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Die Natur gibt den Takt vor

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Bei der Herangehensweise spielt aber auch eine Rolle, wo man lebt und wie sich die Natur verändert: Ich kann mich an Jahre erinnern, in denen mein Garten kaum abgetrocknet ist, so viel hat es hier im Rheinland geschüttet – nur Matsch, Schlamm und dicke Lehmklumpen an den Stiefeln. An vernünftige Gartenarbeit war nicht zu denken. Dementsprechend bescheiden waren damals meine Erfolge. In den letzten Jahren hingegen hat sich das Klima radikal verändert. Die Sommermonate waren gnadenlos trocken, sodass ich mit dem Gießen kaum hinterherkam.

Aber des einen Freud ist ja oft des anderen Leid. In den niederschlagsreichen Jahren konnte zwar meine Gießkanne im Schuppen bleiben, dafür haben die Schnecken rauschende Feste auf meinen Salatpflanzen gefeiert. Neuerdings bräuchte ich vier Arme (mindestens!), um ein Dutzend Gießkannen zu schleppen, dafür hat sich die Armee der Schnecken zurückgezogen und fast vollständig in Luft aufgelöst. Doch plötzlich fühlen sich die Wühlmäuse bei mir pudelwohl und sind zu einer mindestens ebenso schlimmen Plage geworden. Wer kann schon sagen, ob wir nicht wieder mal einen vollkommen verregneten Sommer bekommen? Selbstversorgung ist eine stete Anpassung an Umwelt und Klima, ein ewiger Wettlauf.

Es gilt, auf die Rahmenbedingungen, die die Natur vorgibt, zu reagieren anstatt zu versuchen, ihr mit Gewalt den eigenen Willen aufzuzwingen. Das mag banal und logisch klingen, trotzdem erwähne ich es, weil ich oft genug sehe, wie mit allen nur erdenklichen Methoden versucht wird, den eigenen Garten an persönliche, teilweise kuriose Bedürfnisse anzupassen.


Sie träumen von eigenem Obst? Dann brauchen Sie schon ein wenig Platz im Garten.

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