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5. Die Pogrome von Lemberg

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Ende Juni 1941 erreichte das XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps den Raum um Lemberg – und zwar mit der 1. Gebirgs-Division auf dem linken Flügel, der 4. Gebirgs-Division, die zunächst noch in Reserve lag, der 68. und 257. Infanterie-Division sowie der 100. und 101. leichten Infanterie-Division gegen den Frontbogen nördlich von Przemysl vorstoßend. Selbstbewusst verkündete General Lanz: »Jetzt gehört Lemberg uns.«52

Doch zunächst war Major Schneider als Kommandeur des I./Gebirgs-Jäger-Regiments 91 mit einer Vorausabteilung zum Angriff auf der großen Straße, die von Grodek nach Lemberg führt, angetreten. Bei Kaltwasser stieß er auf außerordentlich zähen Widerstand der Sowjets. Besonders zu schaffen machten ihm dabei die gegnerischen Panzer; vor allem die überschweren Kolosse, die seinen Gebirgsjägern auf dem sowjetischen Kriegsschauplatz zum ersten Male in einem derartigen Ausmaße begegneten. Doch schließlich wurden diese Stahlkolosse von den »Blumenteufeln« zerstört.

Die Sowjets gaben sich dennoch nicht geschlagen. Vielfach versuchten sie, ihre abgeschossenen Panzer im Schutze der Nacht abzuschleppen. Aber die Gebirgssoldaten vereitelten das zumeist rechtzeitig. Wie mächtige, gestrandete Ungetüme blieben daher die Wracks der sowjetischen Panzer liegen.

Nachdem das Gebirgs-Jäger-Regiment 13 nach ebenso harten Kämpfen die Verbindung mit der benachbarten 257. Infanterie-Division des Generalleutnants Sachs hergestellt hatte und nachdem die Artillerie der 4. Gebirgs-Division die West- und Südwestausgänge von Lemberg mit Störfeuer belegt und die Sowjets zermürbt hatte, war die Stadt sturmreif geschossen. Für die entscheidende Nacht vom 29. auf den 30. Juni 1941 gab das Gebirgs-Jäger-Regiment 13 folgenden Befehl heraus:

1. Der durch erfolgreichen Angriff der 1. und 4. Geb. Div. in Lemberg zusammengeballte Feind versucht durch Gegenangriffe mit schweren und schwersten Panzern, seinen Kräften den Abzug nach Osten zu ermöglichen. Die Angriffe sind von Teilen der russ. 8. Pz.Div. und Restteilen der 37. und 173. Div. durchgeführt.

2. Rgt. stellt Angriff wie befohlen ein und gliedert sich in der erreichten Linie für die Nacht zur Abwehr.

3. Es verbleibt in vorderer Linie eingesetzt: I/13 igelartig gegliedert in dem Raum hart westlich Basiowka, III./13 an den Nordosträndern der Waldstücke nördlich Basiowka, II./13 hält sich zur Verfügung im Raum um Straßengabel südlich Suchowola und sichert in südlicher und südwestlicher Richtung. […]

6. Rgt. wird mit Dämmerung in der Frühe des 30. 6. in ost-südostwärtiger Richtung abgedreht.

Die 4. Gebirgs-Division schwenkte südlich an Lemberg vorbei und verfolgte in anstrengenden Märschen den nach Osten ausweichenden Gegner. Der 1. Gebirgs-Division, deren Name mit Lemberg verbunden ist, blieb es vorbehalten, am 30. Juni 1941 die altehrwürdige galizische Hauptstadt zum zweiten Male zu erobern und, nachdem die Sowjets die Stadt in der Nacht unerwartet geräumt hatten, um 4.20 Uhr »die Reichskriegsflagge auf der alten Zitadelle« zu hissen.53 Weiter heißt es im Kriegstagebuch der »Edelweiß«-Division: »Die Regimentskommandeure rücken mit je einem Bataillon an der Spitze ihrer Truppen auf beide Zitadellen vor. […] Artilleriefeuer auf Lemberg unterbleibt.« Der Stab des XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps bezog sein Hauptquartier im Rathaus.

