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Kapitel 5

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Jadran Božanović lag in seiner Hängematte, umgeben von spartanischer Einrichtung, bestehend aus einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen, einem Kühlschrank, der beständig vor sich hin brummte, und einem Fernseher, der ganze vier Sender empfing. Während er so da lag, verfolgte er die Umdrehungen des Deckenventilators über ihm. Einer der Flügel saß locker und wackelte.

Er hatte seinen Handlanger zur Überwachung der neuen Anlagegüter abkommandiert, weil er sich vorher noch um eine bestimmte Sache kümmern musste. Eine Bestrafungsaktion, als Folge der Ereignisse an Bord der Aleksandra von vor zwei Monaten. Obwohl die Operation schlussendlich aufgeflogen war, hatten vierzehn Menschen während der Gefangenschaft unter den Augen ihrer Bewacher ihr Leben verloren. Seiner Bewacher. Es war ihre Aufgabe gewesen, über seine Profite zu wachen. Darin hatten sie versagt, und das war inakzeptabel. Zwar war die gesamte Lieferung durch das Eingreifen der Spezialkräfte verloren gegangen, nichtsdestotrotz hatten unabhängig davon vierzehn Menschen wegen der Nachlässigkeit dieser Personen ihr Leben verloren, noch vor der Auktion. Zusammen bedeutete das einen Verlust von beinahe zwei Millionen Euro, wenn sie nur lange genug überlebt hätten, um die Bühne zu betreten. Eine Sache musste klargestellt werden. Meine Ware darf nicht sterben!

Er hob seine Hände, drehte sie vor seinen Augen hin und her und untersuchte sie. Sowohl seine Hände als auch seine Unterarme waren bis zu den Ellbogen hinunter blutverschmiert. Das Blut war bereits getrocknet und hatte eine tiefrote bis dunkelbraune Färbung angenommen. Der Mann trug die Flecken wie ein Abzeichen.

Er hatte zwei Männer in den Rumpf eines in die Jahre gekommenen Schiffes eingesperrt, welches in einem alten Schiffsfriedhof ankerte. Ihre Hände waren mit Plastikfesseln fixiert, und die Männer wimmerten, denn sie ahnten bereits, welches Schicksal sie erwarten würde. Božanović ragte bedrohlich vor ihnen auf, zusammen mit einem dicht aneinandergedrängtem Publikum. Ein Klassenzimmer, in dem er den Professor verkörperte, der gleich eine unvergessliche Lektion erteilen würde.

Die Männer weinten, flehten ihn an, gelobten Besserung, aber Božanović spürte keinerlei Reue. Er zog sein Messer hervor, hielt es demonstrativ vor sich, und begann danach dem ersten Mann die Haut abzuziehen. Die Hautfetzen ließen sich mühelos ablösen und rollten sich von den Knochen.

Dann widmete er sich dem Gesicht, der Brust und dem Bauch. Am Ende, als der Mann einen sehr langsamen Tod gestorben war, war sein Körper fürchterlich zugerichtet und verstümmelt gewesen.

Der zweite Mann schrie um Vergebung, bis das Messer schließlich auch seine Haut berührte. Tränen rannen ihm über die Wange. Mit einem bösartigen Lächeln im Gesicht sah Božanović auf seinen Soldaten hinunter, als ob er noch einmal über dessen Schicksal nachdenken würde, doch dann erklärte er ihm, dass seine Handlungen verantwortungslos gewesen waren und jedes dieser Leben bares Geld bedeutete.

Dann häutete er auch diesen Mann, und jeder Schnitt seines Messers war eine Warnung an alle, die ihm dabei zusahen, dass er Unzuverlässigkeit nicht tolerieren würde. Für Božanović ging es immer um Botschaften, um Warnungen. Das Messer war sein Pinsel und der Körper des Mannes seine Leinwand.

Als er mit seiner Demonstration fertig war, fragte Božanović in die Runde, ob noch irgendwelche Unklarheiten darüber bestehen würden, was er in der Zukunft von ihnen erwartete. Natürlich meldete sich niemand zu Wort. Die Botschaft war eindeutig gewesen: Geld war das Wichtigste und Fehler würden nicht toleriert werden.

Er ließ seine Arme wieder herabsinken. Über ihm drehten sich langsam die Flügel des Ventilators, mit dem einen Blatt, das scheinbar verzweifelt versuchte, sich aus seiner Verankerung zu befreien.

Morgen, bevor er sich an die Arbeit machte, würde er seine Arme abwaschen und sich selbst säubern. Doch fürs Erste würde er schlafen, mit der tröstlichen Gewissheit, von der Wärme des Blutes eines anderen Mannes umhüllt zu sein.

ENTFÜHRT IN PARIS (Die Ritter des Vatikan 5)

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