese durch gezielte Zu­käu­fe erweitert. Seine Wit­we überließ die Kunstwerke 1897 dem Staat mit der Auf­lage, dass diese für im­mer in Lon­don verbleiben müssen. Die Wallace Col­lection ist seither im ehe­ma­li­gen Stadt­palast der Hertfords unter­ge­bracht und bietet einen guten Einblick in die eu­ro­päische Malerei. Ausgestellt sind Werke von Rembrandt, Rubens, Tizian, Fra­go­nard, Boucher, Watteau, Dela­croix, Veláz­quez, Murillo und Tur­ner. Ab­ge­run­det wird die Sammlung durch wert­volle Möbel, Porzellan, Ke­ra­mik, Me­dail­len und Uh­ren. Für Kinder ist si­cher­lich die Waffensammlung mit zahl­rei­chen Rüs­tungen aus dem Orient und Ok­zi­dent am interessantesten. Im Jahr 2000 wur­de das Museum für 10,5 Millionen Pfund um­gebaut. Die Aus­stel­lungs­flä­che wur­de vergrößert, der In­nen­hof mit einem Glas­dach ge­schlos­sen, wodurch Platz für einen Skulp­tu­rengarten, ein Res­taurant, eine Buch­hand­lung und ei­nen Vor­trags­saal ent­stand.

♦ Manchester Square, NW1. (U) Bond Street. Tgl. 10-17 Uhr. Eintritt frei! www.wallace­collection.org.

Speaker’s Corner: Speaker’s Corner ist in der ganzen Welt bekannt. Bei einem Brain­storming zum Thema London denkt wahrscheinlich jeder Zweite innerhalb von einer Minute an Speaker’s Corner. Wie so oft, ist aber der Ruf besser als die Rea­lität. Seit 1872 hat zwar jeder Bürger das Recht, hier öffentlich seine Meinung vor­zu­tragen, doch gehören hitzige Debatten und kontroverse politische Diskussion der Vergangenheit an; schon seit lan­gem beherrschen religiöse Fanatiker die Sze­ne­rie. Statt Gedankenfreiheit wird heute oft Intoleranz gepredigt. „Hoch­betrieb“ herrscht besonders an den Sonntagen. Wer des Englischen ein bisschen mächtig ist, wird an den teilweise sehr schlagfertigen Zwi­schen­rufen, mit denen die Zuhörer die dar­gebotenen Heilsbotschaften kommen­tie­ren, seinen Spaß haben.

Soho und Covent Garden

Soho und Covent Garden - das ist Nachtleben pur. Auf einer Qua­d­rat­meile drän­gen sich Kinos, Kneipen, Theater und Res­taurants. Bis spät in der Nacht stehen Men­schentrauben auf der Straße; es wird gelacht, getrunken und musiziert, gerade so, als befände man sich in Florenz oder Siena.

Chinatown

Londons Chinatown ist eine eigene Welt, die man durch drei, mit viel Gold und Rot dekorierte Torbögen betritt. In den Schau­fens­tern der Restaurants glän­zen lackierte Enten, zweisprachige Stra­ßenschilder und Telefonzellen mit asiatischen Plastikdächern las­sen keinen Zweifel daran, dass man sich auf chinesischem „Ter­ri­torium“ befindet. Bereits im 19. Jahrhundert gab es in London eine kleine chinesische Gemeinde. Chinatown entstand jedoch erst in den 1950er-Jahren, als sich zahlreiche Hong-Kong-Chinesen in der Lisle Street und der Gerrard Street niederließen. Die Neu­ankömm­lin­ge eröffneten Restaurants, Ein­zel­handelsgeschäfte, kleine Su­per­märkte und - so wird jedenfalls behauptet - mehrere illegale Spiel­höl­len in dunklen Keller­gewöl­ben. Selbstverständlich wohnt in Chinatown nur ein Bruchteil der 60.000 Londoner Chinesen, doch sind die Straßenzüge am Süd­rand von London der Mittel­punkt der chinese community. Die meisten Be­sucher kommen aus kulinarischen Gründen nach Chinatown. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die All-you-can-eat-Angebote der Restaurants sind für Lon­doner Verhältnisse mit £ 6 oder £ 8 zwar erstaunlich günstig, doch lässt die Qualität der Selbstbedienungsbüfetts meist sehr zu wünschen übrig. Wer chi­nesisch essen möchte, sollte daher besser nicht an der falschen Stelle sparen.

Angeblich leitet sich der Name Soho von einem Jagdruf ab. Mit so ho! soll man ehedem in den königlichen Waid­gründen, die hier lagen, die Hunde an­ge­trieben haben. Nachdem Karl II. 1675 Soho zur Be­bau­ung freigegeben hatte, entwickelte sich das Areal schnell zu einer beliebten, nicht allzu vornehmen Wohngegend, in der sich auch viele Hu­genotten nieder­lie­ßen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Soho der am dichtesten besiedelte Stadt­teil Lon­dons. Prostitution und Kleinkri­minali­tät hielten ihren Einzug und schu­fen ein Klima, das Literaten und Bohe­miens magisch anzog. Rimbaud und Ver­lain lebten und amüsierten sich ge­nauso in Soho wie Francis Bacon. In den 1970er-Jah­ren drohte Soho zu einer wahren Lasterhöhle zu verkommen, doch konnte die Pros­titution glück­li­cher­weise eingedämmt werden. Der Red Light District be­schränkt sich heu­te nur noch auf wenige Straßen mit ein paar Stripteaselokalen, Peep­shows und Sexshops, die ihren Umsatz mit Soft­pornomagazinen und diversen „Spiel­geräten“ bestreiten.

Während der Thatcher-Jahre ent­wi­ckelte sich Soho zu ei­nem Brennpunkt der Medien-, Film- und Modewelt. Vie­le Yuppies sind der Sohoi­tis verfallen, einer Art Krankheit, bei der sich der In­fizierte regelmäßig in dem Ge­wirr von So­hos Straßen und Kneipen ver­liert. Sich zu infizieren ist nicht schwer: Man­che Coffeebars haben rund um die Uhr geöffnet. Angesichts der pul­sie­ren­den Glitzer­welt übersieht man allzu leicht, dass neben den Musicalpalästen die Ob­dach­losen unter Pappkartons liegen.


