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Abzeichen

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Dass es Abzeichen zur Unterscheidung an den Uniformen gab, wissen wir, aber wir kennen diese insignia nicht. Tacitus schreibt in den Historien I 38:

„Dann ließ er das Zeughaus öffnen; sofort rissen alle die Waffen an sich, ohne militärische Zucht und Ordnung, sodass sich ein Prätorianer oder ein Legionär durch seine Abzeichen unterschieden hätte. Im Durcheinander bewaffneten sie sich mit Helmen und Schilden der Hilfstruppen …“

Dies bedeutet, dass die Helme und die Schilde der Prätorianer anders ausgesehen haben müssen als die der gemeinen Legionäre und Auxiliare. Die in Rom lagernden Truppen mussten ihre Waffen im Zeughaus (armamentarium) des Prätorianerlagers abliefern.


Abb. 9: Prätorianer der Gruppe Cohors I. Praetoria im vollen Ornat.

Im Allgemeinen geht man davon aus, dass der Skorpion das Abzeichen der Prätorianer war. In der Tat tritt dieses Abzeichen sehr oft in Verbindung mit Soldaten auf, die in der Nähe des Kaisers zu sehen sind. Ein deutlicher Hinweis befindet sich auf dem Grabstein des Marcus Pompeius Asper (Abb. 12). Dort ist in der Standarte der III. Prätorianerkohorte ein Abbild eines Skorpions angebracht. Skorpione tauchen auch auf einem Fries aus Puteoli auf, der Soldaten zeigt, die rechts und links auf ihrem Schild einen Skorpion aufgemalt haben. Auch auf dem großen Traianischen Fries treten Soldaten auf, die auf ihren Wangenklappen einen Skorpion angebracht haben. Weshalb gerade der Skorpion das Zeichen der Prätorianer war, ist nicht ganz zweifelsfrei zu erklären. Vielleicht wurde dieses Zeichen aus Dankbarkeit der Prätorianer gegenüber dem Kaiser Tiberius übernommen: Denn er hatte den Prätorianern ihr eigenes, festes Lager errichten lassen und war im Zeichen des Skorpions geboren. Es treten aber auch andere Zeichen in Verbindung mit den Prätorianern auf: Stern und Halbmond. Prätorianergrabsteine des 3. Jhs. n. Chr. tragen stets diese Zeichen (Abb. 55). Schon Caligula verlieh den Prätorianern für die Überquerung des Rheins und den anschließenden Scheinangriff eine Krone mit Sternen und Mond. Auch auf dem berühmten Cancelleria-Relief (Abb. 18) sind die Schilde mit diesen Zeichen versehen. Es ist gut möglich, dass diese unterschiedlichen Zeichen nebeneinander existierten und vielleicht als Erkennungszeichen der einzelnen Kohorten dienten.


Abb. 10: Beschlagplatte aus Buntmetall mit in Silber eingelegter Inschrift des Prätorianers C. Iulius Gratus, Cohors V. Praetoria (Fundort unbekannt, Privatbesitz). Aufnahme: Andreas Pangerl, www.romancoins.info.

Die Prätorianer

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