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Kapitel 1

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Es war einmal ..., so beginnen manchmal Märchen und ein wenig ist auch dies ein Märchen, ein wenig auch Phantasie und ein wenig Wahrheit.

Und so fing alles an ...

Die Geschichte begann schon vor vielen Jahren, als der inzwischen dreizehnjährige Junge das erste mal auf dem Dachboden seines Elternhauses herumstöberte. Es war ein altes Haus, das so ungefähr um 1890 erbaut worden war

und man kann sich denken, dass auf so einem Dachboden im Laufe der Zeit alle möglichen Sachen abgelegt wurden, die irgendwann keiner mehr brauchte oder sie einfach nur beiseite legen wollte.

Als Fünfjähriger hatte sich Jan-Moritz das erste mal hier heraufgetraut, durch den nur spärlich beleuchteten Flur, über die dunkle Stiege nach oben, über 13 knarrende Stufen und war in eine sonderbare mysteriöse Welt eingetaucht, die ihm anfangs Angst einflößte. Aber schon bald fühlte er sich von den vielen verstaubten Dingen dort oben wie magisch angezogen und immer öfter verbrachte er seine Nachmittage auf diesem Dachboden, wenn seine Mutter ihre Hausarbeiten machte oder die Tiere versorgte und auch die Schwester mit anderen Dingen beschäftigt war und niemand Zeit hatte, sich um den Jungen zu kümmern. Und so blieben diese Ausflüge in eine vergangene Welt Jan-Moritz‘ Geheimnis, das er sorgsam hütete.

Immer, wenn er dort oben war, hatte er seinen Lieblings- Teddybären im Arm, kuschelte sich mit ihm auf ein altes Sofa und erzählte dem Bären Geschichten, die er sich gerade mal so ausgedacht hatte. Es waren seltsame Geschichten, in denen die verschiedensten Gegenstände vorkamen, wie sie dort oben auf dem Dachboden herumlagen, herumstanden, abgelegt waren, aufgehängt oder irgendwo aufgestapelt. Da sich der Dachboden über die gesamte Länge und Breite des Hauses erstreckte, das immerhin so an die zehn Zimmer hatte, war das schon ein ganz schön beachtlich großer Dachboden, mit viel Platz für alles mögliche Gerümpel: es gab eine alte Nähmaschine, Schneiderpuppen, Regale voller Gläser, Dosen, Geschirr und verstaubten Illustrierten, es gab Teppichrollen am Boden oder an die Wand gelehnt; alte Stühle, manche mit nur noch drei Beinen; eine Unmenge Kartons, auf denen in verblasster Schrift stand, was darin war; Kleiderschränke voller alter Kleider; Kisten mit Kinderspielsachen, alte Käfige für Vögel oder andere Haustiere; eine große Standuhr, ja sogar Türen, die hier abgestellt worden waren; Kinderwagen und ein Kinderbett; alte Fahrräder, ein Kinderroller und vieles, vieles mehr, so dass es Jan-Moritz nicht schwer fiel, jedes Mal wieder neue Geschichten zu erfinden.

Irgendwann, viel später, wurde es dem Jungen dann doch zu langweilig, schließlich war er inzwischen mit sieben Jahren schon ein großer Junge geworden, der nun schon die zweite Schulklasse besuchte.

Und so gerieten all‘ die seltsamen Gegenstände dort oben auf dem Dachboden dann schließlich in Vergessenheit, die Bewohner des Hauses stellten zwar ab und zu noch etwas dazu, aber Jan-Moritz hatte jetzt ganz andere Vorlieben.

So saß der Teddybär irgendwo alleine herum, weil Jan-Moritz kaum noch Zeit hatte, sich mit ihm zu beschäftigen und ihm auch keine Geschichten mehr erzählte.

Der Schatz vom Ulmenhof

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