Читать книгу Die Kraft der Präsenz - Richard Moss - Страница 17
Emotionale „Verschmutzung“
ОглавлениеWir alle sind mit Dingen konfrontiert, die sich größtenteils unserem Einfluss entziehen, etwa Alterungsprozessen, genetischen Anlagen, der Verschmutzung unserer Umwelt, wirtschaftlichen und sozialen Missständen und anderem. Unsere Körper sind aber in jedem Moment auch der zusätzlichen Belastung einer emotionalen „Verschmutzung“ ausgesetzt, die unser Verstand erzeugt.
Jeder Gedanke erzeugt eine entsprechende Empfindung im Körper, da Körper und Geist ein zusammenhängendes Ganzes darstellen. Glückliche Gedanken lösen bei Ihnen einen Schub an Wohlgefühl aus. Sorgen über die Zukunft oder Schuldgefühle in Bezug auf die Vergangenheit werden auf der körperlichen Ebene genauso empfunden, als würden wir von einem Raubtier angegriffen. Die gleichen Kampf-oder-Flucht-Hormone werden ausgestoßen, Kortisol und andere Stresshormone strömen durch Ihren Körper, beeinträchtigen Ihr Immunsystem, Ihr Herz, Ihr Gehirn, jede Zelle in Ihrem Körper. Und Gedanken dieser Art kommen nicht gerade selten vor: Die meisten Menschen haben am Tag Hunderte, ja sogar Tausende von Gedanken, die ihnen Furcht, Wut, Schuld oder Unsicherheit einflößen, und sind so einem ständigen, vom Verstand erzeugten Stress ausgesetzt.
Ein körperliches Kranksein als solches, allein für sich genommen, reicht nicht aus, um dieses Gefühl von Bedrohung zu erzeugen. Schauen Sie sich einen Hund oder eine Katze an: Sie können verletzt oder krank sein, ohne dass Verwirrung und Stress auftreten. Diese Art von Stress kennt nur der Mensch – und er entsteht allein durch das Denken. Dass wir die Natur des Denkens nicht verstehen und nicht die Verantwortung dafür übernehmen – mithilfe der Kraft des Gewahrseins –, das ist die größte Ursache für unsere Leiden. Stärker als das reale Leiden an einer körperlichen oder psychischen Erkrankung und sogar stärker als das Leiden im Sterbeprozess ist das Leiden, das wir mit Gedanken erzeugen, die uns in uns selbst spalten oder von anderen abtrennen. Das und nichts anderes ist die größte Quelle unseres Elends.