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Bikers-Rast

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Bikers-Rast Dattenfeld • Zum Hochkreuz 5 • 51570 Windeck-Dattenfeld war die Adresse. Das ist ein Treffpunkt für Motorrad-Fans, Reiter, Wanderer und Camper. Wunderschön am Waldrand gelegen, ist dieser Ausflugsort in Biker-Kreisen wohl bekannt. Es gibt eine angeschlossenen Laubensiedlung. Einige dieser Lauben sind ganzjährlich bewohnt. Nun fand der örtliche Briefträger die Tür der Laube 30, wohl eher einem Wochenendhaus, offen. Also rief er nach dem Bewohner, einem gewissen Hans Bückler. Der konnte aber nicht mehr antworten. Er saß eingeknickt und zusammengesunken mit einem Kopfschuss im Schaukelstuhl. Und da saß er wohl auch schon etwas länger. Jedenfalls ging der Postler rein, um seine Unterschrift für das Päckchen zu erhalten. Und er ging rückwärts wieder raus. Aschfahl im Gesicht rief er die Polizei. Die brauchten von Eitorf aus zwanzig Minuten bis Dattenfeld. Das Gebiet um die Laube wurde mit Flatterband eingezäunt. Die Spurensicherung traf eine halbe Stunde später ein. Ilse kam als Letzte. Die Routine begann. Nachbarn befragen, Tatort in Augenschein nehmen und was man sonst noch so alles aus dem Fernsehen her bereits kennt.

Hans Bückler lebte zurückgezogen. Er war allgemein als freundlich und hilfsbereit bekannt, ließ aber kaum jemanden näher an sich ran. Trieb viel Sport, lief auch bei schlechtem Wetter seine Runde. Oft war er länger unterwegs, wovon er lebte, wusste keiner.

Mehrfach im Jahr bekam er Besuch. Einige ältere Herren. Die feierten dann recht lustig zusammen. Tranken, sangen und scherzten viel. Immer am 30. April war so ein Fest. Vermutlich sein Geburtstag oder so was. Zu Ehren seiner Gäste, die wohl aus dem Ausland kamen, hisste er die französische Flagge. Und die brachten reichlich Rotwein mit. Alle Nachbarn bekamen dann auch eine Flasche ab.

Viel Persönliches gab es nicht. Wenige Fotos in Uniform. Einige Abzeichen. Ein Brett mit einem Pferde-Hufeisen und einem Wimpel. Ein Testament wurde gefunden. Begünstigt waren seine Schwägerin und deren Tochter. Eine Lebensversicherung gab es auch zu deren Vorteil. Eigene Verwandte oder Begünstigte hatte er wohl keine außer seinem Bruder. Aber der Kontakt war scheinbar schon länger abgerissen.

Am frühen Abend des Vortages war ein Pizzabote zu ihm gekommen. Nein, gehört hatte man nichts. Ganz normales Pizza-Taxi aus Rosbach. Jedenfalls der Werbung nach. Der Pizzabote war vermutlich der Letzte, der ihn lebend gesehen hatte. Oder der Mörder. Ein südländischer Typ, etwa 40 Jahre, ein Meter siebzig. Eine getönte Brille, ein Schnauzer, ein Baseball-Cap und ein Kittel mit Aufschrift Pizza-Frischdienst. Einen Karton und einen Korb mit Weinflaschen trug der bei sich, alles ganz normal. Das war alles, woran man sich erinnerte.

Wenn der ihn erschossen hat, dann war er perfekt getarnt gewesen.

"Verwunderlich, dass unser Opfer bewaffnet war! Unter seiner Schoßdecke hat er eine sehr teure gravierte Pistole mit Inschrift liegen." Maier war Kriminal-Meister.

"Hier ist einiges merkwürdig! Gestohlen wurde offenbar nichts, ein Kampf fand auch nicht statt. Als hätte er sich selbst geopfert."

Erschossen in Bikers-Rast

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