Obwohl die 4. Gebirgs-Division im Süden von Lemberg harte Kämpfe ausgefochten hatte, blieb es ihr versagt, in die alte Universitätsstadt einzuziehen, in der noch der österreichische Einfluss aus der Zeit Kaiser Franz Josefs zu spüren war. Das war für manche Angehörige der »Enzian«-Division eine herbe Enttäuschung. Wenn man jedoch im Nachhinein die Dinge aus der nötigen Distanz heraus betrachtet, dann kommt man zu dem Schluss, dass die »Vierte« den entgangenen Einmarsch nach Lemberg nicht zu bereuen brauchte.

Fritz Riemel notierte in seinem Kriegstagebuch: »Ukrainische Fahnen und Hakenkreuz zieren bereits die Fenster. Doch während uns die einen Beifall klatschen, modern Tausende von Gemordeten in den Kellern der Gefängnisse und in einzelnen Höfen. Die Angehörigen stehen davor Schlange. Der Leichengeruch dringt bis auf die Straße, man muss das Taschentuch vorhalten. […] Ganze Straßenzüge sind verpestet vom Leichengeruch der Tausende von Gemarterten. Ein letztes Symptom der Sowjet-Brutalität für dieses Land. Das Herausschaffen der Leichen und Leichenteile besorgen ›Juden‹. Über hundert sollen daran schon gestorben sein. Die Schaulustigen stehen an den Häusern Schlange.«54

Im Kriegstagebuch des XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps heißt es am 30. Juni 1941:

»Die in Lemberg einrückenden Truppen der 1. Geb. Div. machen eine schaurige Entdeckung. In den Kellern des brennenden Brigitti-Gefängnisses und, wie sich später herausstellt, auch in anderen Gefängnissen liegen viele Hunderte von Leichen erschossener, in bestialischer Weise verstümmelter Ukrainer. Das Gen.Kdo. ordnet sofort die erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung von Seuchen, die durch die Massen von halbverwesten Leichen entstehen könnten, an. Ferner befiehlt es Maßnahmen zur möglichsten Identifizierung der von der GPU erschossenen Männer, Frauen und Kinder. Unter der Bevölkerung herrscht über die Schandtaten der Bolschewisten rasende Erbitterung, die sich gegenüber den in der Stadt lebenden Juden […] Luft macht. Im Übrigen sind die Vorgänge durch die Presse bekannt geworden.«55

Es war ein Bild des Grauens, das sich General Kübler mit seinem Burschen Hans Daurer bot, als sie am 30. Juni 1941 in die Stadt einmarschierten. Ekel erregender, süßlicher Leichengeruch von vier bis fünf Tagen zuvor brutal ermordeten Menschen betäubte ihre Sinne. Was war geschehen?

Vor ihrem Abzug hatten die Sowjets Tausende von Volksdeutschen, Polen und Ukrainern zusammengetrieben und Hunderte – insbesondere intellektuelle Polen und Ukrainer – in den düsteren Kellern der Gefängnisse auf bestialische Art und Weise ermordet. Ein Schauplatz dieser Massaker war der Hof des GPU-Gefängnisses. Dort waren die scheußlichsten Verbrechen verübt worden. Der Verwesungsprozess war an den grässlich verstümmelten Leichen derart weit fortgeschritten, dass die Türen und Fenster der umliegenden Häuser wegen des penetrant süßlichen Geruchs abgedichtet worden waren.

