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Kapitel 5

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Noch vor Arbeitsbeginn und bei Dunkelheit wurde Andru von Meister Larban geweckt, welchen er, seit er den Dienst im Kloster angetreten hatte, nicht leiden konnte.

Larban fühlte sich über alles erhaben. Wie Andru sich schon dachte, war er erst frisch erwählt worden und testete jetzt seine Grenzen aus.

Andru wurde von ihm hinausgeführt in die Gemächer eines Magiers. Wo jeder einzelne Magier nächtigte, wusste er nicht. Deswegen war ihm auch nicht klar, welchen Wohnbereich er betrat.

Es waren die Gemächer von Meister Altoren. Als er hineintrat, erblickte er jedoch auch Meister Ramir, beide sahen sich sehr vertraut an. Andru ging nicht weiter darauf ein, aber für ihn war es zu vertraut.

Als kurze Zeit später auch Pymos eintrat, wurde Andru etwas anders. Es war das erste Mal seit der Verhandlung, dass er Pymos begegnete und das erste Mal, dass er kein Gefangener ihm gegenüber war. Wie sollte er sich verhalten?

Doch lockerte sich die gesamte Anspannung, als Pymos zu sprechen begann: „Andru, Lehrling des Lichts und des Feuers, du bist einer der wenigen, die von uns persönlich in Privatstunden unterrichtet werden. Wir werden dich etwas lehren, was keiner göttlichen magischen Kraft entspringt, sondern die irdischen Magiequellen nutzt, wie sie die Magier der Ausgeglichenheit, die Diener des Umodes hauptsächlich nutzen.

Auch unter ihnen gibt es zwar Magier, welche ihre Kraft von ihm beziehen, aber nur sehr wenige. Aber das ist ein Wissen, was du in der Universität erlernen wirst. Wir werden dir nun eine Magie zeigen, die noch unerforscht und nicht öffentlich anerkannt ist. Sie wird dir helfen, akzeptiert und nicht entdeckt zu werden. Wir denken, dass du von einigen Marilliern sicherlich erkannt würdest. Deswegen müssen wir deine Identität ändern. Bist du einverstanden, dass wir während des Unterrichts in deinen Geist eindringen? Es wäre von äußerster Wichtigkeit, dass du deinen Organismus dafür voll und ganz verstehst. Dies ist nur möglich, wenn du deine innere Kraft und Welt verstehst.“

Andru überlegte kurz: „ Meine Identität ändern? Wie soll das funktionieren? Warum müssen die Meister dafür in meinen Geist? Anders gesehen, kann ich meine Gedanken sowieso nicht vor ihnen verbergen, oder? Ich denke, mir bleibt nichts anderes übrig. Die anderen Studenten der Universität werden mir das Leben zur Hölle machen, wenn sie erfahren, dass ich ein marillischer Sklave war.“

Er hörte zwei Stimmen gleichzeitig, welche dasselbe verlauten ließen:

„Da hast du vollkommen Recht…“ In diesem Moment mussten alle im Raum anfangen zu lächeln. Meister Larban war schon längst wieder aufgebrochen und kümmerte sich um die Bibliothek, aber Altoren, Ramir, Pymos und Andru fingen jetzt, als sie sahen, dass alle grinsten und begriffen, sogar an zu lachen.

Pymos sagte nun: „Ich werde dich nun verlassen. Ich denke, du hättest dir nach deinem kleinen Raubzug nie träumen lassen, dass ich dafür sorgen werde, dass du ein Magier wirst. Aber du wirst es schon noch verstehen.“

So ging er mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck zurück in den frühen Morgen.

