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Kap_5 Die Entlohnung

Wie befohlen erschien ich knapp 10 Minuten später in ihrem Zimmer, wo sie mich im Bademantel empfing. Sie hatte offenbar inzwischen geduscht.

„Es wäre nett, Leo, wenn Sie sich meiner geschundenen Füße ein wenig annehmen wollten“, flötete sie mit dem ihr eigenen Schmunzeln.

Ich war perplex, dass sie mich mit meinem Vornamen anredete und musste darauf natürlich irgendwie reagieren.

„Woher wissen Sie, gnädige Frau, meinen Vornamen?“

„Na woher wohl? Von Ihrer Personalkarte, die Sie wie jeder andere Angestellte des Hotels am Revers tragen. Und da dort nur ‚Leo G.‘ steht, blieb mir gar nichts anderes übrig, als den Vornamen zu verwenden. Böse?“

„Nein, nein, natürlich nicht. Aber bitte sind auch Sie mir nicht böse, wenn ich den Ihren nicht verwende, obwohl ich ihn natürlich kenne. Übrigens werden Sie Ihrem an die schöne Helena der griechischen Mythologie erinnernden Namen Helene mit ihrer wie eine Fackel sonnengold lodernden Frisur in seiner ursprünglichen griechischen Wortbedeutung absolut gerecht. Dennoch werde ich Sie, gnädige Frau, nie mit Vornamen ansprechen. Es ist uns strengstens untersagt, uns mit Gästen zu duzen.“

„Schön. Aber ist es den Angestellten per Dienstanweisung untersagt, ihnen die schmerzenden Füße einzucremen?“

„Davon weiß ich nichts“, stammelte ich. „Würden Sie das gerne haben? Wenn gnädige Frau wünschen, kann ich gerne in der Rezeption eine Massage veranlassen.“

„Nein. So war das nicht gemeint. Sie, lieber Leo sind – oder darf ich nach unserer gemeinsamen Reise DU sagen …“

Ich nickte. Was sollte ich sonst tun?

„… also, du, lieber Leo, bist durch deine Routenwahl für den jetzigen Zustand meiner Füße verantwortlich und zudem schon vor Ort. Darf ich dich bitten, meine Füße einzucremen?“

Sie setzte sich auf die Bettkante, zog aus der Tasche des Bademantels eine Tube irgendeiner Creme heraus und hielt sie mir auffordernd hin. Also kniete ich mich auf dem Bettvorleger vor sie hin und begann wie ein Sklave im alten Rom erst den linken Fuß der Herrin einzucremen, dann ihren rechten.

„Es wäre lieb, wenn du das auch mit den schmerzenden Waden machst.“

Bei diesen Worten zog sie den Bademantel höher – und mir stockte der Atem. Sie hatte nichts unter dem Mantel an. Ein leichter, an Moschus erinnernder Geruch schlug mir entgegen und im Dunkel des Mantels konnte ich undeutlich ihre Schambehaarung sehen.

„Überrascht?“, fragte sie kokett. „Ist ja wohl nicht das erste Mal, dass du so etwas an einer Frau siehst, oder?“

„Doch“, antwortete ich fast wahrheitsgetreu. „Jedenfalls in natura aus dieser unmittelbaren Nähe.“

„Das glaube ich dir nicht. Wie alt bist du?“

„Etwas über 19 Jahre.“

„Und wirklich noch völlig unerfahren? Vielleicht sogar noch Jungmann?“

„Ja, wirklich“, was aber nur für die Jungmannschaft richtig war. „Ich war zuletzt ein Jahr beim Bundesheer. Da hat man weder Geld noch Gelegenheit zum Sammeln solcher Erfahrungen.“

Die Frau wiegte ungläubig ihr Haupt und schien zu überlegen. Dann hatte sie sich offenbar entschieden. Mit unendlicher, aufreizender Langsamkeit löste sie den Knoten im Gürtel des Bademantels, um diesen schließlich über ihre Schultern nach hinten gleiten zu lassen.

Sie saß nun so vor mir, wie Gott sie geschaffen hatte. Ein gnädiger Gott. Denn sie hatte wirklich einen gottvollen Körper. Ihre Brüste waren, wie von mir unter der lila Bluse vermutet, voll, straff und wohlgeformt, ihre Haut glatt. Gleiches galt für ihren Bauch, die Schenkel und den Po, die ja häufig im Matronenalter ein wenig aus der Form geraten. Gott könnte sich zu Recht sagen:

Siehe, welche Pracht ich aus einer Rippe gemacht.

„Zufrieden damit, eine Frau erstmals ganz nackt ganz aus der Nähe zu sehen?“, fragte sie kokett.

„Ja, ja“, stotterte ich verlegen. „Insbesondere eine so schöne. Wie ich schon sagte: Sie sind eine wunderhübsche Frau, wie sie sich ein Mann nur wünschen kann.“

„Aber nicht nur das“, erwiderte die Frau. „Ich bin auch eine, die gerne Sex macht. Die Gelegenheit, dies mit einem Jungmann wie dir zu tun, reizt mich ganz besonders. Wie oft hat man schon Gelegenheit, auf einen Jungmann zu treffen?“

„Aber Ihr Mann?“, stotterte ich mit rotem Kopf, hin und her gerissen zwischen Verlegenheit, Verlangen und totaler Unsicherheit.

