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Der schillernde »Blitzeinschlag« am Rücken des Eisvogels hat die Fantasie der Menschen zu vielen Mythen und Sagen inspiriert.


Historisches

In längst vergangener Zeit wurden Tieren besondere Eigenschaften zugeschrieben, die bis heute vielfach noch mit ihnen verknüpft sind. So gelten Marienkäfer seit jeher als Glücksbringer und Tauben als Friedenssymbol, Rabenvögel wurden als Boten des Todes betrachtet und der Weißstorch soll bekanntermaßen die Kinder bringen.

Bereits im Mittelalter ließ man sich von eigenen Beobachtungen des tierischen Verhaltens oder auch von deren Äußerlichkeiten leiten. Zweifelhafte Deutungen und herrschender Aberglaube sowie die Angst vor Unglück kamen dazu, wenn es darum ging, Naturphänomene zu interpretieren. Beim Anblick eines Eisvogels scheint es nach damaligem Wissen verständlich, dass man ihn wegen seines schillernd türkisblauen Rückens mit einem fliegenden Blitz verglich, der zudem noch dem gefürchteten Element Wasser trotzen kann. Also lag es für die Menschen damals nahe, dass so ein Vogel dafür sorgen könne, selbst nicht vom Blitz getroffen zu werden. Als Schutz vor Blitz und Donner und großen Unwetterschäden befestigte man einen toten, getrockneten Eisvogel über der Eingangstür. Um selbst nicht vom Blitz getroffen zu werden, hängte man sich eine Eisvogelfeder um den Hals.

Das war aber nicht die einzige Verwendung für getrocknete Eisvögel. Man legte sie auch zwischen Wäschestücke, denn das sollte für einen angenehmen Geruch der gewaschenen Wäsche sorgen und zudem noch die Motten fernhalten. Ein dermaßen bunter, hübsch anzusehender Vogel musste auch ungewöhnlich wohlriechend sein. Bei den damals herrschenden hygienischen Verhältnissen ist es vielleicht gar nicht aufgefallen, dass von toten Eisvögeln keinesfalls ein angenehmer Geruch ausgeht.

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Dem massigen Schnabel wurden Attribute wie »Mut«, »Klugheit«, »Kraft« und »Weisheit« zugesprochen. Seine geniale Anpassung an die außergewöhnliche Lebensweise des Vogels rückte über Jahrhunderte in den Hintergrund.


Ein toter, an den kurzen Schwanzfedern aufgehängter Eisvogel konnte als Richtungszeiger verwendet werden, denn es wurde überzeugend behauptet, sein langer Schnabel zeige immer nach Norden.

Aber auch ohne »abergläubische« Motive war man auf tote Eisvögel aus: Als Konkurrent der Fischer wurde der Vogel bejagt und seine blauen Federn fanden Verwendung als Köder beim Fliegenbinden. Feine Damen schmückten sich auch gerne mit prächtigen Eisvogelfedern an Hut und Mantelkragen. Die weitläufige Bekanntheit des Eisvogels führte zur Verwendung und Darstellung auf Wappen von Herrschergeschlechtern und Städten bzw. Gemeinden. Hier ist er stets in Verbindung mit Wasser, Mut und Geschick verewigt.

Eisvogel ganz nah

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