Nun begann Meister Ramir zu sprechen: „Ich weiß nicht, ob du es mittlerweile erfahren hast, aber mein Bruder und ich haben zusammen mit Pymos von Kohenstein, die Schulbank der Universität gedrückt. In dieser Zeit als Lehrlinge an der Universität waren wir genau wie alle anderen Lehrlinge oft ungehorsam und haben viel Unsinn gebaut, dennoch ging es bei uns ein Stückchen weiter. Wir experimentierten mit wie es damals hieß, heidnischer Magie, Magie die nicht auf den Lehren der Götter beruht, sondern aus der Kraft der Natur genommen wird, aber das hat dir Pymos ja eben schon erklärt. Es gibt allerdings auch wesentlich mehr Runen in dieser Magieform, doch darin wirst du erst später unterwiesen. Nun lange Rede, kurzer Sinn wir entdeckten eine Vielzahl neuer Zauber, unter anderem die Gestaltwandlung.“

Andru war erstaunt, aber begriff zugleich, was es mit diesem ganzen geheimen Unterricht auf sich hatte. Er sollte sein gesamtes Aussehen verändern. Damit war sichergestellt, dass er nicht wiedererkannt wurde, dennoch waren seine Gedanken damit noch immer nicht sicher.

Deswegen fragte er: „Nun, dadurch wäre die Wiedererkennungswahrscheinlichkeit sehr gering, wenn ich meine Stimme ändern könnte sogar gleich bei null, aber ehrwürdige Meister, wie soll ich meine Gedanken schützen?“

„Das“ antwortete Meister Altoren „ist das geringste Problem. Wenn du es willst, werden wir es dir jetzt schon beibringen. Dann musst du uns aber versichern, dass du es dir in der Universität erneut beibringen lassen wirst. Du solltest also dafür sorgen, dass die wichtigsten Gedanken immer verschlossen bleiben und andere die jeder Lehrling hat, die auch bestimmt nicht neu für die Meister der Universität sein werden, solltest du offen lassen. Wir werden deine gesamten Erinnerungen und Gedanken an Marilien verschließen, dir neue Gedanken einpflanzen, so detailgetreu, dass niemand der Lehrmeister merken wird, dass du in Marillien aufgewachsen bist. Nun Andru, du brauchst auch einen anderen Nachnamen. Besitzt du überhaupt einen Nachnamen?“

Andru war beschämt, dass zugeben zu müssen: „Nein, ich bin auf den Straßen der größeren Teile Marilliens als Waise aufgewachsen, ich hielt mich durch kleine Gaunereien und Glücksspiel über Wasser. Alles, was man über meine Vergangenheit weiß, ist, dass einer der Schwarzmagier mich einst als kleinen Sprössling aufgenommen hat. Ich muss leider gestehen, dass mir seine Behausung, sein Heim und die ganzen Lehren des Almonaras nicht wirklich ansprachen, genauso wenig wie die der anderen Götter. Ich muss leider sagen, dass keiner der Götter für mich zu huldigen gilt. Ich diene niemandem, nur mir selbst und meinem Leben. Deswegen bin ich im Alter von 6 Jahren aus seinem Heim weggelaufen und so auf der Straße gelandet, wo ich nach ein bis zwei Tagen schon auf eine andere Truppe Kinder traf, alle zwischen 5-18 Jahren, die eine Art Gemeinschaft hatten, welche mir eher zusagte, auch wenn ich mittlerweile weiß, dass es nichts anderes als eine kleine Junge Diebesgilde war. Im Alter von 17 wurde ich erwischt. Meine angeblichen Freunde verrieten mich auch noch, um ihrer Strafe zu entgehen. Ich war damit zur Sklaverei auf Lebenszeit verurteilt. Naja, Meister Sarbor fand Gefallen an meinen Diebestalenten. Ich bin nicht der einzige Dieb im Auftrag der Schwarzmagier. Es gibt dutzende, welche im Dienst der Schwarzmagier von der Straße geholt werden. Also dann, um die Geschichte meines Lebens in die Gegenwart springen zu lassen, seit 4 Jahren diente ich Sarbor, hörte einiges, was ich nicht hören sollte, lernte einiges, was ich nicht lernen sollte. Die Gedankenrede beherrsche ich, auch wenn ich sie nie eingesetzt habe, aus Furcht bestraft zu werden. Jetzt bin ich 21 und wurde vor ein paar Wochen, damit beauftragt einen Diebeszug in die Universität des Lichts zu machen. Davon wisst ihr ja sicherlich, ehrwürdige Meister…“ „Bitte lasst das ehrwürdige Meister weg und nennt uns zumindest bei diesem Unterricht, Ramir und Altoren, wenn ihr nichts dagegen habt. Fahrt fort, damit wir zum eigentlichen Unterricht fortschreiten können“, unterbrach ihn Meister Altoren.