Am 1. Juli 1941 kam es in Lemberg zu einem besonderen Kriegsverbrechen. Juden mussten die ermordeten Ukrainer zum Teil mit bloßen Händen ausgraben oder aus den Kellern, die mit dem Blut unschuldiger Männer, Frauen und Kinder besudelt waren, hervorholen, damit sie von ihren Angehörigen identifiziert werden konnten. An jenem Tage finden wir im Kriegstagebuch der 1. Gebirgs-Division darüber folgende Eintragung:

»Während der Kommandeursbesprechung hörte man das Schießen im G.P.U.-Gefängnis Lemberg, wo Juden die in den letzten Wochen von den Russen […] ermordete Ukrainer (mehrere Tausend) begraben mussten. Auf Antreiben der ukrainischen Bevölkerung kam es am 1. 7. zu einem regelrechten Juden- u. Russenpogrom in Lemberg.«56

Heinrich Heimkes aus München erinnert sich:

Am nächsten Tag war es mir möglich, das Gefängnis, in dem der Brand inzwischen gelöscht worden war, aufzusuchen. […] Zu den Innenhöfen des Gefängnisses führte ein langer Gang, in welchen Juden jeden Alters Schlange standen. Sie waren von bewaffneten, einheimischen Zivilisten herbeigeprügelt worden. Im Innenhof rechts sah ich durch die Kellerfenster bis oben hin aufgeschichtete Leichen. Die herbeigeprügelten Juden mussten die Toten herausziehen und in einen großen Hof tragen und der Reihe nach hinlegen. Es waren viele Reihen, durch die ein Priester segnend ging, begleitet von Ministranten mit brennenden Kerzen. Herzzerreißende Szenen waren zu beobachten. Viele Familienangehörige der Umgebrachten suchten nach ihren Ehegatten, Söhnen, Vätern und Brüdern. In einem kleineren Hof, der zwischen den beiden angegebenen lag, befand sich ein Erschießungskommando des Sicherheitsdienstes. War einer der Juden total erschöpft, dann wurde er, nachdem man ihm alle Wertsachen abgenommen hatte, erschossen und von seinen Leidensgenossen weggetragen. Ein bärtiger Angehöriger des Erschießungskommandos befand sich geradezu in einem Blutrausch. Er zog einen alten Greis an seinem Patriarchenbart herbei und erschoss ihn persönlich. Ich konnte nicht begreifen, dass ein Mensch zu so was fähig ist; so kann ein Mensch nicht handeln, er muss tatsächlich vom leibhaftigen Teufel besessen sein. Vor das Erschießungskommando gelangte ein Bub mit etwa 15–17 Jahren, der in gutem Deutsch um sein Leben bettelte und beteuerte, er habe niemand denunziert, er sei schuldlos. Er wurde zurückgestoßen, doch die einheimischen Bewaffneten ließen ihn nicht hinaus ins Freie gehen. Ich überlegte, ob ich diesen Bub nicht einfach beim Hinausgehen mitnehmen könnte. Da bekam ich es mit der Angst zu tun, sie würden mich dann auch gleich an die Wand stellen.57

Unverzüglich traf die internationale Presse aus den neutralen Ländern Schweiz, Schweden und den USA zur Besichtigung ein, die Journalisten wurden vom Oberfeldrichter des Korpsstabes an Ort und Stelle geführt. Das hatte – wie sich insbesondere in der Nachkriegszeit zeigen sollte – seinen guten Grund. Denn die Morde von Lemberg stellen nach wie vor ein Politikum ersten Ranges dar, da sie während des »Kalten Krieges« ausschließlich als deutsche Kriegsverbrechen dargestellt wurden. Bei der Ermordung von mehreren Tausend Juden durch Deutsche und Ukrainer in Lemberg ist nach Alfred M. de Zayas jedoch klar zu unterscheiden zwischen:

1. Maßnahmen der NKWD gegenüber ukrainischen und polnischen politischen Gefangenen,

2. den Judenpogromen durch die Lemberger Zivilbevölkerung und

3. der Ernordung von 38 polnischen Professoren und mindestens 7000 Juden durch SD- und SS-Einheiten.58

Obwohl das Massaker an den Juden und Ukrainern in Lemberg nur am Rande etwas mit den reinen Kampfhandlungen im Südabschnitt der Ostfront zu tun hatte, wurde unter anderem auch der Oberfeldrichter des XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps in die Ermittlungen der Wehrmachts-Untersuchungsstelle über alliierte Völkerrechtsverletzungen im Zweiten Weltkrieg eingeschaltet. Dem erschütternden Tätigkeitsbericht von Dr. Wilckes entnehmen wir unter anderem:

»Wie die Augenscheinnahme der im GPU-Gefängnis vorgefundenen Leichen ergab, sind der Ermordung schwerste Folterungen und Marterungen vorausgegangen. […] Bei den Ermordeten handelt es sich zum größten Teil um Ukrainer, im Übrigen um Polen. Nach den Aussagen von Zeugen sind in diesem Gefängnis gleichfalls 2 verwundete deutsche Flieger eingeliefert worden. Ein Fliegerkoppel und eine Fliegermütze wurden in den Räumen des Gefängnisses gefunden. Auf einen Flieger-Stahlhelm stieß man beim Ausgraben eines Massengrabes.«59

Neben deutschen Zeugen gab es aber auch ukrainische und polnische, die sich an die Massenmorde von Lemberg erinnerten. So berichtete der polnische Professor Olgierd Gorka, dass die Russen rund 160 Polen in dem Lemberger Gefängnis Brigitti ermordet hatten, bevor sie die Stadt verließen.60

Sir Frank Roberts, ein Mitarbeiter im Foreign Office, sprach mit dem Botschafter und Außenminister der polnischen Exilregierung, Raczynski, der sich daran erinnerte und Gorka gegenüber erklärte: »Es besteht kaum Zweifel darüber, dass die polnischen und ukrainischen politischen Gefangenen in Lemberg tatsächlich durch die Russen ermordet worden sind.«61

Weitere Aufschlüsse enthalten die Aussagen von höheren deutschen Offizieren, die sich im Sommer 1941 in Lemberg aufgehalten haben. So erklärte der spätere Generalleutnant Egbert Picker, seinerzeit Kommandeur des Gebirgs-Jäger-Regiments 98, am 5. Juli 1945: »Unmittelbar nach der Einnahme von Lemberg […] wurde mir gemeldet, dass nach Aussagen von Einwohnern in zwei Gefängnissen eine große Anzahl ermordeter Lemberger lagen. […] Ich besuchte noch am gleichen Tage die beiden Gefängnisse. Ich fand in dem einen, das als das staatliche Gefängnis bezeichnet wurde, dass im Hofe nebeneinander in vielen Reihen die Leichen aufgelegt waren, teilweise mit Verstümmelungen scheußlicher Art […] Im anderen Gefängnis, das als GPU-Gefängnis bezeichnet wurde, fand ich ebenfalls im Hofe die aufgereihten Leichen und die nach Angehörigen suchenden Zivilpersonen.«62

Andere Aussagen erwähnten die Beteiligung der Zivilbevölkerung an den Ausschreitungen gegen die Juden. Der spätere Generalmajor Max Winkler, seinerzeit Kommandeur des Gebirgs-Artillerie-Regiments 79, gab am 24. Juni 1946 zu Protokoll: »Ich glaube mich an die Zahl von etwa 4000 Leichen zu erinnern, die ich auf der Stadtkommandantur erfuhr. Als Reaktion auf diese Morde fingen die ukrainischen Zivilisten in Lemberg sofort an, die Juden aus ihren Wohnungen zu ziehen, sie auf der Straße zu misshandeln und ins Gefängnis zu den Leichen zu werfen. Der damals vorübergehend als Stadtkommandant vom XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps eingesetzte Oberst [W]intergerst schritt sofort mit aller Schärfe gegen diese Ausschreitungen ein […]«63

Als Stadtkommandant von Lemberg hatte Karl Wintergerst im Auftrage des Kommandierenden Generals jedoch einen »Aufruf« erlassen, der ihm später im wahrsten Sinne des Wortes das Genick gebrochen hat. Denn dort hieß es:

Zum Schutze der öffentlichen Ordnung u. Sicherheit in der Stadt Lemberg befiehlt die Deutsche Wehrmacht folgendes:

1) Gewalttätigkeiten und Bedrohungen gegen Angehörige der Deutschen Wehrmacht und ihres Gefolges werden mit dem Tode bestraft. Sind die Täter nicht zu ermitteln, so werden an den festgenommenen Geiseln Repressalien verübt.