Covent Garden: Bis in das 16. Jahr­hundert hinein wurde diese Gegend als Convent Gar­den („Klostergarten“) von den Mönchen der Westminster Abbey genutzt. Nach der Auflösung der Klös­ter durch Heinrich VIII. gelangte der Be­sitz in die Hände der Earls of Bed­ford. Im 17. Jahrhundert verwandelte der Architekt Inigo Jones den Gar­ten in eine Piazza nach ita­lie­ni­schem Vor­bild. Es entstand der be­rühm­te Co­vent Gar­den Market, ein Obst-, Ge­mü­se- und Blumenmarkt. Im frü­hen 19. Jahrhun­dert wurde dann ein klassizistisches Ge­bäude errichtet, um die einzelnen Markt­stände unterzu­brin­gen. Das Cen­tral Mar­ket Building er­hielt 1889 eine Dach­kons­truktion aus Glas und Eisen. Sorg­fäl­tig erneuert und in ei­ne obere und untere Pas­sage un­ter­teilt, er­strahlt das Herzstück des Co­vent Gar­den Mar­ket heute wieder in sei­nem alten Glanz. Draußen sorgen Clowns, Akro­ba­ten und Artisten für Ab­wechs­lung. Der Ge­müsemarkt zog 1974 in die Nine Elms Lane (Battersea) und er­hielt den Na­men New Covent Gar­den Market.

London Transport Museum: Ein Lob vor­weg: Das London Transport Mu­seum setzt sich in geradezu mus­ter­gül­ti­ger Wei­se mit der Geschichte des öffent­li­chen Nah­verkehrs auseinander. Von den ers­ten Pfer­debahnen bis zu den ro­ten Dop­pel­deckerbussen ver­schie­dener Mo­dell­reihen und der un­ter­irdischen Tube ist alles ver­tre­ten. In­te­ressant sind auch die Wer­be­plakate, an­hand de­rer sich die Weiter­ent­wick­lung und Ver­änderung der Pla­kat­kunst an­schau­lich nachvollziehen lässt. Für Kin­der wur­den nicht nur spezielle „Kid Zo­nes“ ein­gerichtet, sie kön­nen das Mu­seum auch mit einer Lauf­karte er­kun­den und die­se ab­ste­m­peln lassen.

♦ Covent Garden Piazza, WC2. (U) Covent Gar­den. Tgl. 10-18 Uhr. Eintritt £ 18, erm. £ 17, Kin­der unter 17 Jahren frei! www.ltmuseum.co.uk.

Photographer’s Gallery: Seit Jahr­zehn­ten ist Photographer’s Gallery die aller­ers­te Lon­doner Adresse für Freunde anspruchs­voller Fotokunst und so­zial­kri­ti­scher Fotoreportagen. Im Jahre 2009 er­folgte der Umzug in ein neues Gebäude nahe dem Oxford Circus. Gezeigt wer­den ab­solut hochkarätige Wechsel­aus­stel­lun­gen, in den letzten Jahren bei­spielsweise von Robert Capa, Jürgen Teller, Andreas Gurs­ky oder Martin Parr. Zur Ga­lerie gehören noch ein gut sortierter Bookshop und ein sehr ansprechendes Café.

♦ 16-18 Ramilies Street, W1. (U) Oxford Circus. Tgl. 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, So erst ab 11 Uhr. Ein­tritt £ 5, erm. £ 2,50, Do ab 17 Uhr frei. thephotographersgallery.org.uk.

Mayfair und St James’s

In Mayfair und St James’s zeigt sich London von seiner vornehms­ten Seite. Die Her­ren der Londoner „High Society“ treffen sich in den distinguierten Clubs, wäh­rend sich ihre Ehefrauen in den edlen Geschäften der Bond Street wie im Paradies füh­len.

Mayfair verdankt seinen Namen einer Frühjahrsmesse, die über Jahr­hunderte hinweg stets im Mai abgehalten wurde. Als das Stadtviertel aber im 17. Jahr­hundert zu einem adeligen Wohn­quar­tier aufstieg, mehrten sich die Klagen über die Lärmbelästigung während der Messe; 1764 fand dann letztmals eine May­fair statt.

Seit mehr als drei Jahrhunderten gehören Mayfair und das benachbarte St James’s zu den exklusivsten Wohn­gegenden Londons. Hier findet man die teu­ers­ten und luxuriösesten Hotels der Stadt, darunter die Hotellegende Ritz, die Auk­tions­häuser Sotheby’s und Chris­tie’s sowie mehrere Botschaften, zahlreiche Büro­häu­ser und ver­schie­de­ne Vertretungen der großen Fluggesell­schaften. Während Er­ho­lungssuchende nur einen Katzensprung vom St Ja­mes’s Park sowie vom Hyde Park ent­fernt sind, reihen sich links und rechts der Old Bond Street und der New Bond Street, die die Oxford Street mit Pic­ca­dilly verbindet, teure Anti­qui­tä­ten-, Mö­bel- und Modegeschäfte anein­ander.

Trafalgar Square: Unzählige Tauben wer­den am Trafalgar Square von Tou­risten ge­füttert, und dies alles inmitten des chaotischen Londoner Verkehrs. Auf einer 56 Me­ter hohen Granitsäule thront die Bronzestatue von Lord Horatio Nelson, der am 21. Oktober 1805 in der Schlacht von Trafalgar Napo­le­ons Flotte vernichtend ge­schla­gen und dabei sein Leben verloren hatte. Weni­ge Jahrzehnte nach Nelsons Tod dank­ten die Engländer ihrem National­hel­den mit dem Denkmal für seine glor­reiche Tat, die eine drohende Invasion der Franzosen verhinderte. Flankiert wird die Säule von vier über­dimen­sio­nalen Bronzelöwen, die scheinbar den Klet­ter­ins­tinkt aller Kinder und Ju­gend­lichen dieser Welt herausfordern. Interessant ist die Ge­schichte der vier Reliefs am Sockel der Statue. Aus dem Metall der eroberten fran­zösischen Ka­nonen wurden hier vier bedeutende See­schlachten verewigt. Das Denk­mal zieht den Betrachter so sehr in den Bann, dass die mit Tritonen ver­zier­ten Brunnen von Sir Edwin Lutyen fast übersehen werden.