„Sehr wohl Meister. Viel mehr gibt es auch nicht zu erzählen, aber ich denke, wenn ich meine Gedanken nach diesem Unterricht schützen kann, sollte ich euch noch etwas mitteilen. Meister Sarbor steht, wie ihr wisst, in ständigem Kontakt zu Almonara. Da ich die Gedankenrede begriffen habe, habe ich auch mitbekommen, wofür Sarbor glaubt das Artefakt besitzen zu müssen. Almonara will ihn für irgendetwas auserwählen, aber vorher müsste er die magische Kraft aller Gottheiten in sich tragen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sogar, wenn es nötig ist, durch den Tod eines der Priester des Umodes. Diese Information und Gedanken möchte ich schnellstmöglich verbergen, damit die Schwarzmagier nicht wissen, dass sie nun im Besitz von euch sind, aber für mein Gewissen war es wichtig, dies zu erzählen. Eine Sache noch, welche ich noch nicht ganz begriffen habe, vielleicht könnt ihr mehr damit anfangen: Sarbor glaubt, dass erst der Rest des alten Dämons aus dem verlorenen Tals vernichtet werden muss, bevor er gänzlich Almonaras Macht in sich aufnehmen kann. Den Rest meiner Geschichte muss ich, denke ich, nicht erzählen, nach dem misslungenen Diebstahl bin ich nun hier. Wenn ich den Wunsch äußern darf, würde ich zuerst ganz gerne das Schützen meiner Gedanken erlernen, weil ich, wenn ich ehrlich sein soll, manchmal glaube, dass ich immer noch von Meister Sarbor kontrolliert werde.“

Selbstverständlich war es für einen Lehrling ungewöhnlich sofort Forderungen zu stellen, was seinen Lehrplan betrifft, dennoch war er kein normaler Lehrling. Also antwortete Altoren: „Es ist zwar nicht die Regel, dass die Lehrlinge ihren Lehrplan selbst bestimmen, aber ich denke in deinem Fall macht diese Idee durchaus Sinn.“

Trotz des Unterrichts gingen Altoren als auch Ramir noch jede Menge andere Dinge durch den Kopf, nicht nur privat. Die Geschichte von Andru war äußerst beunruhigend und ließ einiges offen. Wollte Almonara einen Krieg, wollte Sarbor einen Krieg, wollten beide einen Krieg? Welche Rolle spielte Andru jetzt wirklich? Selbst Pymos schien dies nicht zu wissen.

Wie sollte das alles einen Sinn ergeben? Wie wollten die Schwarzmagier gegen die Macht des Lichts ankommen? Allein schon die Festungen auf Kranon, dazu noch die immer fortwährende Revolution in dem Bildungssystems von Largon, welche unglaublich viele neue begabte junge Magier hervorbrachte. Das alles anzugreifen, wäre Wahnsinn.

Doch beide Magier, Altoren als auch Ramir wussten, dass es jetzt eine wichtigere Sache gab, den Unterricht von Andru. Denn bei allem, was Pymos plante, steckte ein weitaus tieferer Sinn und Plan.

