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2.2 Berechnung des Direktionsbogens

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Abbildung 1: Dirigieren im Standardverfahren

Die obige Abbildung stellt die für Primärdirektionen typische Situation am Himmel dar. Wir wollen zur Veranschaulichung zunächst annehmen, der Punkt S in dieser Abbildung sei der Aszendent des Geburtshoroskops, die stark eingezeichnete Linie ein Stück des östlichen Horizonts. Der mit Meßmarken versehene Großkreis bezeichnet den Himmelsäquator.

Durch den Erdumschwung wird der Promissor P – vielleicht ein im I. Haus stehender Planet oder Aspektpunkt des Geburtshoroskops – nach einer gewissen Zeit den Horizont erreichen, das heißt aufgehen. Wir fragen uns, wann das geschieht. Dabei bemerken wir zuerst, daß

Zeitdifferenzen auf dem Äquator als Differenzen in Rektaszension abgegriffen werden können,

und zwar wegen des gleichmäßigen Fortschreitens der Sternzeit mit der Weltzeit: Ein Grad RAMC passiert den Erdäquator stets in 3m59.34s. Man kann daher die Äquatorgrade selbst als Zeitmaß ansehen.

Offenbar muß man, um die gewünschte Zeitstrecke zu bestimmen, den Deklinationskreis (Parallelkreis) von P mit dem Horizont, der mundanen Positionslinie von S=ASC, schneiden. Der Schnittpunkt heißt in der Graphik P’. Man mißt nun die Rektaszensionen von P und P’ auf dem Äquator, im Bild mit α und α’ beschriftet.

Die gesuchte Zeitspanne, bis der Promissor P die mundane Positionslinie des Signifikators S bei P’ kreuzt, ist dann einfach die Differenz α – α’ der Rektaszensionen von P und P’.

Der Direktionsbogen der Direktion ist die Differenz α-α’ der Rektaszensionen von P und P’.

Dieses Verfahren ist nicht nur im Falle S=ASC anwendbar, sondern ebensogut für beliebige Signifikatoren des Geburtshoroskops. Für die stark gezeichnete Linie, die mit dem Deklinationskreis des Promissors geschnitten wird, ist dann nicht mehr der Horizont zu nehmen, sondern die mundane Positionslinie des Signifikators. Die mundane Positionslinie faßt diejenigen Himmelspunkte zusammen, die in bezug auf Horizont und Meridian eine zu S analoge Lage haben.

Der Direktionsbogen wird schließlich mit einem der in Abschnitt 2.4 aufgeführten Schlüssel in eine Ereigniszeit des Geborenen verwandelt.

Um ihn zu berechnen, geht man wie folgt vor:

1.) Bestimme die mundane Position μ des Signifikators.

2.) Bestimme die Rektaszension α', bei der ein Punkt mit der Deklination des Promissors die mundane Position μ besitzt.

3.) Die Differenz α – α' ist dann der Direktionsbogen.

Alle Formeln, die für dieses Verfahren nötig sind, sind im Kapitel (4) für die jeweiligen Häusersysteme aufgeführt.

Eine Direktion wird folgendermaßen notiert:

DB (Signifikator) (Promissorstelle) (zod./mund.) (dir./conv.) = Wert.

Zum Beispiel:


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