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Das Buch von David Boag hat den Grundstein gelegt für ein faszinierendes Hobby – die Beobachtung des Königsfischers (>). Auch wenn es mit der Zeit bereits stark gelitten hat, ist es bis heute mein Lieblingsbuch geblieben.

Einige Vogelbücher als Geschenk

Innerhalb einiger Jahre, bis in die 90er, änderte sich vieles in meinem ganzen Umfeld. Freunde kamen und gingen – einige blieben Gott sei Dank bis heute. Die Schulzeit neigte sich dem Ende zu, der Wehrdienst kündigte sich an, ein Studium sollte folgen, technische Errungenschaften hielten rasant Einzug in den gesamten Alltag – und ich wurde älter. Bestand hatte die Familie als Mittelpunkt bei allen anstehenden Aufgaben und Entwicklungen. Bestand hatten Kindheitserinnerungen und Erinnerungen an die Abenteuer in Feld, Wald und Wiese – und an Bächen und Weihern.

Die ganzen Jahre über flammte die Zuwendung zum Eisvogel immer wieder aufs Neue auf. Von den vielen mir geschenkten oder von mir gekauften Büchern für Schule, Studium, Zeitvertreib und Hobby blieben mir drei im Besonderen in Erinnerung. Nicht deswegen, weil ich sie immer zu besonderen Anlässen bekam, sondern weil sie in erstaunlicher Übereinstimmung immer mit dem Eisvogel zu tun hatten, dessen Abbild auf jeder Titelseite zu sehen ist. Dem ersten Vogelbuch, das ich schon in frühester Kindheit von der pensionierten Lehrerin geschenkt bekam, folgten zwei weitere, die für meine bleibende Begeisterung wichtige Literaturimpulse gaben. Eines davon bekam ich als Geschenk zum bestandenen Abitur von meinen Eltern. Es ist ein reich bebildertes Vogelbuch im Großformat mit über 50 verschiedenen Arten. Aus dieser großen Auswahl schaffte es ausgerechnet wieder der Eisvogel auf den Einband – welch ein Zufall. Das dritte prägende Buch kaufte ich mir von meinem Taschengeld selbst – sozusagen mein Geschenk an mich selbst. Einige Jahre vor dem Schulabschluss, mitten im turbulenten Jugendalter, faszinierte mich das erste und bis dahin einzige Buch nur über den wunderbaren Eisvogel, geschrieben von David Boag, mit dem schlichten Titel »Der Eisvogel«! David Boag hat den bunten Fischer in allen Lebenslagen peinlichst genau beschrieben und erstmals mit glänzenden Farbfotos dokumentiert. Die Fotos des Eisvogels in seinem Lebensraum, beim Jagen, bei der Balz, beim Brüten und sogar Aufnahmen innerhalb der Brutröhre beim Füttern der Jungen – für mich zur damaligen Zeit unerreichbar, faszinierend und fesselnd. Über Jahre hinweg habe ich immer wieder in diesem hervorragenden Werk nachgeschlagen und mir teilweise nur die Fotos angesehen – immer mit Bewunderung.

Ein kleiner Wasserschaden in meiner Studentenwohnung bzw. in der Wohnung darüber hatte mir dieses Buch zusammen mit fast allen anderen Büchern schließlich fast zerstört. Durchnässte, aufgequollene Seiten und wellige Schutzeinbände waren die Folge. Alle Bücher waren eigentlich ein Fall für den Müll, aber nicht dieses Eisvogelbuch. Über Tage trocknete ich es mühevoll und fächerte die Seiten, damit sich kein Schimmel bilden konnte, und schließlich stellte ich es trocken mit den bis heute leicht gequollenen Seiten und deutlich gewelltem Schutzeinband zurück auf seinen Ehrenplatz. Das Buch war mit der Grund, mich selbst auf die Suche nach dem Eisvogel zu machen.