Doch konnte der Unterricht noch immer nicht beginnen. Andru sprach erneut: „ Meister, wenn ich noch eine weitere Bitte äußern dürfte?“

Ramir war langsam ein wenig genervt und antwortete: „Nun, ihr seid kein Gefangener mehr, überschätzt nicht eure Befugnisse, aber sprecht, wir werden sehen, was wir tun können.“

„Sehr großzügig Meister…“ sagte Andru und musste sich zwingen keine Verbeugung zu machen. „Ist es wohl möglich, dass mich auf meiner Reise nach Dak und letztendlich auch nach Largon noch eine weitere Person begleitet?“ Ramir war jetzt vollends genervt: „Jetzt sprecht schon, wer?“ Andru war der energische Unterton nicht entgangen: „Der Lehrling Golan. Ich habe in ihm den ersten wahren Freund meines Lebens. Ich möchte ihm die Möglichkeit bieten an der Universität zu studieren, auch wünsche ich mir, nicht nach kurzer Zeit von ihm getrennt zu werden, ich…“

„Es reicht jetzt! Wir werden sehen, was in unserer Macht steht. Nun, beginnen wir den Unterricht.“ Auch Altoren war jetzt sehr genervt von dem Andrus Verhalten. Daran merkte man, dass er niemals kranionische Erziehung genossen hatte. „Verzeiht meine Erdreistung, ich bin etwas hervorgeprescht. Vielen Dank für eure Geduld. Sehr wohl werde ich Gehorsam beweisen.“ Andru hatte sofort gemerkt, dass er nun zu weit gegangen war.

Ramir atmete auf und war erleichtert: „ Also dann, beginnen wir mit dem Unterricht.“

Rakon, war aus einer tiefen Trance erwacht, ihm fiel sofort auf, dass seine magische Kraft wieder recht stark war. Sofort sandte er seinen Geist aus und suchte seinen Arkani. Er brauchte nicht lange, dann traf ihn schon das erste übermittelte Bild seiner Schöpfung: „ Rakon? Falls du diese Nachricht erhältst, ich bin aus deiner Festung direkt durch die undurchdringbare Bergkette in ein Tal gestoßen. Ich sehe hier etliche alte Gebäude einer älteren Generation. Ich gehe davon aus, dass das Tal einst reich war und zwar nicht nur an Bevölkerung sondern auch an Wissen, militärischer Stärke und Besitztümer. Ich habe auch das Gefühl, dass hier einige menschliche Wesen wohnen. Das kann ich allerdings nicht mit Sicherheit sagen. Ich übermittele dir einige Bilder.“

Rakon sah ein sehr verwildertes Tal, alte Gebäude einer uralten Kultur, tiefe Täler, dicht bewachsene Wälder. Kaum etwas erinnerte an einen riesigen Stadtstaat, aber wenn man genau hinsah, konnte man in dem gesamten, verwilderten, wüsten und urwaldartigen Tal eine Struktur erkennen, die auf eine riesige Stadt schließen ließe. Dennoch sah er auch frisch gerodete Gebiete und kleine Hütten, womit ihm klar war, dort lebten auch heute noch Menschen.

Rakon antwortete dem sphärischen Teil seines Ichs sofort: „ Gut gemacht, dass hilft uns in dieser Sache sehr viel weiter. Nun begib dich aber zum heiligen See, verschwende keine Zeit mehr, die Götter ruhen auch nicht.“

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Meister, ich bin sie und damit schon längst ein gutes Stück über der Ebene Kranon fortgeschritten. Keine Stunde mehr und ich habe Andru erreicht. Meint ihr, ich kann die Schutzmaßnahmen durchbrechen?“

Rakon war erneut beeindruckt von seiner eigenen magischen Schöpfung: „Ich hatte vergessen mit wie viel Kraft ich dich gespeist hatte. Verzeiht, nun, macht euch keine Gedanken um die Schutzmaßnahmen des Klosters. Ich bezweifle, dass sie neue Magie entdeckt haben, welche ich nicht schon kenne oder Schutzzauber, welche ich nicht brechen könnte. Wenn ich ehrlich bin, bezweifle ich, dass sie den Schutz des Klosters überhaupt seit meiner Abwesenheit erneuert haben. Es werden immer noch meine magischen Schilde und Zauber sein, die das Kloster schützen. Sei trotzdem vorsichtig. Auch ich bin nicht unfehlbar und kann mich irren. Meister Pymos war schon als Schüler sehr experimentierfreudig. Es kann sein, dass in seinen Experimenten neue Zauber zustande gekommen sind.“