National Gallery: Gewissermaßen als Ergänzung zum British Museum plan­ten kunst­interessierte Kreise an der Wen­de zum 19. Jahrhundert die Ein­rich­tung einer na­tionalen Gemälde­ga­le­rie. Der Architekt William Wilkens entwarf direkt am Tra­fal­ger Square einen lang gestreckten klassizistischen Bau, der seither mehrere Er­wei­te­run­gen erfuhr. Architektonisch besonders gelungen ist der sog. „Sainsbury Wing“, ein Anbau, der von 1989 bis 1991 er­rich­tet wurde und seither die Gemälde der italienischen Frührenaissance so­wie ein Restaurant und einen Vortrags­saal be­her­bergt; zudem finden hier Wechselausstellungen statt.


Zum Fundus der National Gallery ge­hören mehr als 2000 Gemälde aus der Zeit von 1260 bis 1900, darunter Werke von Leonardo da Vinci, van Eyck, Bel­lini, Botticelli, Raf­fael, Hol­bein, Cra­nach, Brueghel, El Greco, Tin­to­retto, Ti­zian, Veronese, Rem­brandt, Vermeer, Rubens, Bosch, Memling, Dü­rer, Pous­sin, Claude, Velázquez, Ca­ra­vag­gio, Lor­rain, Turner, Caspar David Fried­rich, Tie­polo, Hogarth, Goya, Re­noir, Mo­net, Manet, Seurat, Degas, van Gogh, Cé­zan­ne und Picasso. Mit an­de­ren Wor­ten: Es gibt kaum einen be­deu­tenden west­euro­pä­ischen Maler, der hier nicht mit min­des­tens einem Bild vertreten wäre.

♦ Trafalgar Square, WC2, (U) Char­ing Cross. Tgl. 10-18 Uhr, Fr bis 21 Uhr. Ein­tritt frei, Sonderausstellungen ab £ 10, erm. ab £ 5. www.nationalgallery.org.uk. Es em­pfiehlt sich, einen Audioguide auszuleihen, der für £ 4 die Kunstwerke sehr detailliert kommentiert - am besten die englischsprachige Ver­sion, da diese im Gegensatz zur deutschen alle Kunst­werke vor­stellt. Ein genauer Lageplan ist am Ein­gang erhältlich.


Blick vom Trafalgar Square auf Big Ben

National Portrait Gallery: In un­mit­tel­barer Nähe der National Gallery ge­le­gen, spie­gelt sich in der 1856 gegrün­deten Galerie die englische Geschichte in be­deu­ten­den Portraitstudien wider. Von den Tudors - sehenswert ist Hans Holbeins Por­trait Hein­rich VIII. - über Elizabeth I. und Shakespeare bis hin zu Oliver Cromwell und Ho­ratio Nelson sind hier die wichtigsten Persön­lich­keiten des Königreichs vereint. Be­son­ders wertvoll ist das Portrait von Shakes­peare, da es als das einzige au­the­n­ti­sche Bildzeugnis des großen Schrif­t­stellers gilt. Was das 20. Jahr­hun­dert be­trifft, dür­fen Elizabeth II., Mar­garet Thatcher und Lady Diana selbst­verständlich auch nicht fehlen. Ende der 1960er-Jahre wurden auch Fo­to­grafien bekannter zeit­ge­nös­si­scher Per­sönlichkeiten aufgenommen.

♦ St Martin’s Place, Trafalgar Square, WC2. (U) Charing Cross oder Leicester Square. Tgl. 10-18 Uhr, Fr bis 21 Uhr. Eintritt frei! www.npg.org.uk.

St James’s Palace: Im Mittelalter stand hier noch ein Spital für Leprakranke, das Hein­rich VIII. abreißen ließ, um sich stattdessen eine neue prachtvolle Residenz er­rich­ten zu lassen. Der Zie­gel­bau im Tudor-Stil wurde 1698 zur offiziellen Haupt­re­si­denz, nachdem der Whitehall Palace einem Brand zum Opfer gefallen war. Dies än­derte sich erst, als es Königin Victoria 1837 vor­zog, im nahen Buckingham Pa­lace zu residieren. Der St James’s Palace wurde aber dennoch weiterhin von Mit­glie­dern der Königsfamilie bewohnt, der­zeit beispielsweise von Prince Charles, der sich nach seiner Trennung von Diana hier häuslich eingerichtet hat.

♦ W1. (U) Piccadilly Circus.

St James’s Park: Der St James’s Park ist der älteste und zugleich kleinste der könig­li­chen Parks in London. Hein­rich VIII. veranlasste die Trocken­le­gung des einstigen Sumpf­gebietes so­wie die Umgestaltung zu einem Park, den Jakob I. um eine Me­na­ge­rie und Vogelvolieren erweiterte. Da die Dow­ning Street No. 10 gleich ums Eck liegt, ver­sammeln sich hier auch gelegent­lich hochrangige Staatsgäste zum Foto­ter­min. Zusammen mit dem an­gren­zen­den Green Park ist der St James’s Park für die An­gestellten aus den umliegenden Büros im Som­mer ein belieb­tes Ziel, um die Mit­tags­pause zu ver­brin­gen.

Westminster

So wie sich in der City of London alles um das Geld dreht, so steht in Westminster die hohe Politik im Mittelpunkt des Geschehens: Die Ministerien haben an der White­hall ihren Sitz, der Premierminister wohnt in der Downing Street No. 10, die Queen im Buckingham Palace und das Ober- sowie das Unterhaus tagen in den Hou­ses of Parliament.

Die Keimzelle von Westminster ist die gleichnamige Abtei, die Benedik­tiner­mönche auf einer ehemals sumpfigen Insel im Westen von London er­rich­teten. Eduard der Bekenner, der große Förderer des Benediktinerklosters, ver­legte im 11. Jahrhundert seine Haupt­residenz aus der City in die Nähe des „westlichen Münsters“ direkt an die Themse, um den Baufortschritt besser mit­ver­folgen zu können. Als Residenz ließ er sich einen Palast erbauen, der Ende des 12. Jahrhunderts unter Wil­helm II. erweitert wurde und heute als Westminster Hall be­kannt ist. Sie ge­hört heute zu den Houses of Parlia­ment, also zum Sitz des eng­li­schen Ober- und Unterhauses. Westminster Abbey, Big Ben und die Houses of Par­lia­ment bilden ein Dreieck, das Be­sucher geradezu magisch anzuziehen scheint. Nörd­lich von Westminster er­streckt sich entlang der Whitehall das Lon­doner Re­gie­rungsviertel. Adminis­tra­tiv umfasst der Stadtteil West­mins­ter einen gro­ßen Teil des West End. Die Grenzen der City of Westminster bilden die Themse und die Chelsea Bridge im Süden, Kensington im Wes­ten, Regent’s Park im Norden und Soho beziehungsweise Covent Garden im Nordosten.