2) Wer nicht zu seinem Arbeitsplatz zurückkehrt oder wer seine Arbeit niederlegt, wird als Saboteur erschossen.

3) Sämtliche russischen Soldaten und politischen Funktionäre, die sich noch im Stadtgebiet befinden, melden sich innerhalb von 6 Stunden im Zentralen G.P.U.-Gefängnis (Ecke Ul. Kadecka – Ul. Pelczynska). Nach dieser Zeit Aufgegriffene werden strengstens bestraft; Personen, die russischen Soldaten und politischen Funktionären Unterschlupf gewähren, werden erschossen.

4) Sämtliche Schusswaffen, Munition aller Art und Zündmittel sind innerhalb 12 Stunden nach Erscheinen dieses Aufrufs bei der Miliz abzuliefern. Auf Verstöße steht die Todesstrafe.

5) Der gesamten Zivilbevölkerung wird das Betreten der Straßen von 21.00 Uhr bis 07.00 Uhr verboten. Personen, die zur Ausübung ihres Dienstes auch während der Nachtzeit die Straßen betreten müssen (Ärzte, Hebammen, Arbeiter versorgungstechnischer Betriebe), erhalten durch die Ortskommandantur auf Antrag entsprechenden Ausweis.

6) Der Ausschank alkoholischer Getränke jeglicher Art an Zivilpersonen wird verboten.

7) Sämtliche Radio-, Sende- und Empfangsgeräte sind sofort nach Erscheinen dieses Aufrufs bei der Miliz abzuliefern.

8) Ansammlungen, Demonstrationen, Umzüge und Versammlungen werden mit Waffengewalt unterdrückt.

Doch zurück zu den Pogromen von Lemberg. Über sie berichtete General Picker: »Ferner sah ich in einem kleinen Nebenhof, abseits von den aus dem Gebäude kommenden Leichen, schätzungsweise 15 Leichen, die offenbar Juden waren und, wie im Hofe erzählt wurde, erst nach dem fast kampflosen Abmarsch der Russen aus Lemberg von der ortsansässigen Zivilbevölkerung zur Vergeltung getötet worden sein sollen. Beim Verlassen des Gefängnisses sah ich in zwei oder drei Fällen, dass Juden von mit Armbinden versehenen ortsansässigen Zivilisten zum Gefängnis geführt wurden, in einem Fall unter Prügeln mit einem Stock. Ich ging daraufhin noch am gleichen Tage zu dem obersten militärischen Führer der Stadt, General der Gebirgstruppen Kübler, um ihm das Geschehene zu melden und Abstellung zu veranlassen. Er teilte mir mit, dass er diese Tatsachen bereits wisse und Befehle gegeben habe, diese Ausschreitungen der Zivilbevölkerung gegen die Juden sofort zu verhindern.«64

Generalmajor Hans Kreppel erinnerte sich hierzu am 29. Juni 1945: »Ich erkläre an Eides statt, dass ich als Abteilungskommandeur im Geb.Art.Regiment 79 in den ersten Stunden nach der Einnahme von Lemberg persönlich in der Stadt Hunderte von Leichen ermordeter Ukrainer liegen sah […] Mir ist damals ferner ein Befehl des XXXXIX. Gebirgs-Armeekorps bekannt geworden, der die Verfolgung der Juden durch die ukrainische Zivilbevölkerung verbot.«

Soweit die erschütternden Dokumente über Lemberg im Nürnberger Prozess.

Nach der Eroberung Lembergs wurde eine ukrainische Regierung unter dem Nationalistenführer Stetsko gebildet, der der Bandera-Gruppe der »Organisation Ukrainischer Nationalisten« angehörte. Stetsko wurde jedoch bereits am 12. Juli 1941 verhaftet und zusammen mit Bandera in ein deutsches Gefängnis geworfen.

Gefangen im russischen Winter

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