Rakon war sich dieses Problems schon länger bewusst, aber er hoffte, dass Pymos seine Experimente, die damals schon recht weit fortgeschritten waren, von den älteren engstirnigeren Magiern erfolgreich unterdrückt wurden. Er wusste jedoch nicht, wie stark Pymos‘ Herrschaft war, ob er sich durchsetzen konnte oder nicht. Als er selbst der oberste Magier war, konnte er seine verblendeten Narren von Ordensbrüdern nicht für neue Magie begeistern, nicht für die physische an die Erde gebundene Magie. Aber vielleicht war er auch ein zu gutmütiger und zu alter Mann um eine solche Revolution als Oberhaupt der Kirche des Iknars durchsetzen zu können. Er hatte jedenfalls versagt. So kam es ihm recht, dass Kaiser Boranto II., den hohen Magiern befohlen hatte in dieses Tal zu ziehen.

Dennoch war er sich nicht sicher, ob es nicht Iknars Wille war, weil er sah, was Rakon getan hatte, was ihm selbstverständlich nicht gefiel.

Aber bevor Rakon die Götter verstand, musste er erst zwei von ihnen täuschen. Das war nicht so leicht. Iknar hatte er geschafft, doch bei Almonara wurde es schwieriger… Denn Almonara selbst ist ein großer Meister der Täuschung und des Verrats. Er hat sie so gesehen erschaffen, doch bis jetzt hatte Rakon es ja auch geschafft sich vor ihm zu verstecken und das machte ihm Mut. Jedes Mal wenn er spürte, dass sich der Gott näherte, erschuf er etliche kleinere Arkani in allen möglichen Formen. Almonara musste denken, dass hier eine Ansammlung vieler verschiedener Wesen mit magischen Potenzial waren, was ihn nicht weiter kümmerte, da es sich um weltliche Magie handelte, war sie für ihn wertlos. Rakon selbst nahm die Form eines Fuchses an. Auch das hatte er herausgefunden. Durch weltliche Magie und körpereigenes Potenzial konnte ein geschickter Magier, wenn er sich und seine Energieflüsse verstanden hatte, komplett wandeln, nicht nur sein Aussehen ändern sondern auch verschiedene tierische Formen annehmen.

Dadurch war es ihm gelungen, zumindest Almonara nicht auf sich aufmerksam zu machen.

Er wusste nicht wie lange er nun in Gedanken versunken war, doch mussten es einige Stunden gewesen sein, denn sein Arkaniadler meldete sich bei ihm: „ Meister, ich bin nun am Kloster, doch es ist mir unmöglich in diese Gemäuer einzudringen. Die Schutzzauber sind enorm und von einer Magie, die uns unbekannt ist.“

Das wunderte Rakon. War es Pymos tatsächlich gelungen mächtiger zu werden als er selbst? „Ok, versuche es durch den Erdboden. Meist vernachlässigt man den Schutz unter den Gebäuden, da sie nicht mit einem rein magischen Eindringen rechnen.“

„Es tut mir leid, Meister, auch dies habe ich versucht. Das gesamte Gelände ist mit gleichwertigem Schutz umgeben, wie in einer Blase eingeschlossen.“

Der einsame Magier musste kurz nachdenken, als er dann eine mögliche Lösung hatte, übermittelte er seinem Arkani diese: „Finde heraus aus welcher Macht der Schutz ist, prüfe ob es auf göttlicher Macht oder weltlicher beruht. Wenn es göttliche ist, müsste sie beständig sein und seinen Fluss zum jeweiligen Gott zeigen, als auch zu der menschlichen Quelle. Wenn sie weltlich ist, wird es etwas schwieriger, aber leichter zu erkennen, dann holt sich das Schild die Magie aus den umliegenden Flüssen, was natürlich alles Mögliche sein kann. Also hättest du etliche Verbindungen und könntest auch nicht direkt auf die menschliche Quelle schließen, welche das Schild erschaffen hat.“

Der Arkani hatte verstanden und da es ein Teil Rakons Selbst war, konnte er sich auch auf die Energieflüsse konzentrieren, als auch herausfinden aus welcher Energie und von welchem Magier der Zauber ausgeführt wurde.