Downing Street No. 10: Downing Street No. 10 - wer kennt die Dienstwohnung des englischen Premierministers (Prime Minister), ein von außen un­scheinbares Häus­chen, nicht. Die Stra­ße selbst wurde von Sir Georg Downing im späten 17. Jahrhundert entworfen. Im Jahre 1732 schenkte König Georg II. das Haus mit der Nummer 10 dem damaligen Premierminister Sir Robert Walpole, der es wie­derum an seinen Nach­folger abtrat. Dem jeweils aktuel­len Amtsinhaber kommt man aller­dings nicht nahe, da die Stra­ße nur von dem 1989 angebrachten Eisengatter ein­gesehen werden kann.

♦ Downing Street, SW1. (U) Westminster.

Churchill Museum and Cabinet War Rooms: Die „Kabinettsräume“, von denen aus Wins­ton Churchills Re­gie­rung im Zweiten Weltkrieg den Kampf gegen Deutsch­land aufnahm, sind im Originalzustand erhalten und ein Be­such dank einer in­for­ma­tiven Audio Tour sehr zu empfehlen. Wer jetzt an üppig ausgestattete Kon­fe­renz­räume denkt, wird sich verwundert die Augen reiben, denn die Cabinet War Rooms sind nichts anderes als eine zur Kom­mandozentrale ausgebaute Bun­ker­an­la­ge. Die unterirdischen Räume ver­mitteln einen hervorragenden Eindruck von der Zeit des Zweiten Weltkriegs, auch wenn man sich den Lärm, die Enge und die Hek­tik, die damals geherrscht ha­ben müssen, nur schwer vorstellen kann. Die beiden wich­tigsten Räume wa­ren das Sitzungszimmer des Ka­bi­netts und der Kartenraum, in dem die exak­ten Truppenbewegungen ver­merkt wur­den, obwohl sich die meis­ten Be­su­cher für Churchills Schlafzimmer in­klu­sive Nachttopf interessieren.

♦ King Charles Street, SW1. (U) Westminster. Tgl. 9.30-18 Uhr. Ein­tritt £ 22, erm. £ 17.60, Kin­der unter 16 Jah­ren £ 11. www.iwm.org.uk.

Houses of Parliament: Am Anfang der Baugeschichte stand die Westminster Hall, ur­sprünglich von Eduard dem Bekenner errichtet und von Wilhelm II. erweitert. Hier residierten bis zur Ära Heinrichs VIII. die Könige von England. Ab 1550 tagte das House of Commons in der St Stephen’s Chapel und das House of Lords in einem heu­te nicht mehr vorhandenen Gebäudeteil, der den Old Palace Yard umgab. Im Jah­re 1605 planten der konvertierte Katholik Guy Fawkes und seine Komplizen den Gun­powder Plot. Dabei sollte das Parlament samt König Jakob I. in die Luft ge­sprengt werden. Der Plan wurde jedoch vereitelt und die Übeltäter zum Tode ver­ur­teilt. Seither werden vor jeder neuen Sitzungsperiode die Kellerräume nach Spreng­stoff durchsucht. Ein gro­ßes Feuer zerstörte am 16. Oktober 1834 fast den gesamten Palace of West­minster. Den Brand überstanden nur die Westminster Hall und die Keller­gewölbe der St Stephen’s Chapel. Ein Wett­bewerb für den Wieder­auf­bau wur­de ausgeschrieben, der sich zu einem heftigen Ringen zwischen den Ver­tre­tern der neugotischen und der neoklassizistischen Stilrichtung ent­wi­ckelte. Aus rund 1400 Entwürfen von 97 Architekten fiel die Wahl auf Charles Barry, dessen Hou­ses of Parlia­ment dem neugotischen Stil in ganz England zum Durchbruch verhalfen.

♦ Westminster, SW1. (U) Westminster. Nur im Som­mer (9.30-16.30 Uhr ca. Ende Juli bis En­de Sept.) gibt es Führungen (auch auf Deutsch) für £ 26.50, erm. £ 22 oder £ 11.50, die allerdings im Voraus unter der Rufnummer Tel. 020/72194114 oder im Internet www.parliament.uk/visiting gebucht werden können. Zu­dem gibt es bei Verfügbarkeit Tickets für die nächs­ten frei­en Führungen beim Juwel Tower zu kau­fen.

Big Ben (Elizabeth Tower): Die Sil­houet­te der Houses of Parliament (auch Palace of West­minster genannt) mit ihrem 2012 anlässlich des 60. Thron­jubiläums Elizabeth To­wer ge­nannten Uhrturm ist das Wahrzeichen Lon­dons. In diesem Turm befindet sich die 13,5 Tonnen schwere Glocke Big Ben, die jede volle Stunde mit 16 Schlä­gen ein­l­äutet. Das berühmte Läu­ten, das eine Arie aus Händels „Mes­sias“ inter­pre­tiert, wird übrigens von der BBC in die ganze Welt übertragen. Der Glocken­turm ist für die Öf­fent­lich­keit leider nicht zugänglich, dabei wäre es wirk­lich eine Heraus­for­de­rung, die 344 Stu­fen hinaufzusteigen. Der Minuten­zei­ger hat übrigens eine Län­ge von 4,27 Me­tern!

♦ Westminster, SW1. (U) Westminster.

Westminster Abbey: Gleich neben den Houses of Parliament steht die West­minster Abbey, eines der bedeu­tend­sten Zeugnisse der englischen Ge­schich­te. Wie kein anderes Bauwerk erinnert das altehrwürdige Gotteshaus an die Königshäuser und den Glanz der englischen Nation. Westminster Abbey ist mehr als ein Got­tes­haus, West­mins­ter Abbey ist ein steinernes Monument der englischen Geschichte und ein Symbol für die anglikanische Kirche. Eduard der Bekenner ließ hier in der Mit­te des 11. Jahrhunderts eine Abtei und eine Kirche nach normannischen Vor­bil­dern erbauen. Die Abtei erhielt den Namen „West Minster“, da sie westlich des al­ten Stadtkerns lag. Nur wenige Reste dieser Bauten sind heute noch zu sehen. Als Edu­ard am 28. De­zem­ber 1065 starb, wurde er direkt vor dem Hochaltar beigesetzt. Seit­her ha­ben sich - mit wenigen Ausnahmen - die englischen Könige hier krönen las­sen. Den Anfang machte Harold I. und wenige Monate später folgte Wilhelm der Eroberer seinem Beispiel. Hein­rich III. entschied sich im Jahre 1145, dem Got­tes­haus ein neues, imposan­te­res Aussehen zu verleihen. Nachdem Heinrich VIII. alle englischen Klöster aufgelöst hatte, verstärkte sich der Ein­fluss der Krone auf West­minster Ab­bey: Da bereits Heinrich VII. seine letz­te Ruhestätte in West­mins­ter gefunden hatte - seine prachtvolle Grabkapelle wird von einem wun­der­schön ge­ar­bei­teten Fächergewölbe gekrönt -, wurde die Kirche zur königlichen Be­gräb­nis­stätte erklärt. Insgesamt befinden sich die Gräber von 16 Königen, da­run­ter auch das von Elizabeth I., in dem Got­tes­haus; der letzte König, der in West­minster bei­gesetzt wurde, war Georg II. (gestorben 1760).