„… kommt erst in frühestens vier Stunden hierher. Die Zeit sollten wir nützen. Zudem ist mein Mann zu dem, was mir vorschwebt, kaum mehr fähig, was man von dir sicher nicht behaupten kann, wie ich in der Gondel spüren durfte. Also lass dich nicht zweimal bitten, zieh dich aus und komm zu mir ins Bett.“

War das jenes ‚Ausruhen‘, von dem die Frau am Ende unseres Stadtbummels gesprochen hatte, fragte ich mich, während ich mich ungeschickt der Überhose, des Hemdes und der Socken entledigte.

Die Frau hatte sich derweil zurück ins Bett sinken lassen und sah unübersehbar amüsiert zu, wie ich vor Aufregung linkisch meinen ersten Striptease vor einer nackten Frau vollführte. Als ich die aus gutem Grund weit abstehende Unterhose vorerst anbehalten wollte, hörte ich nur ein ‚tststs‘ von ihr. Als ich darauf nicht gleich reagierte, setzte sich die Frau abrupt auf und befreite mich ohne viel Federlesens von meinem letzten Kleidungsstück.

Dabei begutachtete sie mein bestes Stück aus nächster Nähe, zunächst mit den Augen, dann auch mit ihren Händen. Ich zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. Sie nicht. Für sie war es etwas, was sie offenbar schon viele Male in ähnlicher Form gemacht hatte.

„Du bist wirklich gut gebaut, lieber Leo“, flötete sie schließlich. „Komm, lege dich zu mir und gib mir das, was alle Frauen vor der Vereinigung wollen: intensiven Hautkontakt. Streichle mich, wo immer du magst. Aber beginne bitte nicht gleich an den intimsten Stellen. Die Burg will belagert und vor Hunger fast ohnmächtig sein, bevor sie sich dem Belagerer ergibt.“

Und so begann ich folgsam, sie an den Armen und Beinen zu streicheln und mich immer mehr ihren Brüsten und ihrer Scham zu nähern. Kussversuchen wich sie aus. Sie wollte ersichtlich nicht Zärtlichkeit, sondern Sex. Nur Sex. Animalischen Sex!

Also begann ich ihre Brüste zu kneten, ihre Nippel zu zwirbeln und schließlich daran zu saugen und zu knabbern, während sich gleichzeitig meine Hand gegen ihren gespielten Widerstand einen Weg durch den feuchten Dschungel zwischen ihren Beinen suchte und letztlich erfolgreich zum innersten Burghof bahnte, wo die Tore zu den (Bei-)Wohnräumen bereits weit offen zum Eintritt einluden.

Sie war währenddessen weitgehend inaktiv geblieben, sieht man von gelegentlichen Lauten des Wohlgefühls ab. Sie wusste offenbar aus langer Erfahrung, dass ich gleich kommen würde, wenn sie auch an mich Hand anlegte, und unterließ dies deshalb. Schließlich drehte sie mich auf den Rücken, setzte sich auf mich und begann mich zu reiten. Ohne jeden Zweifel wollte sie die Kontrolle über den Akt haben.

Aber sie hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Schon nach wenigen ihrer schlangengleichen Bewegungen entlud ich mich in ihr. Für mich war es das erste Mal und schon allein deswegen ein weltbewegender Augenblick.

Für sie wohl weniger. Sie gab mir wohl im Geiste ein ‚Ungenügend‘. Denn man konnte ihr ansehen, dass sie ziemlich enttäuscht war. Aber was hatte sie sich von einem Jungmann, einem völlig unerfahrenen Lover erwartet?

„Lass uns duschen gehen“, sagte sie endlich mit unüberhörbarem Frust in der Stimme.

Kurze Zeit später standen wir gemeinsam unter der Dusche. In einem Nobelhotel wie diesem waren die Duschen nicht so eng und mickrig wie die, welche man in den billigen Hotels findet, sondern geräumig und mit allerhand Wanddüsen ausgerüstet.

Während wir uns gegenseitig einseiften und säuberten, verspürte ich, wie neues Leben in meinem besten Stück erwachte.

Die Frau hatte das mit ihrer langen sexuellen Erfahrung offenbar gewusst, ja bezweckt. Ihre Laune hatte sich angesichts des Erfolgs schlagartig gebessert. Und so landeten wir wenige Minuten später wieder im Bett. Diesmal stand ich meinen Mann bis zu jenem Zeitpunkt, wo die Frau nach immer heftigerem Keuchen schließlich schrille Schreie von sich gab und letztlich vom heftigen Ritt erschöpft und offenbar befriedigt von mir heruntersank. Ich hatte den Initationsritus im zweiten Anlauf wohl mit ‚Befriedigend‘ bestanden!

Anders als vorher war die Frau nun auf Zärtlichkeit aus. Sie kuschelte sich an mich, ihre Lippen suchten die meinen, und ihre Hand streichelte in einem fort meinen Bauch. Wollte sie womöglich noch eine Runde, fragte ich mich. Aber wo nichts mehr ist, hat auch der Kaiser sein Recht verloren. Schließlich gab sie sich frustriert geschlagen und sagte:

„Morgen um die gleiche Zeit! Ok?“

„Ok!“

Der Taugenichtssassa

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