So tat er es auch und konzentrierte sich auf die Energieflüsse, doch sie verwirrten ihn, sie hatten göttlichen als auch weltlichen Ursprung. Diese Schilde bestanden aus verschiedenen Kräften und es war ihm nahezu unmöglich herauszufinden, welcher Magier sie erschaffen hatte. Doch eins konnte er klar sehen, es war Iknars Magie mit im Spiel.

Rakon sah diese Information vor seinem geistigen Augen und wusste sich nicht zu helfen: „ Arkani, suche dir eine Stelle im Schild und absorbiere sämtliche Energie aus einem Feld, so groß, dass du so eben durch passt. Versuche diese Lücke zu schließen, unsere Verbindung wird dann abbrechen. Ich hoffe, dass meine magische Kraft stark genug ist, dass du darin weiter existieren kannst.“ „Mein Herr? Wie meint ihr das?“, fragte der magische Adler. Rakon antwortete nicht. „Meister?“ Jetzt kam eine Antwort: „Nun, auch wenn du recht eigenständig existierst, bist du noch immer ein Zauber von mir und somit an meinen physischen Körper gebunden. Wenn also der Energiefluss zwischen uns unterbrochen wird, könnte es sein, dass die gesamte Magie zerfällt. Deswegen existieren Zauber nicht ewig, jede Art Zauber und Magie löst sich auf, sobald der Kontakt zu seinem physischen Erschaffer nicht mehr besteht. Wenn ein Magier stirbt, stirbt auch seine Magie und somit alle seine Zauber, aber ich gehe davon aus, dass meine Kraft stark genug ist eine Verbindung durch dieses magische Wirrwarr aufrecht zu erhalten.“

Zögerlich antwortete er: „Gut, ich hatte meinen Auftrag. Ich werde dich nicht enttäuschen, Meister.“

Er führte den Auftrag aus, wie ihm befohlen wurde. Er sammelte die magische Energie an, dass etwas Derartiges möglich ist, wusste niemand außer Rakon und dabei sollte es auch bleiben. Wenn die verschiedenen Parteien wüssten, dass man magische Schilde und Schutzwalle einfach absorbieren konnte… Denn wenn man nicht genug magische Kraft hat oder nicht so viel aufnehmen kann, kann man es auch einfach durch den Körper umleiten. Wenn diese Erkenntnis an die, so oder so schon kämpfenden Staaten und Gebiete gelangen würde, wäre das der Ausbruch für unglaublich blutige Schlachten mit sehr vielen Toten, als auch eine Einladung in jede Festung des Reiches, welche mit Magie geschützt wird.

Doch der Arkani kannte diese Methode, da es ja Rakon selbst war. Somit nahm er noch mehr magische Energie in sich auf und es entwickelte sich tatsächlich eine kleine Lücke in dem Schutzschild des Klosters. Durch diese Lücke schoss der Adler nun hinein, da es Nacht war und ein derartiges magisches Leuchten von der magischen Sphäre ausging, musste der Adler sich bemühen, dass er sich dem Licht des Klosters anpasste, was ihm sehr gut gelang. Er war förmlich unsichtbar. Zuletzt machte er sich daran die aufgenommene Energie wieder zurück in das Loch zu ergießen und es somit zu schließen. Nach 2 Minuten bangen Wartens vermutete der Adler, dass sein Meister recht hatte und seine Kraft stark genug ist, um durch das Schild die Verbindung aufrecht zu erhalten, wenn auch nur die Physische. Sofort machte er sich daran Andru aufzuspüren.

Die Erwählten der Götter

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