Bei einer Besichtigung sollte man auf keinen Fall die Poets’ Corner ver­säu­men. Hier lie­g­en die führenden bri­ti­schen Dichter begraben. Geoffrey Chaucer war der erste sei­ner Zunft, der seine letzte Ruhe im südlichen Quer­schiff fand (1400). Ihm folg­ten litera­ri­sche Größen wie Spenser, Ben Jonson, Dryden, Samuel Johnson, Browning und Tennyson. Anderen wiederum wurde ei­ne Gedenktafel gewidmet (z. B. Sha­kes­pe­are, Epstein, Shelley, Cole­ridge, Wordsworth, Dickens, T. C. Eliot und D. H. Lawrence), ob­wohl sie hier nicht begraben liegen. Die Gräber von Newton, Rutherford, Kelvin, Ste­phenson, Telford und Darwin sind ebenfalls in der Kirche zu fin­den. Alle auf den Schlacht­feldern Gefallenen werden stell­vertretend durch das Grab des Un­be­kannten Soldaten geehrt.

♦ Broad Sanctuary, SW1. (U) St Ja­mes’s Park. Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr, Sa 9-15 Uhr (Mai­-Aug.), Sa 9­-13 Uhr (Sept.-April), Mi bis 19 Uhr (letzter Zugang jeweils eine Stunde vor Schlie­ßung). Ein­tritt £ 23, erm. £ 20 bzw. £ 10, Fa­mi­lien ab £ 40. Der Ein­tritt ins Kloster und zum Col­lege Garden ist Di-Do 10-16 Uhr frei! Füh­rung durch die Abbey zu­sätzlich £ 3. www.westminster-abbey.org.


Houses of Parliament

Tate Gallery of British Art: Die direkt an der Themse gelegene Tate Gallery gibt ei­nen Gesamtüberblick über die bri­ti­sche Malerei der letzten fünf Jahr­hun­derte, mit Aus­nahme der Kunst des 20. Jahrhunderts, die seit dem Mai 2000 in der Tate Gal­lery of Modern Art im Stadtteil Southwark präsentiert wird. In den an­ge­stamm­ten Räumen an der Millbank sind Werke der bekanntesten englischen Maler wie Wil­liam Turner, Joshua Reynolds, Thomas Gains­bo­rough, William Blake, George Stubbs, John Constable, William Hogarth und Lawrence sowie von renommierten inter­nationalen Künstlern ausgestellt. Durch die 2001 eröffnete Tate Gallery of Mo­dern Art konnten sechs weitere Galerien eingerichtet, andere neu kon­zi­piert wer­den. Begründet wurde die Tate Gallery 1897 von dem na­mens­ge­ben­den Sir Henry Tate, der es im Zu­cker­handel zum mehrfachen Millio­när gebracht hatte. Tate über­eig­nete seine Kunstsammlung der Öffentlichkeit und versprach, ein Museum zu stiften, falls die britische Regierung hierfür ein Grund­stück zur Verfügung stellen sollte.


♦ Millbank, SW1. (U) Pimlico. Tgl. 10-18 Uhr, Eintritt frei! Es emp­fiehlt sich aber, einen Audioguide für £ 3.50 aus­zu­leihen. Eintritt bei Son­der­aus­stel­lun­gen ab £ 12, erm. ab £ 10. www.tate.org.uk.

Buckingham Palace: Für überzeugte Ro­ya­listen gehört ein Besuch zum Pflicht­pro­gramm. Der Palast hatte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Duke of Bu­cking­ham gehört, ehe er 1762 an Georg III. verkauft wurde. Queen Victoria war schließ­lich die Ers­te, die hier residierte. Ihr Denkmal steht direkt vor dem Ein­gangs­tor, wo sich heute die Touristenmassen ver­sam­meln, in der Hoffnung, ein Mit­glied der königlichen Familie zu sehen. Doch das passiert höchst selten. Ragt die könig­liche Standarte nicht über dem Ge­bäu­de, ist die Queen erst gar nicht zu Hau­se. Insgesamt zählt der Buckingham Palace über 600 Räume, aber nur zwölf wer­den von der Queen und ihrem Gemahl genutzt. Nach dem Feuer im Wind­sor Castle hatte die Queen ent­schieden, die teuren Reparaturen durch die Öffnung des Bu­ckingham Palace für die Allgemeinheit zu finanzieren - aller­dings nur für zwei Mo­nate im Jahr. Nach mehr als zwei Stunden Schlange­stehen können die Besucher al­ler­dings nur 18 Zimmer besichtigen, die aber interessante Einblicke in die kö­nig­li­chen Repräsentationsformen vermit­teln. Der kostenlose Audioguide be­schreibt die Vorgänge im Palast. Die meis­ten Besucher warten auf die kö­nig­liche Zeremonie der Wachablösung; sie beginnt um 11.30 Uhr vor dem Buckingham Palace und en­det nach rund 45 Minuten. Von April bis Juli findet die Wachablösung täglich statt, im Herbst und Winter jeden zweiten Tag, doch kann sie bei Regen ausfallen.

♦ Buckingham Palace Road, SW1. (U) Victoria. Ende Juli/Anfang Aug. bis Ende Sept. (je­des Jahr um ein paar Tage leicht schwan­kend) tgl. 9.45-18.30 Uhr. Eintritt £ 25, erm. £ 22.80 bzw. £ 14, Familien (2 Erw. + 3 Kinder unter 17 J.) £ 64. www.royalcollection.org.uk.

