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2 Schwimmen in jungen Jahren

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In Anlehnung an den gesundheitlichen Wert schwimmerischer Bewegung (vgl. Kapitel 1) soll nun gezeigt werden, warum es wichtig ist, das Schwimmen bereits in jungen Jahren zu erlernen.

Schwimmvereine sind in der Regel daran interessiert, frühzeitig Nachwuchs zu etablieren, weshalb schon sogenannte Mutter-Kind-Schwimmkurse oder Babyschwimmkurse angeboten werden, die durchaus als sinnvoll zu erachten sind [vgl. 342]. In Irland wurde bereits um 1980 über frühe Erfolge mit Babyschwimmkursen berichtet [vgl. 223], wobei sich das Angebot dieser Kurse mittlerweile auch bei uns vervielfacht hat.

Bei diesen Kursen wird sehr früh das Bewegungsgefühl im Wasser geschult, was später von großem Wert für die Kinder sein kann. Auch wenn die Kleinkinder hier noch nicht die Techniken der vier Grundschwimmarten lernen, so erfahren sie doch unbewusst die Fähigkeit, den Wasserwiderstand und den hydrostatischen Auftrieb des Wassers zu spüren. Außerdem lernen sie, sich in dem Medium Wasser zurechtzufinden und entwickeln Bewegungsformen, die für das Schwimmenlernen wertvoll sein könnten. Auch unter Wasser können bereits Erfahrungen gesammelt werden, wie zum Beispiel die Vorform des Tauchens, indem die Mutter mit dem Kind einen kleinen Moment unter Wasser geht [vgl. 342]. Dabei verhindert der Atmungsreflex des Kindes (nur bis ca. sechs bis acht Monate alte Kinder) das Verschlucken [vgl. 2, 3]. Anhand der methodischen Vorgehensweise, kurzzeitig Wasser über Säuglinge zu gießen und anschließend kurz zu tauchen, kann die Bereitschaft zum Tauchen von Säuglingen offenbar bestens beurteilt werden [vgl. 2].

Durch solche einfachen Übungsformen im Mutter-Kind-Schwimmen werden Vorformen der richtigen Atmung erlernt, die für das Schwimmen essentiell sind. Bei vielen Freizeitschwimmern ist zu beobachten, dass eine ungleichmäßige Atmung einen leistungsbestimmenden Faktor darstellt. Oft wird die Luft unter Wasser nicht komplett ausgeatmet, daher kann anschließend weniger Sauerstoff über Wasser aufgenommen werden. Als Folgen davon sind eine rasche Ermüdung und hektische Kurzatmung zu nennen [vgl. 299]. Die Atmung ist einer der wichtigsten Aspekte beim Schwimmen [vgl. 265, S. 36], da die Muskeln bei unzureichender Atmung nicht wieder mit genug Sauerstoff versorgt werden können. Außerdem besteht bei unkoordinierter Atmung die Gefahr, Wasser zu aspirieren, was gleichermaßen eine Pause erfordert.

Ahrendt/Kohl [4] schreiben, dass frühe Bewegung der Kinder im Wasser nicht nur eine gesunde Verfassung zur Folge hat, sondern auch die motorischen Fähigkeiten fördert. Bewegungsformen im Wasser müssen nicht immer auf den Schwimmsport selbst beschränkt sein. Der Bewegungsraum Wasser bietet eine Reihe weiterer Möglichkeiten, wie Spiel, Vergnügen, Entspannung, Ausgleich, Fitness, Therapie und soziale Kontakte [vgl. 4].

Dieses Kapitel soll aufzeigen, wie hoch der Stellenwert von Kinderschwimmkursen einzuordnen ist. Die Kinder sammeln bereits frühzeitig Bewegungserfahrungen im Wasser, die sie meist mit Spaß und Freude verbinden und die außerdem einen positiven Einfluss auf die motorische und soziale Entwicklung der Kinder haben. Hervorzuheben ist, dass die Fähigkeit, Schwimmen zu können, Leben retten kann. Jahr für Jahr ertrinken immer noch Kinder und Erwachsene in Schwimmbädern oder Seen, weil sie nicht schwimmen können [vgl. 17]. Jemand, der das Schwimmen beherrscht, kann in gefährlichen Situationen nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das anderer Personen retten. Um die Gefahr des Ertrinkens zu unterbinden, sollte ausnahmslos jedes Kind frühzeitig schwimmen lernen.

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