Читать книгу Dies - Robert Korn - Страница 11

15.12.12

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„Frohe Weihnachten!“ steht auf einem Blatt, das an einer Schaufensterscheibe befestigt wurde. Dahinter drei Puppen in Dessous. Auch Weihnachten muss heute noch sexy sein.

Gegen Abend plötzlich die Idee zu einem Objekt: Auf einer grauen Steinplatte eine durchsichtige Schnapsflasche. Aus deren Öffnung hängt der obere Teil einer schwarzen Kette heraus, der bis zur Mitte der Flasche reicht. Im Flascheninnern verläuft sie bis zum Boden, wo sie ein Stück weit spiralförmig aufeinanderliegt. Auf dem Etikett: „Alkoholiker“.

Duns Scotus (1266 – 1308): ein schottischer Philosoph und Theologe, Franziskaner, in Köln gestorben, Dr. subtilis genannt. Unterscheidet zwischen einem allgemeinen „Was“ („quiditas“, „Washeit“) und einer einmaligen, besonderen Form ( „“haecceitas“, „Diesheit“). So wird etwa Sokrates erst zu einem bestimmten Menschen, indem zur humanitas die socratitas hinzukommt. Das Individuelle ist für Scotus das Vollkommene. Es lässt sich nach ihm nur mithilfe der intuitiven Erkenntnis, also der unmittelbaren Anschauung erkennen.

Die Bedeutung, die das Individuelle bei Scotus hat, nimmt schon die Wertschätzung vorweg, die die Renaissance dem Individuum entgegenbringt. Darüber hinaus lässt sich Scotus‘ Auffassung über das Individuelle auch zu Nietzsche und Adorno in Beziehung setzen.

In Bezug auf Scotus‘ Begriff des Willens bietet sich dagegen eine gewisse Parallele zu Sartre an. Wie bei Sartre ist auch bei Scotus der Wille des Menschen frei. Dieser muss sich Scotus zufolge immer wieder entscheiden zwischen seiner Neigung zum Angenehmen und der Neigung zum Gerechten.

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