Chelsea

Die Swinging Sixties und die punkigen Achtziger sind längst Ge­schich­te, doch Chelsea und die King’s Road haben noch immer einen klangvollen Namen.

Chelsea ist ein uraltes Fischerdorf, des­sen Bewohner trotz unmittelbarer Nähe zur Lon­do­ner City von der hohen Po­li­tik unbeeindruckt in den Tag hinein leb­ten, bis der Hu­ma­nist Thomas Morus im Jahre 1520 hier ein Landhaus bezog. Sowohl der Hoch­adel als auch König Heinrich VIII. ließen sich, seinem Bei­spiel folgend, prächtige Her­ren­häuser errichten und Chelsea stieg somit zum „Village of Palaces“ auf. Die be­rühmte King’s Road ging beispielsweise aus einer dem König und seinem Gefolge vor­behaltenen Privatstraße hervor, die erst 1820 für die Öffentlichkeit frei­ge­ge­ben wurde. Im 18. Jahrhundert trafen sich berühmte Schriftsteller wie Jona­than Swift und John Gay sowie William Congreve und Alexander Pope regelmä­ßig zum ge­mein­samen Gedanken­aus­tausch in Chelsea. Aber auch die Maler William Turner, Jo­seph Mallord, Dante Gabriel Rossetti, John Singer Sargent und Steer nannten Chel­sea ihre Hei­mat. Langsam entwickelte sich Chelsea zu einem Künstlerviertel. Eine Vorrei­ter­rolle kam dem Dichter Percy Bysshe Shelley zu; auch George Eliot, Os­car Wilde, Henry James und Jack London wohnten - zumindest zeitweise - in der Nähe des Cheyne Walk. Wer mit of­fe­nen Augen durch Chelsea schlendert, wird zahl­reiche blaue Gedenktafeln ent­decken, die an die berühmten Be­woh­ner des Stadt­teils erinnern.

Saatchi Gallery: Charles Saatchi ist wohl der bekannteste Sammler zeit­ge­nös­sischer Kunst in England. Seit dem Frühjahr 2009 präsentiert er seine Kol­lek­tion in Chel­sea. Auf 6500 Quadrat­me­tern werden in 15 Räumen Instal­la­tio­nen, Skulpturen und Bilder in stän­dig wechselnden Ausstellungen prä­sen­tiert. Mit anderen Worten: Ein Muss für Freunde von zeitgenössischer Kunst.

♦ Sloane Square. (U) Sloane Square. Tgl. 10-18 Uhr. Eintritt frei! www.saatchi-gallery.co.uk.

King’s Road - Laufsteg modischer Provokationen

In den letzten vier Jahrzehnten konnte man in den Geschäften und Bou­ti­quen der King’s Road den letzten modischen Schrei erwerben. In Mary Quants „Bazaar“ wurde der Minirock erfunden, während Mick Jagger, David Bai­ley und George Best sowie der Rest vom „Chelsea Set“ wüste Partys fei­er­ten. Spätestens in den 1970er-Jahren waren die letzten Metzgereien, Ge­mü­se­händler und Bäcker von modernen Designerläden und Galerien verdrängt wor­den. Vivienne Westwood, die damals mit Malcolm McLaren, dem Ma­na­ger der Sex Pistols zusammenlebte, eröffnete eine Boutique mit ihren avant­gar­distischen Kreationen. Punks aus Nah und Fern kauften in Chelsea ihre zer­fetzten Klamotten, Ketten, Nieten und Nägel ein, um anschließend auf ir­gend­einer Treppenstufe von einer Freiheit jenseits aller bürgerlichen Kon­ven­tionen zu träu­men. Heute ist nur noch wenig von diesem Flair zu spüren. Ein Schaufensterbummel durch die King’s Road macht zwar nach wie vor viel Spaß, die Trends von Morgen wird man hier allerdings nicht mehr ent­de­cken können.

Kensington

Kensington - das sind Nobelkaufhäuser, attraktive Museen und ge­pfleg­te vik­to­ria­ni­sche Häuserzeilen. Naturliebhaber lockt Lon­dons „grü­ne Lunge“: der Hyde Park und die angrenzenden Ken­sing­ton Gardens.

Kensington, das bereits 1068 im Domes­day Book erwähnt wurde, hat dem Pio­nier­geist von Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha (1819-1861) viel zu verdanken. Der deutsch­stäm­mi­ge Gemahl von Königin Victoria ini­ti­ierte nicht nur die Welt­aus­stellung von 1851, die in einem riesigen Kristall­palast im Hyde Park stattfand, son­dern finan­zierte mit den dadurch erwirt­schaf­teten Gewinnen zudem den Kauf ei­nes 35 Hektar großen Grundstücks südlich der Kensington Road. Der Prinz­ge­mahl, der übrigens zugleich auch Victorias Cousin war, plante näm­lich dort den Bau eines der weltweit größten Museenkomplexe, der auch scherz­haft-ehrfürchtig als „Alberto­po­lis“ bezeichnet wurde. Eineinhalb Jahr­hunderte später lässt sich das Re­sümee ziehen, dass sich mit dem auf Kunst­gewerbe spezialisierten Victoria and Albert Museum, dem Natural History Museum und dem Science Museum die heh­ren Vorstellungen des Prinz­ge­mahls mehr als erfüllt haben.

Apsley House: Der am Rande des Hyde Park gelegene Stadtpalast widmet sich vor al­lem dem Gedenken seines be­rühm­testen Bewohners, des Herzogs von Welling­ton. Da das Haus ursprüng­lich zwischen 1771 und 1778 für den Grafen Bathurst, der auch den Titel eines Baron Apsley führte, errichtet wor­den war, führt es aller­dings noch immer den Namen Apsley House. Wel­lington erwarb das Anwesen aus ro­tem Backstein im Jahre 1817, als er nach der Schlacht von Waterloo den Zenit sei­ner Karriere erreicht hatte.


Victoria and Albert Museum

Die vornehmen, reich verzierten Räum­lichkeiten beherbergen heute das Wellington Mu­seum mit einer kost­ba­ren Gemäldegalerie, darunter Werke von Velázquez, Go­ya, Rubens, van Dyck, Brueghel und Correggio. Neben dem Treppenaufgang steht ei­ne von Antonio Canova geschaffene über­le­bens­große Statue Napoleons, die den Im­perator im Adamskostüm zeigt. Wel­ling­ton erhielt die Skulptur 1816 vom Prinz­re­genten als Geschenk für seine Verdienste.

