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2.5 Das Verfahren von Goldmayer

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Das Direktionssystem von GOLDMAYER unterscheidet sich vom Standardverfahren dadurch, daß es geometrisch statt zeitlich arbeitet: Es wird nicht die zeitliche Entwicklung des Horoskops untersucht, sondern die mundane Geometrie des Horoskops. Dabei verschwindet auch die Asymmetrie von Signifikator und Promissor. In GOLDMAYERS System sind beide völlig gleichwertig. Eine Direktion kann im Standardverfahren sowohl direkt als auch convers geführt werden (wobei man die Rollen von Signifikator und Promissor und die Zeitrichtung vertauscht). Dabei ergeben sich, wie schon in 1.2 bemerkt, im allgemeinen unterschiedliche Direktionsbögen. Im Verfahren von GOLDMAYER verschwindet dieser Unterschied.

Will man einen Horoskopfaktor nach GOLDMAYER zu einem anderen führen, so sind die mundanen Positionen der beiden Faktoren zu berechnen und die Differenz zu bilden. Diese Differenz gibt den Direktionsbogen!

Die unübertreffliche Einfachheit dieses Systems ist besonders dann erkenntlich, wenn man – wie GOLDMAYER – das regiomontanische System verwendet. Dann sind die mundanen Positionslinien ja Großkreise durch den Nord- und Südpunkt des Horizonts. Der Direktionsbogen ist dann einfach der (auf dem Äquator gemessene) ’Klappwinker, um die Positionskreise der beiden Faktoren ineinander zu überführen.

Die GOLDMAYER-Methode ist aber auch im Rahmen eines beliebigen anderen mundanen Positionskonzepts anwendbar. Es sei darauf hingewiesen, daß die erhaltenen Direktionsbögen sehr stark von den mit dem Standardverfahren gerechneten Werten differieren (siehe die Beispiele in Abschnitt 3.6).

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