♦ Hyde Park Corner, W1V. (U) Hyde Park Cor­ner. Mi-So 11-17 Uhr, im Winter nur bis 16 Uhr. Ein­tritt £ 8.80, erm. £ 7.90 bzw. £ 5.20 (EH). Am Waterloo Tag (18. Juni) ist der Eintritt für alle Be­sucher kostenlos!

Victoria and Albert Museum: Das V & A, wie die Londoner das größte Kunst­ge­wer­bemuseum der Welt nen­nen, besitzt ein geradezu erschlagendes Spektrum an Kunst­schätzen. Daher emp­fiehlt es sich, ausgerüstet mit ei­nem der kostenlosen Über­sichtspläne, das Museum je nach persönlicher In­te­res­senlage zu erkunden. Prä­sentiert wer­den Bilder, Miniaturen, Zeich­nun­gen, Textilien, Glas, Musik­ins­tru­mente, Juwelen, edle Gold-, Silber- und Töpfer­ar­beiten sowie Porzellan und Wand­schmuck aus nahezu allen Ecken unse­res Kontinents.

Ein kurzer Überblick über die bedeu­tendsten Sammlungen erleichtert die Orien­tie­rung: Die meisten Besucher zieht es zu den Raphael Cartoons (Level A, Raum 48a), die der Renaissance­künstler 1516 im Auftrag von Papst Leo X. als Vorlage für die Wand­tep­pi­che der Sixtinischen Kapelle angefer­tigt hat. Besonders spektakulär sind die beiden Räume mit den Plaster Casts (Level A, Raum 46a und 46b), maß­stabs­ge­treue Abgüsse weltberühmter Kulturgüter, darunter Michelangelos „David“, die rö­mi­sche Trajanssäule - aus Platz­gründen in zwei Teile „ge­sägt“- sowie das Haupt­por­tal der Ka­the­drale von San­tiago de Compostela. Wer die eu­ro­pä­ischen Grenzen in künst­lerischer Hin­sicht überschreiten will, dem em­pfiehlt sich eine Besich­tigung der Nehru Gal­lery of Indian Art (Level A, Raum 41) sowie der benach­barten Räu­me, die der islamischen (Raum 42), chine­si­schen (Raum 44) und japanischen Kunst (Raum 45) ge­widmet sind. In der Canon Photography Gallery (Level A, Raum 38) sind his­torische Fotografien ausgestellt, ei­nen Besuch lohnt die Gallery aber ins­be­son­dere wegen der anspruchsvollen Wech­sel­ausstellungen berühmter Foto­gra­fen (Car­tier-Bresson etc.). Modernes Wohn­design von Bauhaus bis Alvar Aal­to zeigen die Twentieth-Century Gal­le­ries (Level B, Räume 70-74). Die Frank Lloyd Wright Gallery im Henry Cole Wing besticht durch ein in den 1930er-Jah­ren nach den Plä­nen des Avant­garde­architekten gefertigtes Bü­ro­inte­rieur (Level 2, Raum 202) sowie meh­rere Skulpturen von August Rodin, die der Künst­ler dem Museum 1914 ge­schenkt hat (Level 6, Raum 603a). Be­sonders at­trak­tiv ist der 2005 voll­kom­men neu ge­staltete John Madejski Garden im In­nen­hof: ei­ne grüne Oase mit Was­ser­becken und Mini-Bäumen, ideal zum Aus­spannen. Im zu­ge­hö­rigen Café und Res­taurant kann man diverse Köst­lich­kei­ten und Snacks probieren.

♦ Cromwell Road (Haupteingang), SW7 2 RL. (U) South Kensington. Tgl. 10-17.45 Uhr, Fr bis 22 Uhr. Eintritt nur bei Sonderausstellungen! www.vam.ac.uk.

Natural History Museum: Das Natural His­tory Museum gehört zu den in­te­res­san­tes­ten naturhistorischen Museen der Welt. Aufgeteilt in verschiedene The­men­be­rei­che, wartet das Museum mit ei­nem faszinierenden Einblick in die Ge­schichte der Er­de und ihrer Be­woh­ner auf. Faszinierend ist die Red Zone.


Natural History Museum

Wer in der Exhibition Road das Mu­seum (Red Zone) betritt, dringt auf ei­ner lang ge­streckten Rolltreppe ge­wis­ser­maßen in das Innere eines langsam ro­tierenden Glo­bus vor. Die Entsteh­ungs­geschichte unseres Planeten wird mithilfe von Video­fil­men, bedienbaren Maschinen und interaktiven Displays auch für Kinder in­te­res­sant dargestellt. Neu sind die Abteilungen „The Power Within“, in der auf recht spek­takuläre Weise Erdbeben und Vulkanausbrüche nachgebildet werden, und „The Rest­less Surface“ zu den Themen Erosion und Erwärmung der Erd­atmo­sphä­re. Im Erdgeschoss mahnt die Abteilung „The Earth Today and Tomorrow“ einen be­wussteren Umgang mit den na­türlichen Ressourcen unseres Pla­ne­ten an und warnt vor den Folgen der glo­balen Umweltverschmutzung. Die meis­ten Besucher wid­men sich den­noch der Blue Zone, deren große At­trak­tionen ein 30 Meter langes Mo­dell eines Blauwals und mehrere Dino­sau­rierskelette sind. Einige Modelle die­ser Urviecher sind automatisiert und kön­nen bewegt werden. Aber auch kleinere Tierarten wie Amphibien, Rep­ti­lien und Vögel werden eingehend be­han­delt. Von Experten hoch ge­schätzt wird die Paläontologische Abteilung. Beein­dru­ckend ist eine riesige Baum­scheibe eines 1300 Jahre alten Sequoia-Bau­mes.

♦ Exhibition Road/Cromwell Road, SW7. (U) South Kensington. Tgl. 10-17.50 Uhr. Eintritt nur bei Sonderausstellungen! www.nhm.ac.uk.

Science Museum: Auf sieben Ebenen zeigt sich das Science Museum als wah­res El­do­rado für Technikfreunde; es bietet einen umfassenden Einblick in die Wis­sen­schafts- und Technik­ge­schichte von ihren Anfängen bis ins 21. Jahrhundert. Zu den Exponaten gehören viele, für die industrielle Ent­wicklung Englands weg­bereitende Erfin­dungen, beispielsweise Dampfma­schi­nen von James Watt, der ers­te Diesel­motor und die älteste Lokomotive der Welt („Puffing Billy“); ein alter Benz von 1888, ein Rolls Royce von 1904 so­wie viele Flugzeugmodelle und ein ori­gi­nalgetreuer Nachbau der Apollo-11-Lan­dekapsel fehlen eben­falls nicht. Egal ob man sich für das Thema „Optik“, „Me­dizin“, „Foto­gra­fie“, „Com­pu­ter“, „Te­le­kom­muni­ka­tion“, „Mathe­ma­tik“, „Che­mie“, „Wet­ter“, „Papier und Druck“, „Land­wirt­schaft“, „Luft­fahrt“, „Schiff­fahrt“ oder „Weltraum­fahrt“ inte­res­siert, in je­weils einer eige­nen Abteilung wird man da­rüber um­fas­send infor­miert. Nicht nur Kinder und Ju­gend­liche sind von den zahl­reichen Simu­la­to­ren und inter­ak­ti­ven Displays be­geis­tert. Das Ex­pe­ri­men­tie­ren ist aus­drück­lich erwünscht! Im Rah­men des im Som­mer 2000 ab­ge­schlos­senen Erwei­te­rungsbaus erhielt das Museum einen neu­en Eingangs­flü­gel mit einer Aus­stel­lung zum Thema „Ma­king the Modern World“ und ein IMAX-Kino mit 450 Sitzplätzen.

♦ Exhibition Road, SW7. (U) South Kensington. Tgl. 10-18 Uhr. Eintritt nur bei Son­der­aus­stel­lungen! www.nmsi.ac.uk oder www.sciencemuseum.org.uk.


Freiluftatelier Hyde Park

Royal Albert Hall: Die mit schönen Mo­sa­ik­arbeiten und einem Terrakottafries verzierte Konzerthalle, ein mächtiger Zie­gel­rundbau, ist eine wahre Augen­freu­de. Um die immensen Baukosten zu fi­nan­zie­ren, verfiel Sir Henry Cole, der Vorsitzende der Society of Arts, auf die Idee, Sitz­plät­ze für einen Preis von £ 100 für die Dauer von 999 Jahren zu „vermieten“. Ins­ge­samt 1300 der 8000 Sitzplätze wurden so verkauft und seit­her von einer Ge­ne­ration auf die nächs­te vererbt, die sich über kostenlose Kon­zertbesuche freuen darf. Am 29. März 1871 war es soweit: Der Prince of Wales eröffnete den Prachtbau am Hyde Park. Die erwartungsvoll ge­stimm­ten Zuschauer erlebten aller­dings eine her­be Enttäuschung: Um die Akustik der „Suppenschüssel“ war es al­les andere als gut be­stellt, ein lästiger Echoeffekt störte das Konzert­ver­gnü­gen. Erst 1960 konnten die un­an­ge­neh­men Störungen endgültig beseitigt wer­den.

♦ Kensington Road, SW7. (U) Knightsbridge oder High Street Kensington. www.royalalberthall.com.

Hyde Park: Der Hyde Park, der nach Wes­ten in die Kensington Gardens über­geht, ist Londons größte Grün­flä­che. Von West nach Ost misst der Park mehr als drei Kilo­meter! Berühmt ist der Hyde Park aber vor allem für die Speakers’ Corner (→ Marylebone) an sei­ner nordöstlichen Ecke. Der ehe­ma­li­ge königliche Park wur­de 1640 für die Öf­fentlichkeit zugänglich gemacht und 1830 durch die Serpentine, ei­nen künst­lichen See, der sich zum Rudern und Schwimmen eignet, bereichert. Der Lido ist eines der wenigen Londoner Freibäder. In unmittelbarer Nähe des Li­do befindet sich der Princess Diana Memorial Fountain, ein überdimen­sio­na­ler Brun­nen, in dem man sich herr­lich die Füße abkühlen kann.

♦ Hyde Park. (U) Knightsbridge, Marble Arch, Hyde Park Corner oder Lancaster Gate. Tgl. 5-24 Uhr.


Der Kensington Palace ist eine Pilgerstätte für Diana-Fans

Kensington Palace: Tag für Tag pilgern noch immer zahllose Verehrer und Ver­eh­r­e­rinnen zum letzten offiziellen Wohn­sitz der im Sommer 1997 bei einem Ver­kehrs­unfall tragisch ums Leben gekommenen Prinzessin Diana. Diana wohnte nicht zufällig im Ken­sing­ton Palace: Seit 1689 ist der Land­sitz, der von Christopher Wren zu einem Palast umgebaut wurde, im Besitz der Königsfamilie. Allerdings ist der größte Teil des Palastes nicht zu­gänglich, da hier Prinzessin Mar­gret, die Schwester der Königin, der Herzog und die Herzogin von Kent sowie der Her­zog und die Herzogin von Glou­cester wohnen; Besucher - der Eingang be­findet sich an der Nordseite - haben nur Zutritt zu den State Apartments. Hier­zu ge­hö­ren die einst dem König und der Königin vorbehaltenen Räum­lich­kei­ten. Ebenfalls be­sichtigt werden kann die Royal Ceremonial Dress Collection, eine Ausstellung zur Klei­dung, die in den letzten 250 Jahren am englischen Hof ge­tragen wurde.

♦ Hyde Park. (U) High Street Ken­sing­ton oder Queens­way. Tgl. 10-18 Uhr, im Winter nur bis 16 Uhr. Eintritt £ 17.50, erm. £ 13.90 oder £ 8.70. www.hrp.org.uk.

Design Museum: Ende des Jahres 2016 ist das Design Mu­seum in das ehe­ma­lige Com­mon­wealth Institute gezogen und hat sei­nen zu klein ge­wor­de­nen Stand­ort in South­wark aufgegeben. Wäh­rend die bei­den unteren Etagen Son­der­aus­stel­lun­gen vorbehalten sind, befindet sich die Dau­er­aus­stel­lung im obersten Stock. Zu sehen sind zahl­rei­che Design-Klas­si­ker von der Braun-Kü­chen­maschine bis zum Apple-Compu­ter.

♦ Kensington High Street, W14. (U) High Street Ken­sington. Tgl. 10-18 Uhr, am ersten Fr des Monats bis 20 Uhr. Eintritt frei, Son­der­aus­stellungen ab £ 12, erm. ab £ 8. www.designmuseum.org.

Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag

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